Mittelalter Wiki
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Die Salier sind ursprünglich ein germanischer Teilstamm aus dem Salland, der zu den Franken zählte: die Salii. Als Kern der Niederfranken waren die Salfranken Teil des Frankenreiches (später Neustrien).

Im Heiligen Römischen Reich stand der Name der Salier für ein ostfränkisches Adelsgeschlecht. Aus ihren Reihen stammten von 1024 bis 1125 die deutschen Könige und Kaiser. [1]

Beschreibung[]

Germanische Eisenzeit[]

Die ältesten Sitze, bis zu denen sich der Name Salii verfolgen lässt, sind die nach ihm benannte Landschaft Salland an der unteren Ijssel. Von dort wichen salische Gauvölker vor den Sachsen und setzten sich in Veluwe und auf der Bataverinsel fest, von woraus sie dann zunächst nach Toxandria übergriffen. Zur Zeit als die Römer ihr Reich bis an die Mündungen des Rheins ausgedehnt hatten, traten die Salier als hartnäckige Feinde auf. Sie schadeten den Römern nicht nur durch Einfälle zu Lande, sondern auch zur See.

3. Jahrhundert[]

Der Name der Salii taucht als Einzelstamm um die Mitte des 3. Jhds. in der Gegend über dem Niederrhein neben den Franken auf. Ihr etymologischer Sinn ist unsicher, und hängt vielleicht mit der germanischen Entsprechung von lit. salà und lat. (in)sula zusammen. [2] Einige Forscher vermuten, dass sich in den Saliern die alten Sigambrer widerfinden. [3]

An die Salier (Salfranken) als Kern der Niederfranken schlossen sich Chamaver (im Maasgau) und Chattuarier (im alten kugernischen Gebiet) an, wobei sie gleichzeitig mit der Wanderungsbewegung ihre alten Stammsitze teilweise den nachrückenden Sachsen überließen. Auch die Tuihanti gehörten wohl zu dieser Gruppe.

  • um 250 - Mehrere westgermanische Völkerschaften am mittleren und niederen Rhein, die zur taciteischen Gruppe der Istävonen gezählt werden, erscheinen unter dem Namen der "Franken". Davon sind die Chamaver, Attuarier, Ampsivarier, Sigambrer und Salier die wichtigsten.
  • um 270 - Der Verbund der Franken teilt sich in die beiden Hauptgruppen der Salier am Niederrhein (Niederfranken) und der Ripuarier am Mittelrhein mit Köln als Hauptstadt.

Völkerwanderungszeit[]

5. Jahrhundert[]

Zu Beginn des 5. Jhds. kam der Name "Salier" mit der Verschmelzung im Volk der Franken außer Gebrauch - zumindest vorerst.

  • um 425 - Die Salischen Franken unter König Pharamond verlieren gegen die Römer und werden von Aetius über den Rhein zurückgetrieben. Chlodio wird König der Salfranken.
  • 430 - Die Salfranken erobern Dispargum (Duisburg?) von den Römern: Ihr König Chlodio macht es zu seiner Residenz.
  • 437 - Die Salfranken unter König Chlodio dringen in Gallien (Hennegau und Artois) ein, schlagen die Römer, erobern Cambrai, Tournai und Amiens und lassen sich dort nieder. Von dort aus erobern sie alles Land bis an die Somme.
  • um 445 - Die Salfranken unter Chlodio überqueren die Somme, verlieren jedoch gegen die weströmischen Truppen unter dem Heermeister Flavius Aetius im Gebiet von Arras beim vicus Helena.
  • um 448 - Chlodio, König der Salfranken, stirbt. Ihm folgt Merowig als König der Franken, nach welchem 1. Dynastie der fränkischen Könige „Merowinger“ genannt wird.

6. Jahrhundert[]

  • 507 - Beginn der Entstehung der Lex Salica als salisches Volksrecht auf Anordnung von Chlodwig I..
  • 510 - Chlodwig I. lässt alle Könige der Salfranken umbringen (darunter Chararich, Ragnachar und Richar), und begründete auf diese Weise die große Fränkische Monarchie. Zu dieser gehörte ganz Gallien mit Ausnahme von Burgund, der Provence (welche die Ostgoten behielten) und einem Teil von Languedoc (der den Westgoten blieb).

