Das ganze Mittelalter hindurch war der Kaiserliche Adler oder Reichsadler das Sinnbild für die – aus römischer Tradition übernommene – kaiserliche Gewalt. So erscheint schon in den Kaisersiegeln des Frühmittelalters der Kaiser oft auf einem Thron, der aus zwei Adlern gebildet ist.
Beschreibung[]
Seit Konrad II. (990-1039) stellen die Siegel einen Adler dar, der teils auf der Hand des Monarchen sitzt, teils auf dem Zepter. Auch die unter Otto III. (980-1002) entstandene Graphia aureae urbis berichtet, dass der Kaiser ein Zepter mit einem goldenen Adler führte.
- Die Herrschergeschlechter Ostroms nutzten den Adler sowie den Doppeladler.
- Von Friedrich I. Barbarossa wurde im 12. Jh. der Adler zum Reichswappen und damit zum Symbol des Heiligen Römischen Reiches erhoben.
- Der Doppeladler mit belegten Flügeln, der Quaternionenadler, geht auf Kaiser Sigismund und das Jahr 1433 zurück.
- Das Zarentum in Russland durch Iwan III. den Großen übernahm den byzantinischen zweiköpfigen Adler als „drittes Rom“ ab 1487.
Bis gegen Ende des 14. Jhs. pflegten die römisch-deutschen Könige und Kaiser den einköpfigen schwarzen Adler zu tragen. [1] Mit Beginn des 15. Jh. entstand der Doppeladler als Abzeichen des Römisch-Deutschen Reiches, während daneben, um Deutschland allein zu bezeichnen, der einköpfige Adler immer geblieben ist. Dafür dient als Beleg unter vielem Anderen z.B. das Wappenbüchlein des Virgilius Solis zu Nürnberg aus dem Jahre 1555 [2], worin das Wappen mit dem Doppeladler die Aufschrift trägt: „DES HEILIGEN ROEMISCH KAISERTUMS WAPPEN“ und jenes mit dem einköpfigen Adler: „GERMANIA“ (Tafel: „Die XII Khunigreich“). [3]
Galerie[]
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879.
Einzelnachweise[]
- ↑ Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. II, S. 32, Tafel 135
- ↑ Wappenbüchlein zu Ehren der Röm. Kayser und Könige (Digitalisat UB Heidelberg, S 6978). Virgilius Solis. Nürnberg, 1555. Neuauflage Hirthsche Liebhaberbibliothek, 1882.
- ↑ Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. I, S. 17, Tafel 29 (Kiliansbanner, Rückseite)