Mittelalter Wiki
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Als Ringgeld oder auch Baug bezeichnet man spiral-förmige oder einfach zusammengebogene, im Querschnitt runde oder eckige Ringe aus Gold, Silber oder Bronze. Diese dienten ganz oder zerhackt, einzeln oder auf Schnüre oder einen Tragring gereiht vor der Bronzezeit bis in die spätere Eisenzeit als Geld. [1]

Beschreibung[]

Als Geld waren teils vor Einführung der Münze, teils auch neben dieser, im Altertum mancherlei Dinge im Umlauf. Unter den Metallgegenständen, die, nach der Häufigkeit zu urteilen, in der sie als Grabbeigaben erscheinen, besonders verbreitet gewesen sein müssen, erschienen größere oder kleinere Ringe oder Spiralen (Bauge) aus Gold, Silber oder Erz.

Der Gebrauch von Gold-Ringgeld umfasst einen sehr weiten Zeitraum vom Beginn der Metallzeit bis ca. 400 v.Chr. Der Hauptstrom des Goldgeldes floss aus den Donauländern längs dem Nordrande des Mittelgebirges in der allgemeinen Richtung des Elbelaufes, ohne rechts das nord-östliche Pommern sowie Preußen, links Hannover südlich der Aller und Oldenburg zu berühren, nach der jütischen Halbinsel.

Man trug diese Ringe als Zahlungsmittel in der germanischen Vorzeit an Arm und Füßen, zuweilen, vor allem bei Galliern, auch um den Hals. Es ist wahrscheinlich, dass diese Gebilde nicht bloß Schmuck, sondern zugleich Geld waren. Größere Zahlungen konnten durch Abstreifen eines oder mehrerer Ringe, Ausgleichungen durch Ringbruchstücke (Hals-, Arm- und Fingerringe) erfolgen, die dann auf Wagschalen abgewogen wurden. Cäsar erwähnt als Ringgeld eiserne Ringe, wie man sie vor allem auf den britischen Inseln gefunden hat.

Bauge- / Ringbrecher[]

Bauge- oder Ringbrecher, baugbroti, ist auch der dichterische Ehrenname nordischer Könige, die in ihrer Freigebigkeit die Dienste der Skalden oder Getreuen durch Hingabe von Bruchstücken ihrer Armringe belohnten. Vom „roten Ring" als Geld ist oftmals in den Liedern der Edda die Rede.

Bilder[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon: Ringgeld, Band 16. Leipzig 1908, S. 949.