Mittelalter Wiki
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Der lateinische Name der Schwäbischen Alb ist im 4./5. Jh. Alba; früher wurde sie auch Schwäbischer Jura oder Schwabenalb genannt. Sie ist ein knapp 200 km langes Mittelgebirge in Süddeutschland und liegt großteils in Baden-Württemberg, zieht aber mit seinen Nordost-Ausläufern auch nach Bayern.

Beschreibung[]

Die Schwäbische Alb ist vom Baumbewuchs her ein uraltes Gebiet der Buche, da dieser Baum auf dem Kalkboden hier ganz besonders gut gedeiht. Der Boden gehört zu den fruchtbarsten in Deutschland.

Auch gibt es intermittierende Quellen, welche „Hungerbrunnen“ genannt werden. Von den Mineralquellen, deren über 70 gezählt werden, sind die bekanntesten die warmen Quellen Liebenzellerbad, Wildbad und Geistal, die Sohlquellen in Kanstadt, Mergentheim, Kalw, Friedrichshall, Sulz und Schwäbisch Hall, die Eisenquelle in Niedernau, die Schwefelquelle in Boll bei Göppingen, die Sauerbrunnen in Göppingen, Ditzenbach, Überkingen, Teinach u.a. [1]

Zeitlinie[]

Steinzeit[]

Altsteinzeit[]

Der Schwarzwald enthält eine Anzahl kleinerer Seen, wovon der Mummelsee an der Hornisgrinde, der Feldsee, der Titisee und der Schluchsee die bekanntesten sind. [2] Im Gegensatz zu anderen Mittelgebirgen ist die Schwäbische Alb sehr früh besiedelt worden; die Fundstellen von Jägern und Sammlern reichen bis in die Altsteinzeit zurück. Am Südrand der Schwäbischen Alb gehen die Besiedlungsspuren z.B. bis in die Jüngere Altsteinzeit Europas (ca. 40.000 v. Chr.) zurück. [3]

  • 40.000 BP - Der Löwenmensch aus dem Lonetal der Schwäbischen Alb gehört zu den wichtigsten urgeschichtlichen Zeugnissen in Baden-Württemberg (Museum Ulm) [4]
  • 28.000 BP - Aufgrund der starken Klimaabkühlung verschwinden die Menschen aus der Schwäbischen Alb.

Jungsteinzeit[]

Schon im frühen Neolithikum, zur Zeit der Linearbandkeramik, wurden erste Bauern auf der Ulmer Alb ansässig. [5]

Bronzezeit[]

Aus der Bronze- und Hallstattzeit sind zahlreiche Grabhügel überliefert.

  • 1.600 bis 1.300 v. Chr. - Mittlere Bronzezeit: Hügelgräberkultur. Fundorte u.a. Nikolaushöhle, Münsingen und Winterlingen (Schwäbische Alb).
  • 1.300 bis 800 v. Chr. - Späte Bronzezeit. Urnenfelderkultur in der Schwäbischen Alb (Reutlingen, Mössingen, Balingen). Aus dieser Zeit finden sich auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb Belege für Menschenopfer (z.B. bei der Wasserburg Buchau).
  • 1.200 bis 800 v. Chr. - Die Befestigungsanlage am Ipf bei Bopfingen erlangt eine wichtige Funktion.
  • 850 v. Chr. - Urnenfelderkultur: Der Bronzedepotfund von Winterlingen zählt zu den frühesten, nahezu vollständig erhaltenen archäologischen Bodenfunden Deutschlands.

Mit Beginn der Eisenzeit wird die Urnenfelderkultur durch die Hallstattkultur abgelöst.

Vorrömische Eisenzeit[]

In der vorrömischen Eisenzeit war der Ipf ein Knotenpunkt im Fernverkehrsnetz.

Hallstattzeit C[]

In der zweiten Hälfte der Hallstattzeit (HaC u. HaD; 800–450 v. Chr.) entsteht in der schwäbischen Alb ein Zentrum für die „geschnitzte" und oft polychrome Keramik der Hallstattkultur, z. T. in Verbindung mit der Kerbschnittverzierung.

Hallstattzeit D[]

Mit der Heuneburg entsteht im 6. Jh. v. Chr. ein erstes „protourbanes Zentrum“.

  • 6./5. Jhd. v. Chr. - Die Befestigungsanlage am Ipf bei Bopfingen (Oppidum) erlebt in der Späthallstatt- und Frühlatènezeit seine Blüte als überregionales Machtzentrum.

Latènezeit[]

In der Latèneperiode entstand im 1. Jhd. v. Chr. das keltische Oppidum "Heidengraben bei Grabenstetten".

Römische Eisenzeit[]

Mit dem Vordringen der Römer wurde der Albtrauf im späten 1. Jhd. n. Chr. kurzzeitig zur Reichsgrenze auf der Schwäbischen Alb (Alblimes). Er erstreckte sich über eine Länge von knapp 135 Kilometern von Rottweil (Arae Flaviae) im Südwesten bis Heidenheim an der Brenz (Aquileia) im Nordosten. Der größere Teil dieses Alblimes lag auf dem Gebiet der römischen Provinz „Raetia“, nur die westlichen Kastelle Lautlingen, Geislingen a. R., Rottweil und Sulz befanden sich in der Provinz „Germania superior“. Zusammen mit dem Lautertal-Limes und dem Neckar-Odenwald-Limes bildete er den in seiner Gesamtheit den "Obergermanisch-Raetischen Limes".

Völkerwanderungszeit[]

Nach der römischen Periode und dem Fall des Limes wurde die Alb sehr schnell wieder aufgesiedelt. Auf dem Runden Berg bei Bad Urach etablierte sich ein alamannischer Fürstensitz. Es entstehen zahlreiche Dörfer und Burgen, jedoch nur relativ wenige Klöster (z. B. Kloster Zwiefalten). [6] Im 4. und 5. Jhd. n. Chr. nutzten die Alamannen verschiedene Höhensiedlungen am Rande des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb, manche davon wurden bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit genutzt.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Pierer's Universal-Lexikon: Württemberg (1) (Zeno.org), Band 19. Altenburg 1865, S. 397-408.
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon: Baden (1) (Zeno.org). Leipzig, 1905. Bd. II, S. 243-255.
  3. Urmu: Eiszeitkultur - Das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren.
  4. Wikipedia: Urgeschichte Baden-Württembergs (DE). Version vom 17.02.2025.
  5. C. Knipper, S. Harris, L. Fisher, R. Schreg, J. Giesler, E. Nocerino: The Neolithic Settlement Landscape of the Southeastern Swabian Alb (Germany). JungsteinSite, Kiel 25. Mai 2005. ISSN 1868-3088.
  6. Wikipedia: Schwäbische Alp