Mittelalter Wiki
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Die Ringelblume (Calendula officinalis), auch Goldblume oder Totenblume, wurde im Mittelalter vor allem als Heilpflanze, aber auch zum Färben von Stoffen verwendet. Aus den Blüten erhielt man eine hellgelbe Färbung.

Ringelblume als Färberpflanze[]

Im Mittelalter dienten die Blüten der Ringelblume beim Färben von Stoffen zur Fälschung des teuren Farbstoffes Safran. Auf Wolle und Seide erhält man mit einer Alaunbeize hellgelbe Färbungen. Wenn die Pflanze in voller Blüte steht, werden die Blüten gesammelt. Nach dem Trocknen werden die Blüten in einem Färbetopf mit Wasser aufgekocht.

Danach wird der Extrakt durch ein Leinentuch filtriert. Das Vorbeizen der Seide oder der Wolle erfolgt in der Regel mit Alaun. Weinstein erzeugt eher braune Farbtöne. Das eigentliche Geheimnis der Färbung besteht nun darin, dass dem Färbebad ein paar Teelöffel Kalk zugegeben werden. Erst dadurch entstehen intensive Gelbtöne. Nach der Kalkzugabe färbt man das vorgebeizte Material eine Stunde lang im kochenden Färbesud.

Ringelblume als Heilpflanze[]

Die Ringelblume ist eine alte Heilpflanze. Schon im Altertum verwendete man die Blütenköpfchen des Korbblütlers äußerlich als wirksames Mittel bei Wunden. Innerlich eingenommen wurde der Pflanzenextrakt als schweißtreibendes und krampfstillendes Mittel eingesetzt. Hildegard von Bingen und Albertus Magnus empfehlen, bei Vergiftungen Ringelblumenumschläge auf den Magen zu legen.

Der aus den frischen Blüten gepresste Saft wird zum Einreiben bei Geschwüren, Warzen, Hühneraugen und Anschwellungen angewendet. Gegen diese Leiden helfen auch Bäder in einem Absud vom Ringelblumenkraut. Bei Brechreiz helfen Abkochungen der Blüten in Milch oder Wasser, diese werden dann getrunken. Das ätherische Öl hat antibiotische Wirkung.

Magische Bedeutung[]

Im Volksglauben schrieb man der Ringelblume Liebeszauber zu. Das Tragen der Wurzel im Schuh sollte Erfolg beim anderen Geschlecht bringen. Sähte man Ringelblumensamen in die Erde, die vorher vom Schuh des/der Geliebten berührt worden war, sollte die Liebe so lange halten, wie die Pflanze blühte.

Quellen[]

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