Samo (* um 600; † um 658/9), auch Soignies oder Sens war ein aus dem Frankenreich stammender Kaufmann und der erste namentlich bekannte Herrscher eines slawischen Reiches. Um 623/624 gründete er das in Ostmitteleuropa gelegene Reich des Samo, dessen Schicksal nach seinem Tod unbekannt ist. Sein Zentrum befand sich vermutlich im südlichen March-Gebiet, das heißt dem heutigen Mähren, Niederösterreich und der Südwestslowakei. Seine genaue Ausdehnung ist aber umstritten. [1]
Beschreibung[]
Die aufgezeichnete Chronik des Fredegar über den fränkischen Kaufmann Samo ex pago Senonago (aus dem Dorf Senonago) gibt einen Einblick in das Handelswesen der ausgehenden Völkerwanderungszeit und dem beginnenden Frühmittelalter im slawischen Gebiet. Dieser reiste im Jahre 623/24 mit anderen Kaufleuten ins Slawenland um Handel zu treiben. Dort beteiligte er sich dort als Kaufmann an einem Feldzug der Slawen gegen die Awaren und bewies dabei seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. So errang er die Königsherrschaft und gründete das Reich des Samo.
Der Erzählung zufolge zog Samo mit einer Schar von Kaufleuten aus und begleitete als fremder Kaufmann das slawische Heer, wohl in der Absicht, mit der Beute Geschäfte zu machen. Der Schauplatz seiner Handelstätigkeit lag jenseits der bayrischen Ostgrenze. Später verkehrten fränkische Kaufleute in großer Zahl im Reich Samos, bis Streitigkeiten, die, wie früher im römisch germanischen Verkehr, mit der Ermordung der Kaufleute und dem Raub ihrer Waren begannen, diesem Handelsverkehr ein Ende machten.
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 2. Von Johannes Hoops, 1918—1919. S. 393.