Die Pike ist eine Weiterentwicklung des Landsknechtsspießes, die ab dem 17. Jh. in den Landsknechtheeren der Renaissance zur Anwerwendung kam.
Beschreibung[]
Bereits im 16. Jh. war der Spieß in den Landsknechtheeren als vorzüglichste Stoßwaffe im Einsatz, da ihre Taktik eine langschäftige, aber dabei leichte Waffe erforderte, welche dazu bestimmt war, den ersten Stoß auf den Feind auszuführen.
Im 17. Jh. bildeten sich die Landsknechtfähnlein allmählich in anders organisierte Fußknechtregimenter um und damit erlitt auch die Bewaffnung und die Gefechtsweise eine Änderung. Der „Lange Spieß“ blieb zwar als Stoßwaffe mit unwesentlichen Veränderungen in der Form nach wie vor die vorzüglichste Waffe des Fußknechtes, doch verlor sie ihren Namen und wurde nun „Pike“ genannt.
Diese Bezeichnung, aus dem französischen pique von piquer - 'stechen', erscheint schon in den spanischen Heeren Kaiser Karls V. (1519-1556) unter dem Namen picas und kam durch die Niederländer in die übrigen Heere. Sie erhielt sich bis zu ihrem Verschwinden im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts, der Zeit der Einführung des Spundbajonetts.
Die Pike bestand aus einem kleinen, rautenförmigen Spießeisen mit kurzer Dille und Schaftfedern, deren Schaft, meist aus Erlenholz, schwarz gebeizt und zylindrisch war. Die Länge betrug bei den Deutschen, Schweizern und Niederländern 4,20 - 5,10 m, bei den Franzosen aber nur 3,90 - 4,20 m.
Pikeniere[]
Der Träger der Pike heißt im Französischem Piqueur und wurde in deutschen Regimentern „Pikenier" genannt. In dieser Periode führt ähnlich wie in den Landsknechtheeren der Unteroffizier (Feldweibel, Profoss, Rottmeister) die Helmbarte, der Offizier aber - vom Obersten bis zum Leutnant herab - statt des Spießes die Partisane.
Quellen[]
- Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Wendelin Boeheim. Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8. S. 320 f.