Dieser Artikel wurde am 29. November 2023 als Spotlight vorgestellt. |
Schwaben (lat. Suevia) war im Mittelalter eines der fünf jüngeren Stammesherzogtümer im Ostfrankenreich. Bis Mitte des 11. Jhds. wurde es überwiegend als Herzogtum Alamannien bezeichnet und bildete als regnum bzw. ducatus Sueviae einen der wichtigsten politischen Räume des Reiches nördlich der Alpen. [1]
Beschreibung[]
Das ehemalige Herzogtum Schwaben (Suevia bzw. Alemannien) grenzte im Norden an die Pfalz und an Franken, im Osten an den Lech, im Süden an die Schweiz, den Bodensee und Vorarlberg und im Westen an den Rhein. Es umfasste viele größere und kleinere Herrschaften, weltliche wie geistliche, und allein 31 Reichsstädte, unter denen die wichtigsten Augsburg und Ulm waren. Schwaben gilt als Wiege der Minnesängerkunst und ist das Stammland der Hohenstaufen und Hohenzollern. [2]
Zeitlinie[]
Im 1. Jhd. v. Chr. wurden die zu diesem Zeitpunkt im schwäbischen Gebiet siedelnden Kelten am rechten Rheinufer von germanischen Völkerschaften verdrängt. Im Jahre 15 v. Chr. errichtete Tiberius im Gebiet südlich der oberen Donau dann die römische Provinz Rätien.
Römische Eisenzeit[]
Erst um 100 n. Chr. unterwarfen die Römer das südwestliche Germanien dauerhaft und schufen zwischen Rhein, Lahn und Donau das Zehntland (Agri decumates). Allerdings war der römische Kultureinfluss tatsächlich nur gering.
Völkerwanderungszeit[]
Ab dem 3. Jhd. drangen von Nordosten her die Alemannen bzw. die elbgermanischen Sueben (lat. suevi) in das Gebiet vor und besiedelten den Südwesten des heutigen Deutschlands. Ihr Siedlungsgebiet wurde als Suebia oder Alamannia bezeichnet. Die Einwanderer verschmolzen mit den vorhandenen germanischen Bewohnern zu einem Stamm; doch blieb der alemannische Name mehr für die Bewohner westlich vom Schwarzwald, während die suebische Bezeichnung für die Siedler östlich dieses Gebirges üblich war.
5. Jahrhundert[]
Im 5. Jhd. drangen die Sueben zusammen mit Vandalen und Alanen auf die iberische Halbinsel vor und siedelten dort im heutigen Galicien und im Norden Portugals. Gleichzeitig wanderten die Donausueben, welche auf die elbgermanischen Quaden zurückgehen, nach Süddeutschland ein. Zusammen mit den verbliebenen Resten der Galloromanen bildeten sich aus ihnen die Alemannen. Aus anderen elbgermanischen Verbänden bildeten sich die Stämme der Baiern und Thüringer.
- 430 - Die Sueben werden als ein mit den Alemannen verbundenes Volk erwähnt.
- 496 - In der Schlacht bei Zülpich unterwerfen die Franken die Alemannen und machen sie dem Frankenreich untertan. Allerdings behalten die Alemannen eigene Herzöge.
6. Jahrhundert[]
Bis um 500 wurden Alamannen und Sueben unterschieden, ab dem 6. Jhd. werden die beiden Namen dagegen ausdrücklich als gleichbedeutend überliefert. Der Name der Sueben setzte sich durch und wurde im Heiligen Römischen Reich zum Herzogtum Schwaben. Das gilt selbst bei ältesten erhaltenen Sprachquellen aus dieser Zeit, die allein „Schwaben“ als Name des gesamten alemannischen Stammes gebrauchen. [3]
Im 6. Jhd. eroberten die Franken das Stammesgebiet der Alamannen und es entstand das Stammesherzogtum Alamannien als Vorläufer des Herzogtums Schwaben. In dieser Zeit trat bereits ein Teil der Alemannen zum Christentum über. Zwischen dem 6. und dem 9. Jhd. ging die Alemannia, als Siedlungsgebiet der Alamannen, politisch und kulturell im Ostfrankenreich auf und wurde zwischen dem 10. und zum 13. Jhd. politisch nochmals vom staufischen Herzogtum Schwaben zusammengefasst. [3]
- 510 - Bubulcus wird Bischof in Alemannien.
- 585 - Untergang des Sueben-Reiches in Galicien und im Norden Portugals.
- 587 - Herzog Leutfried von Alemannien wird abgesetzt und durch Uncilin ersetzt.
- 596 - Das Herzogtum Uncilins wird gespalten, wobei Theuderich das linksrheinische Gebiet erhält.
Frühmittelalter[]
Im Frühmittelalter entstand das Königreich „Alemannien“, das aber schon bald von den Franken unter Chlodwig I. und Theudebert I. unterworfen wurde. So ging die Alemannia bzw. Alemannien, als Siedlungsgebiet der Alamannen, zwischen dem 6. und dem 9. Jhd. politisch und kulturell im Ostfrankenreich auf. [3] Die alemannischen Königreiche und Herzogtümer umfassten nicht nur das heutige Schwaben, sondern u.a. auch Vorarlberg, das Elsass und weite Teile der Schweiz. Auch das mittelalterliche Herzogtum Schwaben hatte in etwa diesen Geltungsbereich.
7. Jahrhundert[]
Seit dem 7. Jhd. fand das Christentum in Schwaben Eingang, für dessen Verbreitung die Bistümer Konstanz und Augsburg sowie die von irischen Mönchen gestifteten Klöster (St. Gallen, Reichenau, Murbach u. a.) wirkten.
