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Der Schlehdorn bzw die Schlehe (Prunus spinosa) ist auch als Schwarzdorn oder Heckendorn bekannt. Die Schlehe wurde im Mittelalter als Heilpflanze gerühmt, und aus steinzeitlichen Funden weiß man, dass die Menschen schon damals die vitamin- und mineral-stoffreichen Schlehen als Wintervorrat verwendeten.

Praktische Anwendung[]

Die Früchte des Schlehdorns können zur Herstellung von Marmeladen, Fruchtsäften, Fruchtweinen (Schlehenwein) und als Zusatz zu anderen alkoholischen Getränken verwendet werden. [1].

Als Heilpflanze[]

Die Blüten, Rinde und Früchte des Schlehdorns wirken zusammenziehend, harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend. Ein Blütenaufguss wird besonders bei Kindern bei Durchfallerkrankungen, bei Blasen-und Nierenproblemen und Magenbeschwerden eingesetzt. Schlehenelixier gilt als geeignetes Stärkungsmittel nach Infektionskrankheiten [2]. Das Lorscher Arzneibuch (8./9. Jh.) empfiehlt gekochte Blätter vom Schwarzdorn mit herbem Wein zum Abschwellen bei triefendem Gaumenzäpfchen und geschwollenem Rachen. [3]

Als Schreibergrundstoff[]

Schlehdorn Prunus spinosa thome flora p

Schlehdorn in "Flora von Deutschland" (Thomè, 1885, Taf. 518)

Aus der Rinde des Schlehdorns lässt sich Tinte gewinnen. Dazu muss die Rinde von den Zweigen geklopft und in Wasser eingelegt werden. Nach drei Tagen wird das Wasser abgegossen, aufgekocht und erneut über die Rinde gegossen. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die Rinde vollkommen ausgelaugt und alle farbgebenden Substanzen gelöst sind. Danach wird die Flüssigkeit mit Wein versetzt und eingekocht. Diese Dornrindentinte wurde in den mittelalterlichen Skriptorien verwendet, geriet dann aber – wahrscheinlich wegen ihrer mangelnden Lichtbeständigkeit – in Vergessenheit. [4]

Mythologische Bedeutung[]

Bedeutung bei den Kelten[]

Der Schlehdorn galt bei den Kelten als Wohnstätte der Feen. Bei den Kelten wurde er "Straif" genannt und entsprach dem Buchstaben "Z" des Ogam Alphabets. Wer sich ungefragt an diese Pflanze vergriff und ihr Schaden zufügte, konnte ihrer Rache sicher sein. [5]

  • Rätselvers: Starke Häuptlinge sind der Schwarzdorn mit seiner üblen Frucht...
  • Zeit: 15. April bis 12. Mai
  • Vogel: Falke
  • Farbe: Schönfarben
  • Schlüsselbegriffe: Abweisung, Konzentration, Unglück
  • Person: Eine Respektsperson
  • Qualität: Begrenzungen

Quellen[]

  1. Weinlaube: Information zum Schlehenwein
  2. Manfred Boksch:Das praktische Buch der Heilpflanzen, BLV-Verlag, ISBN 3-405-14937-1 Seite228f.
  3. Lorscher Arzneibuch (Msc.Med.1). Digitalisat der Staatsbibliothek Bamberg (Kaiser-Heinrich-Bibliothek). Lorsch, 8. / 9. Jahrhundert. Transkription und deutsche Übersetzung von Ulrich Stoll. Stuttgart : Steiner 1992. Curationes. Buch 2, Fol. 25r, Nr. 42.
  4. Madaus: Schlehe – die vergessene Beere
  5. Ansha - Die magische Welt der Kelten, Ludwig, 1900.
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