Die Ripuarier waren ein germanischer Teilstamm der Franken, daher auch Ripuarische Franken (d.h. 'Ufer-Franken') bzw. Rheinfranken. Zu Beginn des Frühmittelalters entstand dann das "Herzogtum Ripuarien" auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen.
Beschreibung[]
Germanische Eisenzeit[]
3. Jahrhundert[]
Im 3. Jhd. siedelten die fränkischen Stämme am Rhein südlich der Sachsen und nördlich der Alemannen.
- um 270 - Der Verbund der Franken teilt sich in die beiden Hauptgruppen der Salier am Niederrhein (Niederfranken) und der Ripuarier (Mittelfranken) am Mittelrhein mit Köln als Hauptstadt.
Völkerwanderungszeit[]
5. Jahrhundert[]
Zu Beginn des 5. Jhds. endete die Abhängigkeit der Franken vom Römischen Reich. Unter Chlodwig I. entstand das Fränkische Reich der Merowinger-Dynastie.
Um die Mitte des 5. Jhds. nahmen die Mittelfranken das Land der Ubier in Besitz und bildeten dort ein selbständiges Reich mit Köln als Hauptstadt. Gleichzeitig erscheinen sie nun erstmals auch unter dem Namen der Ripuarier (Ripuarische Franken), d.h. Bewohner der rípa, des Uferlandes. An ihnen hatten die Brukterer den stärksten Anteil.
- 496/497 - Als die Alemannen die Ripuarier unter König Sigbert bekriegen, kommt Chlodwig I., König der Franken, seinem Vetter zu Hilfe und unterwirft die Alemannen in der Schlacht bei Tolpiacum (Zülpich).
6. Jahrhundert[]
- 509 - Chlodwig I., König der Franken, lässt seinen Vetter Chloderich, König der Ripuarier, ermorden. Er erobert Rheinfranken, wird dort König und vereinigt damit die größten Einzelgruppen der Franken.
Allerdings behalten die Ripuarier ihre Verfassung und ihre Gesetze (Lex Ripuariorum). Ihr Distrikt bildet ein eigenes Herzogtum Ripuarien (Ducatus Ripuariorum, Pagus Ripuariorum) auf beiden Seiten des Rheins von den Ardennen abwärts, auf dem Ostufer bis über die Ruhr, auf dem Westufer bis zu der Maas, mit der Hauptstadt Köln und den Städten Bonn, Aachen, Zülpich, Jülich und Werden an der Ruhr.
Frühmittelalter[]
Im Frühmittelalter entwickelte sich das "Herzogtum Ripuarien" auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen.
7. Jahrhundert[]
- 623 - Chlothar II. beschließt die Aufzeichnung des Lex Ribuaria, des Volksrechtes der Rheinfranken.
Verwandte Themen[]
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Quellen[]
- Herders Conversations-Lexikon: Franken (Zeno.org). Freiburg im Breisgau, 1854. Bd. II, S. 749-750.
- Hoops, Johannes: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon: Franken (1) (Zeno.org). Leipzig, 1906. Bd. VI, S. 827-828.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon: Franken (2) (Zeno.org). Leipzig, 1906. Bd. VI, S. 828-829.
- Pierer's Universal-Lexikon: Franken (1) (Zeno,org). Altenburg, 1858. Bd. VI, S. 467-476.