Mittelalter Wiki
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Ragnarök ist eine Sage aus der Germanische Glaubenswelt, die besagt dass die Frostriesen unterstützt durch die Nachkommen Lokis in die Welt der Götter eindringen, um sich mit den germanischen Göttern eine große Schlacht zu liefern.

Sage[]

Ragnarök beginnt durch einen drei Jahre andauernden Krieg, gefolgt von drei Jahre Winter in denen kein einziges Mal die Sonne zum Vorschein kommt. Dadurch wird Chaos in ganz Asgard und Midgard ausbrechen, das die Welten verschlingen wird. Der Fenris reißt seine Ketten in zwei und entflieht aus den Klauen der Götter und frisst das Weltall. Die Midgardschlange greift in die Schlacht ein und durch ihren Leib tretten die Meere über die Ufer und das Gift der Schlange verpestet die Welt.

Während die Frostriesen über den Bifrost in Asgard einmarschieren, wird diese zerstört. Die Asen wiederbeleben ihre verstorbenen Krieger und ziehen mit diesen in den Kampf. In der großen Schlacht von Asgard fallen beinahe alle Krieger auf beiden Seiten und ein Feuersturm verwüstet die Welt. Aber bald steigt aus dem Meer eine neue Erde und Lif und Lifthrasir gründen ein neues Menschengeschlecht, neue Sterne steigen auf, neue Menschen erblicken das Licht der Welt und alles hat einen neuen Anfang.

Beschreibung[]

Ragnarök ist im nordgermanischen Mythos die Vernichtung der Welt, in deren Mittelpunkt der Untergang der Götter steht. Nach diesem hat der Mythos den Namen! Ragnarök heißt „letztes Geschick, Untergang der Götter". Nur ein relativ junges Eddalied (die Lokasenna) und die Snorri-Edda aus dem 13. Jh. übersetzen ragnarökkr (n.) mit „Verfinsterung der Götter", ein Wort, das Richard Wagner in seinem Werk „Götterdämmerung" wiedergegeben hat, was jedoch falsche Vorstellungen erwecken kann. Andere Quellen nennen für ragnarök aldar rök - 'Untergang der Welt'.

Die wichtigste Quelle, die den Ragnarökmythos in seinem ganzen Verlauf schildert, ist die Völuspa; die Snorra Edda, die ihn in prosaischer Form erzählt, fußt ganz auf ihr. Daneben enthalten eddische und skaldische Gedichte zahlreiche Andeutungen auf diesen Mythos, und Steindenkmäler, namentlich auch Runensteine, zeigen im Bilde einzelne Vorgänge. Aus diesen Quellenzeugnissen ergibt sich, dass der Ragnarökmythos nichts Einheitliches gewesen ist, dass verschiedene Vorstellungen vom Untergang der Welt nebeneinander bestanden haben, die mehrfach ineinander verflochten und durch einzelne Dichter erweitert wurden. Beobachtungen der Umwelt und Volksmythen waren die Grundlage, aber Wandermotive und gelehrte Stoffe wurden mit ihnen verbunden.

Hauptmotiv[]

Ragnarök, Nordischgermani00novegoog B1S317

Ragnarök - Kampf der untergehenden Götter (Doepler, 1882)

Der Untergang der Götter ist das Ergebnis ihres Kampfes mit den dämonischen Mächten. Nur von den drei Kultgöttern Odin, Thor und Freyr werden die Gegner erwähnt und der Kampf besonders geschildert. Im Gefolge der Götter befinden sich die Einherjer.

Die dämonischen Mächte führt der Feuerriese Surt. Ehe sie zum Kampfplatz gehen, sammeln sie sich: von Nordosten über das Meer kommen die Reifriesen unter Hrym, von Südosten die Muspellssöhne und mit ihnen Loki und seine Sippe, vor allem der Fenriswolf, von Süden Surtr.

Dann übernimmt dieser die Führung. Auf weiter Ebene, Vígríð „dem Kampffeld" oder Óskopnir (? Fafnismal), findet der Kampf statt, Odin kämpft gegen den Fenriswolf und fällt, wird aber von seinem Sohne Vidar gerächt, der dem Ungetüm den Rachen spaltet. Thor tötet die Midgardschlange, stirbt aber auch, getroffen von ihrem Gifthauch. Freyr wird von Surt gefällt.

Snorri Sturluson vermehrte in seiner Version die Gegnerpaare: Heimdall und Loki, der Höllenhund Garm und Tyr fällen sich gegenseitig; es sind Paare, die aus anderen Mythen als Gegnerpaare bekannt waren. Nach diesem Kampfe vernichtet Surt mit Feuer den Sitz der Götter und die Erde; die Sonne verdunkelt sich und die Sterne fallen vom Himmel.