- 610 - Bischof Kolumban kommt an den Bodensee.
- 630 - Herzog Chrodebert zieht nach Böhmen und kehrt mit reicher Beute heim.
8. Jahrhundert[]
Als es Mitte des 8. Jhds. zu Aufständen der Alamannen kam, wurden die alamannischen Adligen von den Franken ermordet und das Stammesherzogtum aufgelöst. Nach der Grafschaftsreform entstand im Ostfrankenreich dann das territorial verkleinerte Herzogtum Schwaben, das vorrangig der Kontrolle der Alpenpässe diente. Damals wurde auch die Bezeichnung Suevia (Schwabenland, Schwaben) für das Land geläufig. Als Karl der Große durch seine Gemahlin Hildegarde der Erbe vieler herzoglicher Allodialgüter wurde, gewann die königliche Macht in Schwaben eine feste Grundlage.
- 709 - Beginn der Eroberung des alemannischen Stammesgebietes unter Herzog Willehari durch Pippin II. den Mittleren.
- 746 - Herzog Theutbald von Alemannien scheitert beim Versuch, sein Herrschaftsgebiet aus dem Merowingerreich unter Pippin zu lösen. Auflösung des Stammesherzogtums Alamannien.
- 748 - Die Herzogswürde von Alemannien wird abgeschafft, große Landstriche als Königsgut eingezogen und das Land eine Provinz des Frankenreichs. Elsass und Rätien werden abgetrennt und das übrige Suevia durch zwei Grafen oder Kammerboten (Nuntii camerae) der Frankenkönige verwaltet.
- 771 - Karl der Große heiratet Hildegard, eine alemannische Fürstentochter und Verwandte Herzog Nebis. Auf ihren Bruder, Gerold den Jüngeren, soll das erbliche Privileg schwäbischer Grafen auf den Vortritt im Kampf und das Führen der Reichssturmfahne zurückgehen.
9. Jahrhundert[]
Bei der Teilung des Frankenreichs im Jahre 843 bildete Schwaben zusammen mit Baiern den Kern des Ostfrankenreiches, welches später zum deutschen Erbkönigreiches werden sollte.
- 843 - Vertrag von Verdun: Alamannien und Rätien kommen an das Ostfrankenreich unter Ludwig dem Deutschen.
10. Jahrhundert[]
Zu Beginn des 10. Jhds. entstand Schwaben als jüngeres Stammesherzogtum. Zu den Vororten der Herzöge zählten zu dieser Zeit Zürich, der Hohentwiel, Breisach und Esslingen. Zwischen dem 10. und zum 13. Jhd. wurde Alemannien politisch so vom staufischen Herzogtum Schwaben zusammengefasst. [3]
- 900 - Auch Schwaben leidet unter den Verwüstungen der Magyaren (Ungarn).
- 909 - Burchard I., Markgraf in Rätien, Graf im Thurgau und der Baar, wird Herzog von Schwaben. Beginn der Ungarneinfälle in Süddeutschland und den Voralpenlanden, bei denen das Herzogtum Schwaben verheert wird.
- 911 - Mit Ludwig dem Kind stirbt der letzte Karolinger. Konrad I., der Herzog von Franken, wird als erster Stammesherzog zum deutschen König gewählt. In einigen Quellen Beginn des Herzogtums Schwaben.
- 915 - Pfalzgraf Erchanger, königlicher Kammerbote und Schwager von Konrad I., wird zum ersten schwäbischen Herzog (von Alemannien) ernannt. In einigen Quellen Beginn des Herzogtums Schwaben.
- 916 - Herzog Erchanger wird auf der Synode von Hohenaltheim verurteilt.
- 917 - Herzog Erchanger wird auf Befehl von König Konrad I. wegen der Gefangennahme von Bischof Salomo auf der Reichsversammlung zu Altheim als Landfriedensbrecher hingerichtet. Burchard II., aus dem Geschlecht der Hunfride, königlicher Kammerbote und Markgraf in Rätien, wird Herzog von Schwaben.
- 919 - Schlacht bei Winterthur (Schweiz): Burchard II. von Schwaben besiegt Rudolf II. von Burgund.
- 922 - Burchard II. von Schwaben macht Rudolf II. von Burgund zu seinem Schwiegersohn und gibt ihm das Land westlich der Reuss und südlich des Rheins (Aargau).
- 925 - Heinrich I. (Ostfrankenreich) schlägt das Elsass wieder zu Schwaben.
- 926 - Burchard II. von Schwaben stirbt im Kampf gegen die Mailänder. König Heinrich I. (Ostfrankenreich) vermählt seinen Vetter, Hermann I. von Ost-Franken aus dem Geschlecht der Konradiner, mit Burkhards Witwe Reginlinde und ernennt ihn zum Herzog von Schwaben. St. Gallen wird dem Schutz des (deutschen) Königs unterstellt, und das Bistum Chur erhält Reichsgut. Rätien wird in drei Grafschaften (Oberrätien, Vinschgau und Unterrätien) aufgeteilt, wobei letztere bis 982 in der Hand der schwäbischen Herzöge lag.
- 947 - König Otto I. verleiht dem Kloster Einsiedeln als Eigenkloster Hermanns I. die Reichsunmittelbarkeit.
- 948 - Hermann I. von Schwaben vermählt seine Tochter Ida (Editha) mit Ludolf, dem Sohn des Kaisers Otto I..
- 950 - König Otto I. der Große gibt das Herzogtum Schwaben an seinem Sohn Liudolf.
- 954 - Als Liudolf I. von Schwaben gegen seinen Vater rebelliert, verliert er das Herzogtum.