Nachdem Chlodwig I. alle Franken unter der Herrschaft der Salier vereinigen konnte, wurde die Gesamtheit der fränkischen Völker in zwei Hauptteile unterschieden:

Frühmittelalter[]

10. Jahrhundert[]

  • 939 - Mit dem Tode des Herzogs Eberhard I. von Franken fällt das Herzogtum Franken unter die direkte Verwaltung von König Otto I., und der Herzogtitel erlischt. Das Haus der Salier ist nun das mächtigste Geschlecht in Rheinfranken.
  • 942 - Otto I. bildet aus dem westlichen Teil des alten Herzogtums Franken die neue Grafschaft "Rheinfranken". Erster Graf des neuen Gebietes wird sein Schwiegersohn und Oberhaupt der Salier, Konrad II. der Rote, Sohn des Grafen Werner V. von Speyer und Worms.

Hochmittelalter[]

Im Heiligen Römischen Reich des Hochmittelalters stand der Name der Salier vom 10. bis 12. Jh. für ein ostfränkisches Adelsgeschlecht. Aus ihren Reihen stammten die deutschen Könige und Kaiser von Konrad II. (Kärnten) bis Heinrich V. (HRR) von 1024 bis 1125 (s.a. Herrscher des Heiligen Römischen Reiches)-

11. Jahrhundert[]

  • 1024 - Kaiser Heinrich II. stirbt. Ende der Ottonenzeit. Neuer König wird Konrad II. der Salier. Durch ihn kommen nun die fränkischen Herzöge der Seitenlinie der Salier auf den römisch-deutschen Kaiserthron. Beginn der Salierzeit.
  • 1025 - Aus Verdruss über die verlorene Königswahl empört sich Konrad II. von Kärnten gegen den neuen König, Konrad II. den Salier, muss sich ihm aber unterwerfen und wird ins Exil geschickt. Später versöhnt er sich jedoch mit ihm.
  • 1039 - Konrad II. von Kärnten stirbt, als er Konrad II. den Salier nach Italien begleitet. Damit fallen Franken und das Herzogtum Kärnten an den Kaiser zurück und damit an die Salier. Als auch dieser noch im selben Jahr stirbt, geht das fränkische Erbe an dessen Sohn und Nachfolger, Heinrich III..
  • 1056-1106 - Heinrich IV. (HRR) (Kaiser)
  • 1087-1098 - Konrad (III.) (HRR) (Gegenkönig)

12. Jahrhundert[]

Die Herrschaft der Salier endete im Jahre 1115, als Kaiser Heinrich V. (HRR) in der Schlacht am Welfesholz von den Sachsen besiegt wurde. [4] Ab 1125 wurde Herzog Lothar III. von Sachsen aus dem Adelsgeschlecht der Supplinburger zum deutschen König gewählt.

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

  • Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 82 (Franken).
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon: Franken (1) (Zeno.org). Leipzig, 1906. Bd. VI, S. 827-828.
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon: Franken (2) (Zeno.org). Leipzig, 1906. Bd. VI, S. 828-829.
  • Pierer's Universal-Lexikon: Franken (1) (Zeno,org). Altenburg, 1858. Bd. VI, S. 467-476.
  • Pierer's Universal-Lexikon: Franken (3) (Zeno.org). Altenburg, 1858. Bd. IV, S. 476.

Einzelnachweise[]

  1. Pierer's Universal-Lexikon: Salier (Zeno.org). Altenburg, 1862. Bd. 14, S. 787.
  2. Koegel,FIndogermanische Forschungen. 4, 314
  3. Pierer. Franken (1). aaO. Bd. VI, S. 467-476.
  4. Geschichtsbaum Deutschland. National Geographic Deutschland. Britta Orgovanyi-Hanstein. Candor-Verlag, 2006. ISBN 3200005572, ISBN 9783200005570.