Mittelalter Wiki
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Unter Reformation (deutsch: Umgestaltung, Verbesserung, besonders Kirchenverbesserung) war eine kirchlich-politische Umwälzung des 16. Jhs., welche die Entstehung des Protestantismus und damit der lutherischen und reformierten Kirchen zur Folge hatte.

Beschreibung[]

Die Reformation griff in alle Gebiete des Kulturlebens der daran beteiligten Völker ein und bahnte eine lange Reihe neuer Gestaltungen im politischen und kirchlichen Leben an, was letztendlich die moderne Entwickelung Europas bedingt.

Viele Anzeichen kündigten schon seit langem das Herannahen einer neuen Kulturepoche an: die Erfindung der Buchdruckerkunst, die Erweiterung der Weltanschauung durch die überseeischen Entdeckungen, vornehmlich aber das Wiederaufleben der Künste und Wissenschaften im 15. Jh., alles, was man in der Regel unter dem Ausdruck Renaissance zusammenfaßt.

Speziell die Notwendigkeit einer Reformation der Kirche aber war durch die großen Kirchenversammlungen des 15. Jh. wiederholt anerkannt worden, und die reformatorischen Ideen, vor allen eines John Wiclif und Johann Hus, hatten dazu beigetragen, einen Umschwung der religiösen Grundideen anzubahnen. [1]

Die Kirche als solche war allerdings keiner Reformation fähig, denn einerseits gehören zu ihr auch die leidende und triumphirende Kirche im Jenseits, anderseits sind die Glaubens- und Sittenlehren, die Heilsmittel, die Lehr-, Priester- und wesentlich auch die Regierungsgewalt der streitenden Kirche auf Erden auf unmittelbare göttliche Einsetzung und fortdauernde göttliche Einwirkung gegründet. In dieser Hinsicht hat der Christ sich der Autorität der Kirche lediglich zu unterwerfen und zu gehorchen. [2]

Protagonisten[]

Folgende Personen hatten maßgeblichen Anteil an der Reformation:

  • John Wiclif (1330-1384)
  • Johann Hus († 1415)
  • Martin Luther (1483-1546)
  • Philipp Melanchthon (1497-1560)
  • Ulrich Zwingli (1484-1531)
  • Johannes Clavin (1509-1564)

Quellen[]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 688-690.
  2. Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 683-685.