- 957 - Liudolf I. von Schwaben stirbt. Kaiser Otto I. ernennt Burchard III., Sohn von Burchard II., zum neuen Herzog von Schwaben.
- 973 - Burchard III. von Schwaben stirbt kinderlos. Seine Witwe, Hadwig, übernimmt die inoffiziell Herrschaft mit Schwerpunkt auf Hohentwiel, sowie die Klöster Reichenau und St. Gallen. Dagegen setzt Kaiser Otto II. (HRR) offiziell seinen Neffen Otto, Sohn von Liudolf I. von Schwaben, und Konrad als Herzöge von Schwaben ein. Letzterer konzentrierte sich auf das Elsass, speziell Strassburg, weshalb beide mit dem Titel Herzog von Schwaben und Elsass erscheinen.
- 976 - Otto I. von Schwaben erhält das Herzogtum Bayern.
- 982 - Otto I. von Schwaben stirbt in Italien.
- 983 - Konrad I., Sohn des Grafen Udo von Rheingau (Udo von der Wetterau) und Neffe Hermanns I., wird Herzog von Schwaben. Ihm gelingt es erstmals, den Titel in der Familie zu halten. Er und seine Nachfolger wurden „dux Alemannorum et Alsatiorum“ (oder „Herzog der Schwaben und Elsässer“) genannt. Die Hauptstadt des Herzogtums („caput ducatus“) wurde Straßburg.
- 997 - Konrad I. stirbt. Sein Vetter, Hermann II., Sohn des Herzogs Udo von Franconien, wird Herzog von Schwaben. Dieser besitzt auch das Elsass und wohnt in Zürich.
Hochmittelalter[]
11. Jahrhundert[]
Erst im 11. Jhd. setzt sich die Bezeichnung „Schwaben“ für das bisherige Herzogtum Alamannien durch. Zu den Vororten der Herzöge zählten zu dieser Zeit Ulm und Rottweil. Zentraler Bischofssitz in Schwaben war Konstanz, daneben kam auch Augsburg, Chur und Straßburg Bedeutung zu. In der zweiten Hälfte des 11. Jhds. stritten die Zähringer und Staufer um die Vorherrschaft in Schwaben, bis schließlich ein Kompromiss gefunden wurde, bei dem die Staufer den Titel eines Herzogs von Schwaben für sich behalten konnten.
- 1002 - Heinrich II. wird deutscher König. Hermann II. von Schwaben wird in Aachen als Gegenkönig gekrönt, unterwirft sich aber später. Heinrich II. trennt Elsass als neues Herzogtum von Schwaben ab.
- 1003 - Hermann III. wird Herzog von Schwaben.
- 1012 - Hermann III. stirbt unmündig und kinderlos. Ihn beerbt seine älteste Schwester Gisela, welche mit dem Babenberger Markgrafen Ernst I. von Österreich (Ostarrichi), Schwiegersohn Hermanns II., vermählt ist. Dieser wird neuer Herzog von Schwaben.
- 1015 - Nach dem Tode von Ernst I. von Schwaben wird dessen Sohn, Ernst II., Herzog von Schwaben. Da er noch unmündig ist, übernimmt seine Mutter Gisela von Schwaben die Regentschaft.
- 1016 - Gisela von Schwaben heiratet den späteren Kaiser Konrad von Speyer, welcher unter den Herzögen von Schwaben auch als Konrad II. gezählt wird.
- 1024 - Konrad von Speyer wird als Konrad II. zum römisch-deutschen König gewählt. Gisela von Schwaben wird Königin und Stammmutter der Dynastie der Salier.
- 1025 - Beginn der Rebellion von Herzog Ernst II. gegen Kaiser Konrad II., die Schwaben schwer erschüttert.
- 1027 - Konrad II. wird Kaiser und Gisela von Schwaben wird Kaiserin.
- 1030 - Konrad II. verleiht das Herzogtum Schwaben zusammen mit Burgund und Franken an Hermann IV., den Bruder von Ernst II..
- 1038 - Der spätere König Heinrich III., Stiefbruder Hermanns IV., wird als Heinrich I. Herzog von Schwaben, womit das Herzogtum unter die unmittelbare Herrschaft des Königs kommt. Zürich wird zum Vorort des Reiches.
- 1039 - Heinrich III. wird römisch-deutscher König und begründet die Dynastie der Salier.
- 1045 - Heinrich III. belehnt den lothringischen Pfalzgrafen Otto II., aus dem Geschlecht der Ezzonen, mit dem Herzogtum Schwaben.
- 1048 - Otto II. von Schwaben stirbt und das Herzogtum fällt an das Königshaus zurück. Markgraf Otto III. von Schweinfurt wird Herzog von Schwaben.
- 1057 - Die Kaiserin Agnes von Poitou, Mutter und Vormünderin von Heinrich IV., verleiht Schwaben ihrem Eidam, dem einheimischen Grafen Rudolf von Rheinfelden, der später Gegenkönig wird.
- 1072 - Rudolf von Rheinfelden zerwirft sich mit seinem Schwager, dem Kaiser Heinrich IV..
- 1077 - Wahl von Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, zum Gegenkönig. König Heinrich IV. entsetzt ihn daraufhin des Herzogtums und erklärt Rudolf in die Reichsacht.
- 1079 - Kaiser Heinrich IV. verleiht das Herzogtum Schwaben an Friedrich I. den Älteren von Hohenstaufen, welcher sich in den Sächsischen Kriegen auszeichnete, und vermählt ihn mit seiner Tochter Agnes von Waiblingen. Berthold von Rheinfelden, Sohn von Rudolf von Rheinfelden, agiert als Gegenherzog.
