Mittelalter Wiki
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Als Schießschwert bezeichnet man eine Spielart von Schwertern der Renaissance, die mit einer Schießvorrichtung versehen sind und in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. erscheinen.

Beschreibung[]

Wie nahezu bei allen Angriffswaffen kamen in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. auch bei Schwertern und Haudegen Schießvorrichtungen vor. Sie sind, je nachdem ob deren Läufe an nur einer oder beiden Klingenflachseiten angeordnet sind, einfach oder doppelt; die Radschlösser liegen meist unterhalb oder neben dem Ansatz.

Anwendung[]

Ihre Brauchbarkeit im Gefecht war allerdings nur gering. Mit Vorliebe wurden solche Schießschwerter bei Festlichkeiten, Turnieren und dergleichen verwendet, wo sie zur Vermehrung des Geräusches trefflich dienten.

Historische Zeugnisse[]

In dem 1560 zu Wien erschienenen sogenannten „Turnierbuche“ des Johann von Francolin jun. (1522-1580), welches die Beschreibung der von Kaiser Ferdinand I. in diesem Jahr veranstalteten Festlichkeiten enthält, ist auf Tafel IV von Hans Lautensack ein geharnischter Ritter zu Pferde dargestellt, der während des Plankengestechs sein Schießschwert schwingend entlädt.

Ein ähnliches Schießschwert wird dem kaiserlichen Feldobersten Ulrich von Schellenberg († 1558) zugeschrieben. Dieses Landsknechtschwert mit Schussvorrichtung hat eine Lederscheide mit Besteck von 8 Messern mit gravierten Minnesprüchen und einem Pfriem.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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