Weitere Motive[]

Andere volkstümlichere Mythen vom Untergang der Erde, der Sonne, der Menschen sind mit den Ragnarök verwoben. Wie andere, namentlich am Meer wohnende Völker, glaubten auch die Nordgermanen, dass die Erde einst im Meere versinke (Völuspa). Die Sage von den Wölfen, die die Sonne verfolgen, ließ die Mythe entstehen, dass diese einst vom Wolfe verschlungen werde und nun ein jahrelanger Winter eintrete, in dem die Natur erstarre und die Menschen sterben. Nur ein Menschenpaar, Líf und Lífþrasir („Leben und Lebenverlangen“), überleben ihn und werden die Stammeltern des neuen Menschengeschlechts unter einer neuen Sonne, die die alte vor ihrem Untergange geboren hat (Vafthrudhnismal).

In engem Zusammenhang mit dem Ragnarökmythos stehen die Mythen vom gefesselten Unhold und von der Midgardschlange. Zu den Ereignissen, die Ragnarök vorausgehen, gehört die Losreißung Lokis und des Fenriswolfes aus ihren Fesseln. Dieses Sagenmotiv vom gefesselten Unhold verbreitete sich vom Kaukasus aus über viele Völker und erhielt im Christentum im gefesselten Satan eine besondere Form. Dieses Motiv ist an Wesen geknüpft, die sich vor dem Fall der Götter ihrer Fesseln entledigen und zur Vernichtung der Götter beitragen. Ein weiteres Ungetüm ist die Midgardschlange, die Gegnerin Thors. Sie erschuf der Volksglaube von einer mächtigen Schlange im Meere, der in den Vorstellungen der am Meere wohnenden Völker heimisch ist. Beim Nahen der dämonischen Mächte schnaubt sie im Riesenzorn und peitscht die Wogen auf.

Vorgeschichte[]

Der Dichter der Völuspa, der schon die eigentliche Ragnarök-Sage weiter ausbildete, hob diesen Mythos auch in ethische Sphären und schuf ihr eine Vorgeschichte. Christliche Anschauungen, die durch Berührung mit den Kelten und Südgermanen zu den heidnischen Nordländern gekommen waren, machen sich geltend. Danach liegt die erste Veranlassung zum Untergang der Götter in ihrem Wortbruch gegenüber den Riesen [1].

Diverse Vorgänge künden dann den großen Kampf an: die Valkyren als Kampfjungfrauen erscheinen, Baldur fällt durch den Mistelzweig, immer mehr wächst der Wolf, der die Sonne verschlingt, bei den Riesen, vor Odins Halle, vor den Sälen der Hel ruft der Hahn und weckt die Wesen. Der Höllenhund Garm zerreißt seine Fesseln, unter den Menschen herrschen Brudermord, Ehebruch, Meineid, Kampf und Hinterlist, die Weltenesche Yggdrasil fängt an an ihren Wurzeln zu brennen, Heimdall bläst ins Horn und Odin spricht mit Mimirs Haupte. Alle Wesen auf dem Helwege geraten in Furcht, die Zwerge stöhnen, die Asen versammeln sich zu gemeinsamem Thing, denn die dämonischen Scharen rücken heran.

Folgen und Erneuerung[]

Im engsten Zusammenhang mit dem Untergang der Welt und der Götter steht jedoch gleichzeitig ihre Erneuerung. Sie setzt die Vernichtung der Erde durch die Fluten voraus, denn die neue Erde erhebt sich aus dem. Meere. Da erscheinen auch die Asen wieder, aber nicht die alten untergegangenen Kultgötter, sondern Hödur und Baldur, die einstigen Gegner, die nun versöhnt zusammen wohnen, und Hönir als Zukunftkünder und ein sonst unbekanntes Vetternpaar, das den weiten Luftkreis bewohnt.

Die Äcker tragen unbebaut Frucht, alles Unglück nimmt ab, und in goldbedachtem Saale wohnen wackere Heerscharen und genießen ewiglich der Wonne. So die Völuspa. Auch in diesem Mythos von der Erneuerung der Welt zeigt sich stark der christliche Einfluss. Nach den Vafthrudhnismal beherrschen die Söhne der alten Kultgötter, Odins Söhne Vidar und Vali und Thors Kinder Modi und Magni, die neue Welt: in ihren Kindern verjüngen sich die alten Götter wie die Sonne nach demselben Gedichte in ihrer Tochter.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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