Mittelalter Wiki
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Riefenverzierungen als Ornamentik auf Tongefäßen gehören zu den erhabenen bzw. plastischen Verzierungen.

Beschreibung[]

Bei den Riefenverzierungen als Tongefäßornamentik bildet der zur Seite gedrückte Ton eine ornamental schmale Linie. Diese kann einen spitzen oder seicht verwaschenen Grat haben. Zwischen den Graten bildet sich durch das zur Seite Schieben des Tons eine eingeglättete Vertiefung.

Schrägriefen sind ausschließlich auf der Schulter von Terrinen und Kannen angebracht. Sie sind zeitlich auf die ältere Gräberfeldstufe, d.h. vom Anfang der Fremdgruppenzeit (um 1300 v. Chr.) bis an das Ende der Jungbronzezeit (ca. 920 v. Chr.), beschränkt. Der Turbanrand, der nur bei den Turbanrandschalen vorkommt, besteht aus Schrägriefen, die auf dem verdicktem Rand angebracht sind. Die älteren Turbanrandschalen, die im Übergang von der Jungbronzezeit zur Jüngstbronzezeit (um 1100 v. Chr.) erstmals zu Beginn der jüngeren Gräberfeldstufe auftreten, besitzen einen weit gerieften Rand mit schrägen Riefen. Die jüngeren Turbanrandschalen, die für die entwickelte Gräberfeldstufe (920-530 v. Chr.) charakteristisch sind, tragen hingegen gerade und eng nebeneinander liegende Riefen. Sie entwickeln sich im Verlauf der Jüngstbronzezeit zu geraden Ritzlinien, die nicht mehr als Riefen bezeichnet werde können.

Die Horizontalriefen, die allgemein kennzeichnend für die Jüngstbronzezeit (920-720 v. Chr.) sind, befinden sich genau wie die Schrägriefen nur auf der Schulter von Terrinen und Kannen. Im Gegensatz zu den älteren Horizontalrippen besitzen sie eine schmalere Breite und sind enger nebeneinander angebracht. Auch konzentrische Kreise, die auch aus Ritzlinien gebildet werden können, können aus Riefen bestehen. Genau wie ihre eingeritzten Pendants sind sie oberhalb der Schulter am Hals von Terrinen, Kannen oder Doppelkoni angebracht und treten ab der Jüngstbronzezeit (920-720 v. Chr.) auf.

Quellen[]