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Rudolf von Sachsenhausen (* vor 1318; † 1370/71), eigentlich Rudolf II. von Praunheim, war ein Ritter aus dem Geschlecht der Herren von Praunheim, Ministerialer, Stadtschultheiß von Frankfurt am Main und Burggraf von Burg Friedberg in Hessen. [1]
Beschreibung[]
Rudolf war der Sohn Heinrichs IV. von Praunheim (1260-1305) und nicht nur Mitglied der Herren von Praunheim, sondern auch der alten und sehr angesehenen Familie der Herren von Sachsenhausen. Diese waren der Sage nach mit Karl dem Großen aus Sachsen gekommen, und gaben der Stadt Sachsenhausen (heute Stadtteil Frankfurt-Sachsenhausen), gegenüber von Frankfurt am Main, ihren Namen. Dort hatten sie ihren Sitz oberhalb des Deutschen Hauses (Herrenhaus des Deutschen Ordens).
Grabdenkmal[]
Rudolphs Grabmal befindet sich im Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main, an der Westwand des nördlichen Querschiffs. Der bemalte Grabstein ist für die Kenntnis der ritterlichen Tracht und der Heraldik des 14. Jhds. von großer Wichtigkeit. Die Inschrift lautet: „Anno domini MCCCLXX primo sabbato post beati Jacobi apostoli obiit dominus Rudolfus miles de Sachsenhausen, cujus anima requiescat in pace amen“.
Kleidung[]
Rudolf trägt als Ritter über der Kettenbekleidung den blauen Lendner, wohl aus Leinwand mit Goldornamenten, darauf den ritterlichen Gürtel (cingulum). Nur die beiden Helme, die Handschuhe, die Kniekacheln und die vordere Bedeckung der Unterschenkel bestanden aus Eisen. Die Oberschenkelbedeckung, sowie der Teil zwischen der Kniekachel und der Beinschiene war aus Leder. Damals wurde die Beweglichkeit der Harnische durch Leder oder Kettengeflechte hergestellt, da man die Beweglichkeit durch übereinander greifende Eisenschienen noch nicht kannte.
Heraldik[]
Das ritterliche Wappen Rudolphs erscheint in seiner ursprünglichen Form und praktischen Anwendung. Es bestand aus dem Stechhelm mit Helmzierde und Helmdecke, dann aus dem Schilde mit seinem Inhalt. Es gehört zu den seltenen Erscheinungen, dass, wie hier schon im 14. Jhd., der Schild in vier Felder abgeteilt wurde und sich in zwei derselben der Stechhelm mit seiner Helmzierde befindet. Häufig bildete der Gegenstand des Bildes im Schild auch die Helmzierde, was hier der grüne Baum auf rotem Querbalken ist. Da dieses hier nicht der Fall, so hat wohl diese Zusammenstellung stattgefunden, damit auch bei Ermangelung des Stechhelms der Schild allein das vollständige Wappen zeigte.
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 26, Tafel 193.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Rudolf von Sachsenhausen (DE). Version vom 24.01.2022.