- 1092 - Berthold II. von Zähringen wird Gegenherzog von Schwaben.
- 1096 - Friedrich I. von Schwaben tritt die welfischen Stammgüter Bayern, den Breisgau und die Reichskastenvogtei Zürich an Berthold II. von Zähringen ab, während er das Übrige, wozu auch ein Teil von Franken gehört, behält. Seine Hauptstadt ist Ulm.
- 1098 - Das Herzogtum Schwaben wird geteilt. Friedrich von Staufen tritt die welfischen Stammgüter Bayern, den Breisgau, den Schwarzwald, die Reichskastenvogtei Zürich und die Kontrolle der Alpenpässe an Berthold II. und die Zähringer ab. Friedrich behält Oberschwaben, wozu auch ein Teil von Franken gehört. Seine Hauptstadt ist Ulm.
12. Jahrhundert[]
Als Schwaben im 12. Jhd. unter die Herrschaft der Hohenstaufer kam, ging für das Herzogtum eine goldene Zeit auf, die Deutsche Sprache vervollkommnete sich von da aus, die Dichtkunst blühte, Handel und Gewerbe kamen empor, die Künste und Wissenschaften fanden hier Begünstigung und die Schwaben waren im Heiligen Römischen Reich das reichste, gebildetste und geehrteste Volk.
- 1105 - Friedrich II. der Einäugige, ältester Sohn von Friedrich I., wird Herzog von Schwaben. Konrad, der jüngere Sohn Friedrich I., wird Herzog von Franken.
- 1113 - Berthold III. wird Herzog von Zähringen.
- 1114 - Bei der Empörung der Fürsten bleibt Friedrich II. von Schwaben seinem Oheim, dem Kaiser Heinrich V., treu und unterwirft für ihn die Rheingegenden.
- 1120 - Konrad I. von Zähringen überfällt das Kloster Allerheiligen und die Stadt Schaffhausen.
- 1122 - Konrad I., Bruder von Berthold III., wird Herzog von Zähringen.
- 1125 - Nach dem Todes Kaiser Heinrichs V. erben Friedrich II. von Schwaben und sein Bruder Konrad die reichen fränkischen Stammgüter. Als Friedrich zum König gewählt werden soll, interveniert Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken, weshalb er und sein Bruder die Wahl Lothars nicht anerkennen.
- 1133 - Lothar III. verbündet sich mit den Zähringern und Welfen gegen Friedrich II. von Schwaben und seinen Bruder Konrad und zwingt diese ihn anzuerkennen.
- 1138 - Nach dem Todes Lothars III. wird Konrad III. von Hohenstaufen, Herzog von Franken, mit dem Beistand seines Bruders, Friedrichs II. zum deutschen König gewählt.
- 1140 - Schlacht von Weinsberg: Friedrich III., Sohn von Friedrich II., streitet an der Seite Konrads III. gegen Welf VI..
- 1146 - Friedrich III. erobert Zürich und zähringische Besitzungen im Breisgau.
- 1147 - Friedrich II. stirbt. Sein Sohn, Friedrich III., wird Herzog von Schwaben. Er entreisst den Zähringern Zürich, streitet gegen die Welfen und demütigte sie.
- 1152 - Herzog Friedrich III. von Schwaben wird als Friedrich I. Barbarossa zum Deutschen König gewählt. Da er von seiner Mutter her ein Welfe ist, und so zum Oberhaupt sowohl der Welfen als auch Hohenstaufer wird, entspannt sich die Fehde zwischen den beiden so lang verfeindeten Häusern eine Zeit lang. Da er als Kaiser kein eigenes Herzogtum halten darf, gibt Friedrich I. die Herzogtümer Schwaben und Franken seinem erst siebenjährigen Vetter, dem Sohn Kaiser Konrads III., Friedrich IV. von Rothenburg (so nach seiner Residenz genannt) und die Rheinpfalz an seinen Stiefbruder Konrad. Berthold IV., Sohn von Berthold III., wird Herzog von Zähringen.
- 1167 - Friedrich IV. von Schwaben stirbt auf einem Italienfeldzug, zugleich mit ihm auch Herzog Welf und mehre schwäbische Herren und Grafen. So gelangt Schwaben wieder an Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der diese großen Besitztümer einige Jahre behält und sie im Namen seiner Söhne regiert. Schwaben wird zum Kronland der Staufer. Barbarossas ältester Sohn, Heinrich VI., soll ihm auf dem deutschen Thron folgen und durch seine Gemahlin Sizilien erhalten. Sein zweiter Sohn, Friedrich V., wird Herzog von Schwaben. Der dritte Sohn, Konrad II., erhält Franken und der vierte, Philipp, erhält Burgund.
- 1169 - Friedrich V. von Schwaben erhält das Herzogtum Elsass und die welfische Grafschaft Altorf.
- 1170 - Friedrich VI., Bruder von Friedrich V., wird Herzog von Schwaben.
- 1186 - Berthold V., Sohn von Berthold III., wird Herzog von Zähringen.
- 1189 - Herzog Friedrich VI. von Schwaben, der begütertste unter den deutschen Fürsten, begleitet seinen Vater auf den Dritten Kreuzzug.
- 1190 - Kaiser Friedrich I. Barbarossa stirbt während des Kreuzzuges. Sein Sohn, Friedrich VI. von Schwaben, wird vom Kreuzfahrerheer zum Heerführer gewählt.
- 1191 - Friedrich VI. von Schwaben stirbt während der Belagerung von Akkon, nachdem er fast sein ganzes Heer verloren hat. Konrad II. von Rothenburg, Bruder von Friedrich VI. und Herzog von Franken, wird Herzog von Schwaben.
