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Petrus Lombardus oder auch Peter Lombard (um 1095/1100; † 20. Juli 1160/1164) war ein berühmter Scholastiker und Begründer der Sententiarier als Ausprägung der Philosophie in den Ausläufern der Frühscholastik. Er wirkte als Leiter der Kathedralschule von Notre Dame in Paris und gegen Ende seines Lebens Bischof von Paris. Nach dem Titel seines Hauptwerkes, der "Vier Bücher der Sentenzen", wird er auch Magister sententiarum genannt. [1]
Beschreibung[]
Petrus Lombardus stammte aus Novara in der Lombardei (Oberitalien). Als Magister sententiarum lehrte er in Paris, wo er als Bischof 1160/1164 starb. Er studierte in Bologna, Reims und Paris, wo er, besonders durch Petrus Abälard beeinflusst, sich bleibend niederließ und einer der gefeiertsten Lehrer war. 1159 wurde er zum Bischof von Paris erhoben.
Schriften[]
- "Vier Bücher der Sentenzen" - Libri quatuor sententiarum bzw. Sententiarum libri IV (einprägsame Aussprüche, Lehrsätze).
Lombardus verfasste ein theologisches Lehrbuch, welches lange Zeit das Grundbuch des theologischen Unterrichts und Studiums war, sein Hauptwerk - die "Vier Bücher der Sentenzen" (Libri quatuor sententiarum). Diese Sentenzen wurden unzähligemal kommentiert und behauptetne bis auf die Reformation ein fast klassisches Ansehen. Diese wurde für Jahrhunderte, vielleicht gerade um ihrer Farblosigkeit willen, das allgemein anerkannte Kompendium der Dogmatik und die Grundlage der theologischen Schulstreitigkeiten.
Das erste Buch handelt von Gott, das zweite von seinen Geschöpfen, das dritte von der Erlösung und den Tugenden, das vierte von den Sakramenten. In ihnen erschien zum erstenmal im Abendland die Dogmatik zusammengeschlossen als ein systematisches Ganzes. Ihren Stoff bilden die Aussprüche der Kirchenväter, die dann unter Widerlegung der verschiedenen Einwendungen wissenschaftlich begründet werden sollten. Dies blieb die Methode der Sententiarier.
Quellen[]
- Geschichte der Philosophie, Band 1 (Zeno.Org). Karl Vorländer. Leipzig 1903. 5. Auflage, Leipzig 1919. S. 473 f.: Die Philosophie des Mittelalters. Zweiter Abschnitt - Die Scholastik.
- Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 537. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001830635
- Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 672. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007239149