Mittelalter Wiki
Mittelalter Wiki

Reihendörfer gehören zu den ländlichen Siedlungsformen. Zu dieser Art von linearem Dorf gehört das Marschhufendorf, das Straßendorf und das Waldhufendorf.

Beschreibung[]

Das Reihendorf ist eine Dorfform der mittelalterlichen Kolonisation, vor allem des 12. und 13. Jhds. Die Gehöfte reihen sich am Dorfweg in langer Kette auf. Hinter jedem einzelnen erstreckt sich das zugehörige Grundstück in langen schmalen Streifen rechtwinklig von der Straße ins Land.

Die Grundstücke liegen also nicht im Gemenge, wie bei den Gewanndörfern (s. Haufendorf), sondern streifenförmig nebeneinander. Die Feldflur erreicht in der Richtung des Hauptweges ihr Ende mit dem letzten Gehöft. Hier kann sich ein neues Reihendorf unmittelbar anschließen und so eine viele Kilometer lange besiedelte Straße entstehen.

Arten[]

Die Reihendörfer kommen in zwei Formen vor, als Waldhufendörfer und Marschhufendörfer, wobei die Hufe meistens die sog. Königshufe (= 48 ha) ist.

Bei den Waldhufendörfern folgt die Dorfstraße der Talsohle und paßt sich den Windungen des Tales an; die Felder gehen meist nach beiden Seiten der Dorfstraße. Die Gemeindeflur reicht an den Talwänden gewöhnlich bis zur Wasserscheide mit dem nächsten Parallelbach, wenn die Entfernung nicht zu groß ist.

Bei den Marschhufendörfern ist alles geradlinig. Der geradlinige Deich bildet die Dorfstraße. Von ihm gehen, meist nur nach einer Seite, die Grundstücke in regelmäßigen geraden Streifen aus, und geradlinige Kanäle grenzen die Dorfflur ab.

Quellen[]

Bilderklärung[]