- 1196 - Konrad II. von Schwaben stirbt während eines Feldzugs gegen Berthold V. von Zähringen in Durlach. Kaiser Heinrich VI. verleiht das Herzogtum Schwaben nun an Konrads jüngsten Bruder, Philipp I., den Markgrafen von Toscana.
- 1197 - Kaiser Heinrich VI. ernennt Philipp I. von Schwaben zum Reichsverweser und vermählt ihn mit der griechischen Prinzessin Irene von Byzanz. Der Kaiser stirbt noch im selben Jahr.
- 1198 - Nach dem Tode Kaiser Heinrichs VI. wird Herzog Philipp I. von Schwaben zunächst Vormund von dessen Sohn Friedrich II., tritt aber später mit Otto IV. als Bewerber um die römisch-deutsche Krone auf.
13. Jahrhundert[]
Im 13. Jhd. wurde das Gebiet in Ober- und Niederschwaben unterteilt, doch erhielt sich daneben die Einteilung in Gaue, wie: Breisgau, Algäu, Baar, Brenzgau, Klettgau, Kraichgau, Hegau, Jagstgau, Illergau, Kochergau, Ortengau und das Ries. Unter Kaiser Friedrich II. (HRR) wurde das staufische Hausgut, als das sie auch das Herzogtum Schwaben betrachteten, Krongut der staufischen Kaiser. Mit dem Ende der Stauferzeit Mitte des 13. Jhds. verschwand Schwaben zusammen mit den anderen Stammesherzogtümern.
- 1204 - Philipp I. von Schwaben erhält beim Kampf um die Krone die Oberhand über seinen Nebenbuhler, Otto IV..
- 1208 - Philipp I. von Schwaben wird auf der Altenburg bei Bamberg von Otto VIII. von Wittelsbach ermordet. Er hinterlässt nur seine noch minderjährige Tochter, Beatrix (1198-1212).
- 1212 - Friedrich II. (HRR) erobert das Schwaben und wird als Friedrich VI. unmittelbarer Herzog. Er bringt viele verlorene Lehnsgüter durch Kauf, Tausch und Einziehung wieder an sein Haus der Staufer.
- 1217 - Heinrich, Sohn von König Friedrich II. (HRR), wird Herzog von Schwaben.
- 1218 - Mit dem Tode Herzogs Berthold V. von Schwaben und dem damit verbundenen Erlöschen des Hauses der Zähringer vereinigen die Staufer das Herzogtum Schwaben wieder unter ihrer Herrschaft.
- 1220 - Heinrich wird Römisch-deutscher König.
- 1235 - Da sich Heinrich gegen seinen Vater empört, entmachet ihn Friedrich II. (HRR) und ernennt stattdessen seinen Sohn Konrad III. zum Herzog von Schwaben.
- 1237 - Konrad III. wird als Konrad IV. römisch-deutscher König
- 1250 - Nach dem Tode seines Vaters, Friedrichs II., wird Konrads Lage im Heiligen Römischen Reich hoch gefährdet. Um sich in Sizilien als König behaupten zu können, muss er viele seiner schwäbischen Erbgütern verpfänden. Ende des Stammesherzogtums Schwaben. Ende der Stammesherzogtümer überhaupt.
Spätmittelalter[]
Während der Zeit des Interregnums von 1250 bis 1273 waren die einzelnen Teilherrschaften Schwabens herrenlos, da es keinen Herzog gab, und verwalteten sich selbst. Als 1273 Rudolf I. von Habsburg deutscher König wurde, schrieb er viele der Regierungsprivilegien schwäbischer Städte und Stifte als Reichsfreiheit fest. Damit hörte das Herzogtum Schwaben, als politische Einheit auf zu existieren und zerfiel in einzelne Grafschaften und Herrschaften.
- 1254 - Nach dem Tode König Konrads IV. wird sein zweijähriger Sohn Konrad V. der Junge (Konradin) als letzter Staufer unter dem Namen Konrad IV. Herzog von Schwaben, als Konrad III. König von Jerusalem und als Konrad II. König von Sizilien. Doch der neue römisch-deutsche König, Wilhelm von Holland, setzt Konrad nicht zum alleinigen Herzog ein, sondern zersplittert das Herzogtum. Die Lehnsleute machen sich unabhängig und ziehen viele herzogliche Rechte an sich. Von den schwäbischen Städten treten mehre in den gestifteten Rheinischen Bund. Vergeblich versuchen die Vormünder Konradins ihrem Mündel durch Aufopferung mancher Allode das Herzogtum zu erhalten.
- 1255 - König Wilhelm von Holland beansprucht das Herzogtum Schwaben.
- 1257 - König Alfons X. von Kastilien beansprucht das Herzogtum Schwaben (erfolglos).
- 1259 - Die noch übrigen herzoglichen Ämter werden an Ulrich I. von Württemberg verliehen.
- 1266 - Konradin wird von den Anhängern seines Hauses nach Italien berufen, um sein Erbreich Sizilien in Besitz zu nehmen. Um die Kosten dieses Zugs zu bestreiten verpfändet er den Rest seiner schwäbischen Besitzungen.
- 1268 - Schlacht bei Tagliacozzo: Konradin wird zusammen mit seinem Freund, Friedrich von Baden-Österreich, von Karl I. von Anjou geschlagen, gefangen und enthauptet. Mit Konradins Tode erlischt der die Dynastie der Hohenstaufer und das Herzogtum Schwaben wird nicht wieder besetzt. Nun bedienen sich die besonders die Württemberger am Reichs- und Herzogsgut.
