Mittelalter Wiki
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Ringwälle bzw. Rundwälle bezeichnen ringförmige Wallanlagen (z.B. als Wallburg), die zur Befestigung oder Verteidigung erbaut wurden. Die Entstehungszeit dieser Anlagen erstreckt sich vom Neolithikum (Jungsteinzeit) bis herauf in das Mittelalter. Der Wall besteht entweder aus einer einfachen Erdaufschüttung, einer Holz-Erdekonstruktion bis hin zu einer Steinmauer. [1]

Rundwallburgen[]

Eine Anzahl gleichförmiger Rundwälle in Altsachsen nehmen eine Zwischenstellung zwischen alter Volksburg und sächsischer Herrenburg ein. Bei ihnen läßt heute nicht bestimmt sagen, ob sie Volks- oder Herrenburg waren. Beispiele dafür sind z.B. die Pipinsburg (Sievern) und die Hunneschans am Uddeler Meer in Holland.

Die Pipinsburg (Sievern) mit dem doppelten Graben zur gefährdeten Seite hin und der weiten Vorburg knüpft an den Typus der sächsischen Volksburg an und führt mit der Disposition ihres Inneren zur mittelalterlichen Herrenburg hinüber. Die Kette von Burgen an der Unterweserstraße: Pipinsburg - Kransburg bei Midlum - Ringwall Am Kirchhof (ehemals Judenkirchhof) bei Duhnen (Cuxhaven) deutet auf eine einheitliche Befestigung dieser Gegend wohl erst gegen Karl den Großen, also in den letzten Jahren seiner Sachsenkriege zwischen 772 und 804.

Nördliches Sachsengebiet[]

Es gibt von der Art der Pipinsburg und Hunneschans um die 20 Rundwälle in Norddeutschland und den Niederlanden, und speziell zwischen Weser und Elbe im Kernland der sächsischen Kolonisation. Die ausgesprochensten sind:

  • 01. Die Pipinsburg (Sievern)
  • 02. Die Hunneschans am Uddeler Meer in den Niederlanden,
  • 03. Ringwall "Am Kirchhof" bei Duhnen (eh. Judenkirchhof), Niedersachsen.
  • 04. Kransburg bei Midlum, Niedersachsen.
  • 05. Altenburg bei Sandborstel (Bremervörde), Niedersachsen.
  • 06. Heilsburg bei Hof Adiek (Gemeinde Wiersdorf, Zeven), Niedersachsen. [2]
  • 07. Burg bei Groß Thun (Stade), Niedersachsen.
  • 08. Hünenburg (Emsbüren), Niedersachsen.
  • 09. 10. Sierhauser Schanzen (Damme), Niedersachsen.
  • 11. Heidenwall (Dehlthun) (Ganderkesee).
  • 12. Quatmannsburg bei Elsten (Cappel, Oldenburg), Niedersachsen.
  • 13. Hünenburg (Stöttinghausen), Twistringen, Niedersachsen.
  • 14. Hünenburg bei Baden (Achim). [3]
  • 15. Dammburg bei Wentorf (Obernholz), Niedersachsen
  • 16. Dammburg bei Rade (Wittingen).
  • 17. Ringwall von Burg bei Celle.
  • 18. Düsselburg bei Rehburg. [4]

Die Düsselburg (Nr. 18) ist etwas älter als die Pipinsburg (Sievern). Die Rundform dieser Burgen scheinen die Sachsen insgesamt durch die Langobarden von den Semnonen erhalten zu haben: in der Lausitz und dem Elstergebiet (Schlichen, Falkenberg, Burxdorf, Cosilenzien) findet sie sich schon Jahrhunderte vor Chr. Geb. und die Lausitzer Keramik hat ebenfalls durch die Prignitz und die Altmark hindurch die sächsische der Völkerwanderungszeit beeinflusst.

Schweden[]

Unter den vorgeschichtlichen Ringwallburgen in Schweden findet sich z.B. die Burg Ismantorp auf Öland, die ebenso rund und ebenso eingeteilt ist wie die Pipinsburg und Hunneschans [5]. Die schwedischen Burgwälle, da aus Stein gebaut, lassen vielfach ihre Grundrisse noch erkennen. Nach den bisherigen Funden scheint dort kaum ein Burgwall über die Zeit von 400 n. Chr. zurückzugehen.

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Ringwall
  2. Landschaftsverband Stade: Archäologie rund um Zeven (7.)
  3. http://www.huenenburg.de/historie-des-hauses-huenenburg/
  4. Zeitschrift des Historischen Vereins Niedersachsen. 1904, S. 411 bis 435; Schuchhardt
  5. Opuscula archaeologica Osacari Montelio septuagenario dicata. (Festschrift zum 70. Geburtstag von Oskar Montelius). Holmiae 1913, 215-222., S. 338