Saufeder

Als Saufeder (franz. épieu), Sauspieß oder auch Bärenspieß bezeichnet man einen Spieß, später zumeist eine Variante der Flügellanze, der speziell bei der Wildschwein- oder Bärenjagd dazu diente, das Wild anrennen zu lassen. Die Bezeichnung wird auch synonym zum Knebelspieß verwendet. ^[1]

Beschreibung[]

Schon seit dem frühen Mittelalter hatte der Spieß eine besondere Aufgabe auf der Jagd nach Bären und Wildschweinen. Meist wurden dazu Knebelspieße (Flügellanzen) verwendet, die vom 9. Jh. an auftreten. Diese starken Spieße waren der unterhalb der Spitze mit einem Quereisen (dem Knebel) versehen, welche beim Anlaufen der wilden Tiere das weitere Andringen verhinderten.

Da die Jäger mit einer solchen Waffe den Sauen oder auch Bären den Fang gaben, wurde sie auch Sau-, Schweins- oder Bärenspieß, Sau- oder Schweinsfeder oder schlechthin einfach „die Feder“ bzw. „das Fangeisen“ genannt.

Aufbau[]

Seinem gefährlichen Gebrauch entsprechend war der Sauspieß kräftig ausgestattet, um die Wucht des anrennenden Wildes auszuhalten und dabei nicht zu zerbrechen. Die Klinge war breit, blattförmig und sehr scharf und spitz. Spätere Exemplare entsprachen dem Knebelspieß und hatten also einen Knebel an der Dille, der mit starken Lederriemchen angeschnürt war. Dieser verhinderte ein tieferes Eindringen der Klinge als bis zur Dille.

Der überaus starke Schaft von 2 m Länge war meistenteils mit schmalen Lederriemen umwickelt und mit Nieten besetzt, um das Ausgleiten der Fäuste zu verhindern. Vom 16. Jh. an kamen auch Schweinspieße mit Schießvorrichtungen in Gebrauch, die den Zweck hatten, den Effekt zu sichern, falls beim Stoßen das Ziel mehr oder minder verfehlt wurde. Die Bärenspieße verschwinden bereits im 15. Jh., die Schweinspieße erhielten sich noch bis ins 17. Jh, bei einigen Höfen selbst bis ins 18. Jh. Sie waren noch Endesdes 19. Jhs. Inventarstücke fürstlicher Jagdkammern.

Spanischer Reiter[]

„Schweinsfedern" wurden daneben auch eigentliche Springstecken genannt, mit denen die Infanteristen in den Türkenkriegen am Ende des 17. Jhs. den sogenannten „Spanischen Reiter“ als Barriere zum Schutz vor feindlicher Reiterei bildeten.