- 1273 - Kaiser Rudolf I. von Habsburg ernennt seinen minderjährigen Sohn, Rudolf II. von Österreich, zum Herzog von Schwaben, welches zu diesem Zeitpunkt jedoch nur noch zwei Reichslandsvogteien (Niederschwaben und Oberschwaben) umfasst.
- 1286 - Rudolf II. von Österreich unterwirft den Grafen Eberhard I. von Württemberg und errichtet das kaiserliche Hofgericht zu Rottweil.
- 1290 - Nach dem Tode Herzogs Rudolf II. von Österreich gilt die Herzogswürde in Schwaben als erloschen und ihre Gerechtsame dem Reich vorbehalten. Die größeren Stände bleiben reichsunmittelbar, den kleineren wird zwar auch Reichsunmittelbarkeit zugestanden, doch ihnen die Reichslandvögte vorgesetzt, welche die Obergerichtsbarkeit ausüben und die Reichs- und Krongüter verwalten. Rudolfs Sohn, Johann I. Parricida, wird Herzog von Schwaben. Gründung des schwäbischen Landfriedens.
- 1291 - Nach dem Todes Kaiser Rudolfs I. beginnen die Parteikämpfe und Raubkriege zwischen den Reichsständen von Neuem. Die schwäbischen Stände vereinigen sich, um der wachsenden Macht der Habsburger Grenzen zu setzen. Besonders kämpften sie gegen Herzog Albrecht I. von Österreich, Rudolfs ältesten Sohn und nachmaligen Kaiser.
- 1292 - Albrecht I. (HRR) kommt nach Schwaben und züchtigt die ihm feindlichen Stände, bewirkt aber dadurch nur, dass diese sich auf die Seite seines Gegners und des neuen deutschen Königs, Adolf von Nassau, schlagen.
- 1298 - Schlacht bei Göllheim auf dem Hasenbühl: Mit Unterstützung der schwäbischen Ritterschaft besiegt Albrecht I. seinen Gegner, Adolf von Nassau.
14. Jahrhundert[]
- 1307 - Albrecht I. beendet die Fehden zwischen den Reichsständen durch den Landfrieden in Speyer.
- 1308 - Nachdem Albrecht I. viele, obschon längst verjährte Reichslehen wieder einzog, um in Schwaben und der Schweiz ein großes Erbfürstentum zu errichten, wird er von seinem Neffen, Johann I. von Schwaben, ermordet.
- 1309 - König Heinrich VII. von Luxemburg vesucht die Ruhe in Schwaben aufrecht zu erhalten.
- 1311 - Heinrich VII. verhängt die Reichsacht gegen die Grafen Eberhard von Württemberg und Graf Konrad vom Öttingen. Mit der Vollstreckung beauftragt er den Niederschwäbischen Städtebund.
- 1313 - Heinrich VII. stirbt. Johann I. Parricida stirbt kinderlos. Damit erlischt das Herzogtum Schwaben.
- 1314 - Mit der Wahl Ludwig IV. von Bayern zum deutschen König und Friedrichs I. von Österreich zum Gegenkönig zerfällt Schwaben in zwei Parteien. Die stärkere, welche besonders vom Adel vertreten wird, hält zu Friedrich I., die andere, welche hauptsächlich aus den Städten und auch den Schweizern besteht, hält zu Ludwig IV.
- 1322 - König Ludwig IV. von Bayern erhält ganz Schwaben.
- 1330 - Friedrich I. von Österreich stirbt. Johann von Böhmen vermittelt einen Frieden zwischen Bayern und Österreich, wobei mehre schwäbische Reichsstädte von König Ludwig IV. verpfändet werden.
- 1331 - Die Übergriffe des Grafen Ulrich III. von Württemberg und seine Begünstigung durch König Ludwig IV. den Bayer]] veranlassten die Bildung des (Schwäbischen Städtebundes als allgemeinen Landfriedensbund zwischen den Landesherren und Städten in Schwaben und Bayern. Der Sohn von Ludwig IV., Stephan II. von Bayern, wird zu dessen Oberhaupt ernannt.
- 1340 - Der Schwäbische Städtebund erweitert sich u.a. um Württemberg, Oettingen und Hohenberg.
- 1346 - Papst Clemens VI. stellt Karl IV. von Luxemburg als Gegenkönig auf.
- 1347 - Ludwig IV. stirbt. Ihm folgt Karl IV. als deutscher König. Der Großteil des schwäbischen Adels stellt sich auf Karls Seite, welche dafür begünstigt werden. Doch auch den Städten gibt der neue König die Freiheit. Auflösung des schwäbischen Landfriedensbundes. Es beginnen vermehrte Wegelagerungen und Raubkriege zwischen Städten und Landesherren.
- 1349 - Karl IV. bemüht sich, den Landfrieden in Schwaben wieder herzustellen. Er erreicht eine Versöhnung zwischen den Landesherren und den schwäbischen Städten, doch letztere treten in einen Bund gegen Graf Eberhard von Württemberg zusammen. Während Herzog Albrecht von Österreich, vom Adel begünstigt, die Schweizer bekriegen will, tendieren die schwäbischen Städte in Richtung der Schweizer.
- 1350 - Beginn der Schweizer Habsburgerkriege
- 1354 - Schweizer Habsburgerkriege: Belagerung von Zürich.
- 1358 - Graf Eberhard II. von Württemberg erhält die Landvogtei von Nieder-Schwaben. Die Landvogtei von Ober-Schwaben ist im Besitz des Herzogs Rudolf IV. von Österreich, der auch den Titel eines Herzogs von Schwaben annimmt.
