Das Zentrum des Quellenkultes im Volksglauben waren die heiligen Quellen. In den spärlichen historischen Quellen wird vorallem im Zusammenhang mit seinem Verbot über ihn berichtet, denn in altgermanischen Bußordnungen und Synodalbeschlüssen wurden Quellenkulte gleichermaßen wie der Bergkult und der Baumkult verboten. [1]
Allgemeines[]
Die Quellen mit frischem Wasser erboten sich, den Durst von Mensch und Tier zu stillen, im Sommer gab es Dürren und im Winter Schnee. Dem Quellwasser wohnte eine Lebenskraft inne und unsere Vorfahren bezeichneten die Lebenskraft, die sie in heilenden Quellen und Kräutern vorfanden, als deren »Tugend«, und sie schätzten ihre Wirkungen. [2]
Auch im Christentum gibt es die Tradition der heiligen Quellen oder heiligen Brunnen (davon abgeleitet das -born in Ortsnamen) mit ihren heilenden Wassern. Vielerorts wurden sie bestimmten Heiligen zugeschrieben, was sich in Ortsnamen wie z.B. "Marienquelle" erhalten hat.
Keltische Quellenheiligtümer[]
Die keltische Verehrung von Quellen, Brunnen, Seen und Flüssen läßt sich recht gut rekonstruieren, wenngleich auch dort keine Bauwerke errichtet wurden. Man fand eine Unzahl von Votivgaben, die in den Gewässern versenkt wurden. Manchmal waren es Münzen und kleine Figürchen, aber auch Waffen, ganze Streitwagen und Goldschmuck hat man geborgen. Besonders ergiebig für Archäologen sind Sumpfgebiete und Moore, in denen ebenfalls Opfergaben versenkt wurden. Aus den Mooren, wo kein Sauerstoff an die Gegenstände kommen konnte, wurden viele gut erhaltene Votiv- und Opfergaben sogar aus organischem Material geborgen.
Dem reinen Quellwasser sprachen die Kelten Heilkräfte zu und versenkten dort Abbildungen der erkrankten Gliedmaßen oder Organe. Einige der Quellen haben noch heute nachgewiesenermaßen Heilkräfte. Aus zahlreichen Mythen kann ebenfalls der Glaube der Kelten an Hüterinnen der Gewässer abgeleitet werden: Göttinnen oder Feen lebten an den Quellen und reichten dem durstigen Wanderer Kelche mit Leben spendendem Wasser. Noch heute bekannte Quellen, die einst keltische Heiligtümer waren, sind z.B. die Thermalquelle von Bath in England, die Seinequellen in der Nähe von Dijon und die Quellen von Vichy. Auch auf deutschem Gebiet gibt es einige Quellheiligtümer, z.B. die Apenteichquelle in Niedersachsen, die Quellheiligtümer Wallenborn, Hochscheid oder Heideborn bei Trier. [3]
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 1. Johannes Hoops, 1918-1919. S. 255 f. E. Mogk.
Einzelnachweise[]
- ↑ Homil. de sacril. S. 17 f.
- ↑ Das Geheime Wissen der Hexen. Marian Green. Orginalverlag: Harper Collins, London, 1991. Übers. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München, 1998. ISBN 3-426-77343-0. S. 16 f.
- ↑ Ansha - Die magische Welt der Kelten, Ludwig, 1900.