Ribe (dt. Ripen) ist die älteste Stadt Dänemarks. Das gesamte Mittelalter hindurch bis in die frühe Neuzeit war Ribe der wichtigste dänische Hafen an der Nordsee. [1] Dieser Handelsort existierte schon um die Mitte des 9. Jhs., war damals aber nur ein Dorf.
Beschreibung[]

Dom zu Ribe
Ribe war als einziger dänischer Hafen an der Westseite Jütlands von großer Bedeutung für den Dänischen Handel, der nach Westen hauptsächlich über diese Stadt lief. Im 11. Jh. war die Bedeutung Ripens bereits gestiegen. Von hier ging man, sagt Adam von Bremen, nach Friesland, England und Sachsen unter Segel (C. IV c. I): „von Ripen nach Flandern zum Sinkfal" (96. Scholion). Die dänischen Städte Ribe und Haithabu waren die ersten Kirchenorte Nordeuropas.
Die Handelsverbindung zwischen Dänemark und Flandern hatte für das 10. und 11. Jh. eine nicht geringe Bedeutung, allerdings hatte im 11. Jh. die Stadt Brügge das alte Dorestad als Endstation des Handels bereits abgelöst. So wurde z.B. der originale Siegelstempel eines flandrischen Grafen aus der letzten Hälfte des 10. Jhs. nahe der alten Fahrstraße zwischen Ripen und der Ostsee in der Erde gefunden und im Museum für Altertumskunde in Kopenhagen aufbewahrt.
Ribe war Sitz eines Bistums. Noch im Hochmittelalter baute die Stadt ihren und damit Dänemarks ältesten Dom als spätromanische, dreischiffige Basilika mit Querhaus und Westtürmen nach rheinischen Vorbildern, aus Tuffstein von Köln und der Eifel. Da einer der im romanischen Stil erbauten Türme 1283 einstürzte, wurde bis 1333 an dessen Stelle ein Backsteinturm gebaut, der Bürgerturm, also ein Stadtturm anstelle des Kirchturmes. Für Alarme bei Sturmflut, Feuersbrunst, und anrückenden Truppen erhielt der Turm eine Sturmglocke. Im Spätmittelalter erhielt der Dom backsteinerne Kapellenanbauten, die ihm seine heutige fünfschiffige Gestalt gaben. Mit Einführung der Reformation wurde der Dom 1536 eine protestantische Bürgerkirche.
Hochmittelalter[]
- Siehe auch: Nordischer Handel des Hochmittelalters
Neben Schleswig spielte auch Ribe eine wichtige Rolle im Dänischen Handel des Hochmittelalters. Der König von England nahm Kaufleute aus Ribe in seinen Schutz und in Ribe selbst wurden 1257, größtenteils englische, Silbermünzen aus der Zeit vor 1250 gefunden. Um 1300 war Ribe dann die einzige dänische Stadt, die noch mit England Handelsverkehr unterhielt. Nach dem Grundbuch König Waldemars (nach 1224 abgefaßt) wurden jährlich 4.800 Pferde aus Ribe ausgeführt. [2]
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 423 (Art. Nordischer Handel).
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Ribe
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. II, S. 343 (§. 45)