- 1360 - Schlacht bei Schorndorf: Kaiser Karl IV. zwingt mit Unterstützung der Reichsstädte die Grafen Eberhard II. und Ulrich IV. von Württemberg zum Friedensschluss. Die Reichsstädte lösen die Landvogtei von Württemberg ein, welche der Kaiser nun dem Pfalzgrafen Rudolf verleiht. Herzog Rudolf IV. von Österreich muss den Titel eines Herzogs von Schwaben ablegen. Die kleineren schwäbischen unmittelbaren Landherren stiften „Schlegelerbund“, dem sich Österreich (Habsburger) anschließt.
- 1367 - Graf Eberhard II. von Württemberg verbündet sich mit den Reichsstädten gegen den Schleglerbund. Beginn des „Schlegelerkrieges“.
- 1368 - Die Habsburger vermehren ihre Macht in Schwaben und erwerben Freiburg.
- 1370 - Die Habsburger erwerben den Breisgau und erkaufen in Ober-Schwaben Kernberg, Drieberg und Feldkirch, wodurch Tyrol und Österreich mit Schwaben in Zusammenhang gebracht werden.
- 1376 - König Wenzel rückt gegen die schwäbischen Stände und Städte vor, wogegen mehre Rittergesellschaften entstehen, darunter auch der Schwäbische Städtebund, welcher sich bis über die Rheinlande, Baiern und Franken ausdehnt.
- 1378 - Der Kaiser tritt als Vermittler in Schwaben auf, doch muss am Ende Graf Eberhard II. von Württemberg auf die Landvogtei verzichten, welche nun Herzog Friedrich von Bayern erhält. Niederschwaben wird mit Oberschwaben vereinigt.
- 1382 - Das Gefühl der Unsicherheit bei Wenzels schwachem Regiment veranlasst den Schwäbischen Städtebund, sich in Ehingen mit dem Leopold III. von Habsburg, Herzog von Österreich, zu verbinden.
- 1383 - Drei Rittergesellschaften verbinden sich mit dem Schwäbischen Städtebund, darunter die "Martinsvögel", die Ritter "mit dem Löwen" und "zur Krone", mit Graf Eberhard II. von Württemberg an der Spitze.
- 1384 - Herzog Leopold erweitert den Städtebund zu Ehingen. Als König Wenzel gegen diesen Bund in Nürnberg ein Gegenbündnis stiftet, treten Fürsten, Ritterschaft und Städte in Heidelberg zu einer großen Einung zusammen, zu welcher das ganze westliche Deutschland von Mainz bis Basel gehört.
- 1386 - Schlacht bei Sempach: Herzog Leopold fällt im Kampf gegen die Schweizer und mit ihm die Blüte des schwäbischen Adels. Daraufhin erscheint König Wenzel in Schwaben, um die Schweizer zum Frieden zu bestimmen. Er bringt die Städte auf seine Seite und erneuert in Mergentheim das Heidelberger Bündnis. Diesem Mergentheimer Bund treten diesem Böhmen, Sachsen und Brandenburg bei. Der Bund wird in vier Teile gegliedert, von denen jeder besonders zu einander halten sollte. Dieses war die erste Idee der späteren Kreisverfassung.
- 1388 - Herzog Friedrich von Bayern nimmt den Erzbischof von Salzburg gefangen. Ein Teil der schwäbischen Städte bekriegt nun Bayern, um diesen Landesfriedensbruch zu rächen; ein anderer Teil kämpft die Pfalz, während Württemberg sich gegen die nächsten Städte wendet und ihre Truppen in der Schlacht bei Döffingen besiegt. König Wenzel befiehlt die Auflösung aller Bündnisse. Ende des Mergentheimer Bundes.
- 1389 - König Wenzel stiftet den Landfrieden zu Eger, an dem außer Schwaben auch die Rheinlande, Bayern, Franken, Hessen, Thüringen und Meißen teilnehmen sollen. Graf Friedrich von Öttingen wird zum Bundeshauptmann für Schwaben ernannt; alle Zwistigkeiten sollen vor dem Landfriedensgericht entschieden werden.
- 1395 - Ende der Fehden der Städte am Bodensee und ebenso der Schlegler gegen Württemberg, welches, von mehreren Fürsten unterstützt, die Schlegler zur Auflösung ihres Bundes zwingt. Die Bundesmitglieder treten nun heimlich in den Sold von König Wenzel.
- 1397 - Die Fürsten beabsichtigen auf dem Reichstag in Frankfurt die Schließung eines neuen Landfriedens.
15. Jahrhundert[]
- 1400 - Die Kurfürsten setzen König Wenzel ab. Der neue König Ruprecht verspricht den Städten, dass sie nie verpfändet oder in ihren Gerechtsamen gekürzt werden sollen, auch bestätigt er den übrigen Ständen ihre Privilegien.
- 1405 - Da König Ruprecht sein Wort gegenüber den Reichsstädten nicht hält, schließen sich Kurmainz, Württemberg, Baden und 17 schwäbische Städte unter Leitung des Erzbischofs von Mainz zum Marbacher Bund zusammen. Dieser bekriegt Herzog Friedrich IV. von Tirol und zwingt ihn, den schwäbischen Kaufleuten den ihnen in seinen Landen durch Wegelagerung erwachsenen Schaden zu vergüten.
- 1406 - Der rechtlose Zustand im Reich vermehrte die Bündnisse. So treten selbst die Bauern im Aargau gegen Memmingen und den Bischof von Augsburg in einen Bund zusammen.
- 1408 - Die Appenzeller schließen den Schweizerbund, als der Kaiser die Auflösung ihres Bundes gegen den Adel gebot.
