Mittelalter Wiki
Mittelalter Wiki

Zu den Schöpfgefäßen gehören z.B. Kellen oder Löffel und andere Ess- und Tischgeräte. Sie bestehen meist aus Holz oder Ton, jedoch erscheinen seit der Metallzeit auch entsprechende Gefäße aus z.B. Bronze.

Formen[]

Bronzezeit[]

Hallstattzeit[]

Während der Jüngeren Hallstattzeit (Reinecke Stufe III = 8. Jhd. V. Chr.) waren Schöpfgefäße aus Bronze in diesem Kulturkreis weit verbreitet. Sie lassen sich in drei verschiedene Formentypen unterscheiden:

  • Als halbrunde Schale mit angenietetem, bogenförmigem Griff. Ihr Verbreitungsgebiet war Süddeutschland, Hallstatt, Oberitalien
  • Als krugförmiges Gefäß mit Griff, das besonders in Süddeutschland verbreitet war.
  • Als Kelle mit kleiner flacher Schale und langem Griff.

Eisenzeit[]

Römische Kaiserzeit[]

Italische Schöpfgefäße (sog. Kasserollen) sind eine der häufigsten Formen von römischen Importwaren der Kaiserzeit im nordischen Fundgebiet. Sie unterscheiden sich von den ebenfalls als 'Kasserollen' bezeichneten flachen Pfannen der Spätlatènezeit. Es sind tiefe Näpfe mit flachem, abgedrehten Standring und breitem angegossenen Griff, der einen kreisförmigen, meist durchlochten Abschluss hat. Die zeitlich verschiedenen Varianten der Kasserollen lassen sich nach der Form des Griffendes gruppieren:

  • mit Schwanenkopfbügel am Griffende (augusteisch),
  • mit bohnenförmigem Loch auf der Abschlußscheibe (augusteisch),
  • mit kreisrundem Loch (nachaugusteisch).

Die meisten Schöpfgefäße sind mit Fabrikantennamen gestempelt (Familien der Cipier und Ansier am häufigsten, dann Papirius, Epidius, Vestinus), Robilius, alle wahrscheinlich in Capua tätig). Um die Wende des Jahrhunderts lässt sich ein Rückgang in der Fabrikation beobachten. Neue Namen treten auf und dazu neben den römischen Fabrikanten gallische Namensformen. Diese Schöpfgefäße gehörten zum Weinservice, wie auch die zahlreich in Deutschland und Dänemark gefundenen römischen Bronzekellen und Siebe, und wurden nach römischen Hohlmaßen satzweise hergestellt. Sie dienten also auch als Norm-Maße für den Weinverbrauch.

Eine besondere Gruppe der gallischen Fabrikate des 2. Jhs. bilden die „Kasserollen" mit Reliefbildern auf dem Griff, wie das aus Suckow (Mecklenburg-Vorpommern) mit der eingeritzten Inschrift Primitiva. Einer der Hauptfabrikanten dieser Gruppe war laut der Stempel Januaris. Diese Fabrikation dauerte bis ins 3. Jh. und verlief schon früh auch in gallischen Fabriken parallel zur provinzial-römischen Industrie. Allerdings wurden Kellen und Siebe als gallische Fabrikate schon für die letzten Jahrzehnte des 1. Jhs. n. Chr. durch den Fabrikstempel des Adraxius im Grabfund von Waal (Allgäu) gesichert.

Quellen[]

Einzelnachweise[]