Die Reseda, auch Färber-Wau oder Gelb- / Gilbkraut genannt, lieferte das ganze Mittelalter hindurch zum Färben von Stoffen einen der wichtigsten gelb-Töne.
Bedeutung als Fäberpflanze[]
Vor der Entdeckung Amerikas war der Färber-Wau in Europa einer der wichtigsten gelben Farbstoffe, angebaut vor allem in England, Frankreich und Deutschland. Die Samen der Reseda konnten bereits in jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlungen nachgewiesen werden (8000 vor Chr.).
Es ist daher vermuten, dass der Färberwau wie Krapp und Indigo schon sehr früh zum Färben von Stoffen verwendet wurde. Vermutlich nutzten auch die Römer den gelben Farbstoff zum Färben ihrer Hochzeitsgewänder. Erste schriftliche Anleitungen zum Färben mit Färberwau sind aus dem 8. Jahrhundert nach Chr. aus Rezepten für Handwerker in Süditalien bekannt.
Praktische Anwendung[]
Sobald Stengel, Blätter unf Kapseln eine gebliche Färbung annehmen, beginnt die Ernte. Die Pflanze wird vorsichtig aus der Erde gezogen und zu Garben zusammengebunden. Diese werden vorsichtig getrocknet und bei Bedarf geheckselt. Die getrocknete Reseda wird zuerst in einem Färbetopf mit Wasser aufgekocht. Im Gegensatz zu den Färbungen mit Krapp benötigt man wesentlich mehr Pflanzenmaterial.
Danach wird der Extrakt durch ein Leinentuch filtriert. Auch die Reseda gehört zu den Beizenfarbstoffen. Das Vorbeizen der Seide oder der Wolle erfolgt in der Regel mit Alaun. Weinstein erzeugt eher braune Farbtöne. Das eigentliche Geheimnis der Resedafärbung besteht nun darin, dass dem Färbebad ein paar Teelöffel Kalk zugegeben werden. Erst dadurch entstehen intensive Gelbtöne. Nach der Kalkzugabe färbt man das vorgebeizte Material eine Stunde lang im kochenden Färbesud.