Mittelalter Wiki
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Die Kirche San Vitale in Ravenna, vermutlich 537 begonnen und 547 dem heiligen Vitalis von Ravenna geweiht, zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten der spätantik-frühbyzantinischen Zeit.

Beschreibung[]

Berühmt ist die als Zentralbau errichtete Kirche vor allem für ihre Mosaikausstattung im Innern, insbesondere die Porträts des der oströmischen Kaisers Justinian I. und seiner Frau Theodora I. im unteren Apsisgewände. [1]

Die Kirche San Vitale, noch gegründet unter dem Gotenkönig Theoderich dem Großen (451-526), wurde nach dem Ende der Gotenherrschaft in Italien durch Justinian I. vollendet, unter Mitwirkung des Julianus Argentarius (des königlichen Architekten oder Schatzmeisters) musivisch ausgeschmückt und im Jahre 547 eingeweiht. Der feierliche Kirchgang zu dieser Einweihung ist der Gegenstand der beiden großen Bildwerke des Kaisers Justinian I. und Theodoras, welche die Wände der hohen Chornischen verzieren.

Bilder[]

Mosaik der Kaiserin Theodora I.[]

Kaiserin Theodora, 548, trachtenkunstwer01hefn Taf.003

Mosaik der oströmischen Kaiserin Theodora I. († 548) mit ihrem Gefolge.

Auf dem Bild mit Kaiserin Theodora I. sehen wir sie in vollem Schmuck aus Perlen und Edelsteinen, ein goldenes Weihegefäß in ihren Händen. Der Saum des Mantels ist mit einer Darstellung der Magier aus dem Morgenland geziert, von welchen man nur die letzteren sieht, wie sie Geschenke bringen. Eine Anspielung auf die ähnliche Händlung der Kaiserin. Die phrygischen Mützen der Magier finden sich häufig auf ähnlichen Darstellungen an den ältesten Sarkophagen.

Die Aureola hinter dem Kopf der Kaiserin ist hier wie beim Kaiser nicht als Heiligenschein zu deuten, sondern bient nur zur Bezeichnung ihrer bevorzugten Stellung. Rechts neben der Kaiserin sieht man zwei Hofbedienstete; links neben ihr die zum Hofstaat gehörigen Frauen in reichem Schmuck, mit Ausnahme der Fußbekleidung, ebenfalls nach Römerart. Der Brunnen (Cantharus), vor dem durch einen Teppich verhängten Eingang, bildete einen wesentlichen Teil der alten Kirchen und hatte wenigstens im Orient immer fließendes oder springendes Wasser, durch welches der Eintretende die Handlung symbolischer Reinigung auszuführen hatte.

Mosaik des Kaisers Justinianus[]

Kaiser Justinianus 565, trachtenkunstwer01hefn Taf.004

Mosaik des oströmischen Kaisers Kaiser Justinian I. († 565)

Auf Bild sieht mit Kaiser Justinian I. sieht man ihn, wie er das Weihegeschenk für die Kirche in einer goldenen Schüssel trägt. Neben ihm drei Hofleute oder weltliche Reichswürdenträger. Links auf dem Bild die königliche Leibwache mit dem Schild, darauf das Abzeichen der christlichen Kaiser.

Dieses nannte man das "Konstantinische Monogramm", weil es durch Konstantin nach seinem Sieg über Maxentius allgemein als Zeichen des Christentums geführt wurde. Es enthält die griechischen Buchstaben Ch. und R., die zwei ersten Buchstaben des Namens Christus.

Durch Konstantins Sieg wurde dieses bei den Christen übliche Monogramm verherrlicht und galt als siegbringendes Zeichen. Deshalb ist es häufig, von einem Kranz umgeben, auch auf Sarkophagen dargestellt. Älter als dieses ist jenes Bindezeichen, welches in der Mitte statt des P ein I hat. Rechts neben dem Kaiser steht der oberste Würdenträger der Kirche zu Ravenna, Bischof Maximianus, der die Einweihung von San Vitale vorgenommen hat. Neben ihm zwei Geistliche, der eine mit dem Evangelienbuch, der andere mit dem Rauchfass.

Quellen[]

Einzelnachweise[]