- 1409 - Die Stadt Basel schließt mit 127 Herren und Städten ein Bündnis gegen Österreich.
- 1414 - Von Bedeutung für Schwaben war die allgemeine Kirchenversammlung, das Konzil von Konstanz (1414–18), besonders weil die schwäbischen und schweizer Stände die Reichsexekution gegen den mit Acht und Bann belegten Herzog Friedrich IV. von Österreich übernahmen und zuletzt beim Frieden vieles von dessen Besitzungen als Pfand oder Lehn erhielten.
- 1415 - Kaiser Sigismund I., von Geldnot getrieben, verkauft oder verpfändet die Vogteien, kaiserliche Einkünfte und sonstige Reichsrechte in Schwaben. Die Landvogtei Schwaben geht mit Bewilligung der Reichsfürsten an Hans Truchseß zu Waldburg. Viele Städte erwerben sich wichtige Rechte und die vier an Österreich verpfändeten Städte kaufen ihre Reichsfreiheit zurück.
- 1436 - Da die Befehdungen untereinander weiter fortdauern, so werden neue Bündnisse geschlossen, darunter die St. Georgengesellschaft (Georgsgesellschaft), deren Mitglieder den Kaiser Albrecht II. in seinen Plänen zu einer dauernden Friedensverfassung ernstlich unterstützten.
- 1440 - Als unter König Friedrich III. das Fehdeunwesen wieder beginnt, schließen die fränkischen und schwäbischen Städte ein neues Schutzbündnis. Die Landesherren in Nieder-Schwaben und Franken treten dagegen mit Brandenburg, Mainz und anderen Fürsten einen Bund.
- 1444 - Als der Kaiser Friedrich III. mit den Zürichern und dem St. Georgenbund gegen die Schweizer Eidgenossen zieht, schickt ihm König Karl VII. von Frankreich noch 50,000 Armagnaken zu Hilfe; diese verwüsteten das südliche Schwaben.
- 1446 - Albrecht VI. wird Herzog von Österreich. Stillstandsvertrag zu Kostnitz (Konstanz).
- 1449 - Die schwäbischen Städte errichten einen immerwährenden Kriegsrat zu Ulm, ein stehendes Heer und nehmen die Schweizer in Sold.
- 1450 - Die schwäbischen Städte wehren den Georgenbund und Herzog Siegmund I. von Österreich-Tirol ab. Bald darauf löst sich der Städtebund jedoch wegen innerer Zwistigkeiten auf.
- 1460 - Erzherzog Albrecht VI. von Österreich stiftet die Universität Freiburg.
- 1462 - Schlacht bei Seckenheim: Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz besiegt die schwäbischen Stände im Verbund mit Ulrich V. von Württemberg.
- 1486 - Auf dem Reichstag zu Frankfurt wird der Antrag zu einem Landfrieden erneuert. Die Stände beschließen, dass mit Schwaben der Anfang dazu gemacht wird.
- 1487 - Infolge kaiserlicher Berufung vereinigen sich alle schwäbischen Stände in Eßlingen.
- 1488 - Gründung des großen "Schwäbischen Bundes" zu Eßlingen zur Aufrechthaltung des Landfriedens. Es werden Hauptleute und Bundesräte ernannt, eine Verfassung entworfen, eine Polizei eingerichtet und ein Anschlag zu den Leistungen und Kosten festgesetzt, auch mehre nicht zu Schwaben gehörige Reichsstände treten ihm bei.
- 1495 - Kaiser Maximilian I. verfügt auf dem Reichstag in Worms die Bildung des "Ewigen Landfriedens" auf Grundlage des Schwäbischen Bundes. Die württemberger Besitzungen in Schwaben werden zum Herzogtum Württemberg erhoben.
- 1497 - Kaiser Maximilian I. bestätigt zu Freiburg den Schwäbischen Bund erneut.
- 1499 - Kaiser Maximilian I. bedient sich der Streitkräfte des Schwäbischen Bundes in seinem Hauskrieg gegen die Schweiz.
Ende des 15. Jhds. gehörten zu Schwaben an geistlichen Reichsständen die Bistümer Augsburg, Konstanz, Basel, Strasburg, der Deutsche Orden wegen des Meistertums Mergentheim, der Johanniterorden, die gefürsteten Abteien Kempten und Elwangen und außerdem noch einige Klöster und Stifter. Weltliche Fürsten waren: Österreich (im Besitz des Elsasses, Breisgaues etc.), Württemberg, Baden, die Pfalzgrafen von Tübingen, die Grafen von Hohenzollern, Fürstenberg, Öttingen, Waldburg, Rechberg, Löwenstein, Ederstein, Helfenstein, Schenken von Limburg, Gerowseck, Kirchberg, Landau, Sulz, Zimmern, Aichelberg, Tenegen, 37 freie Reichsstädte, viele reichsunmittelbare Adelige und selbst Reichsfreibauern. Auch die Schweizerische Eidgenossenschaft gehörte wenigstens dem Namen nach noch zu Schwaben.
Renaissance[]
Der frühneuzeitliche Schwäbische Reichskreis war deutlich kleiner als das mittelalterliche Herzogtum Schwaben.
16. Jahrhundert[]
Im 16. Jhd. wurden viele Territorien am Oberrhein dem Oberrheinischen Kreis zugeordnet, habsburgische Gebiete (wie z. B. Vorarlberg) dem Österreichischen Kreis. Auch die Schweiz hatte sich damals bereits weitgehend aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gelöst. Das Wappen der Staufer (basierend auf dem Wappen Königs Heinrich VII. (HRR) von 1220) wurde während dieser Zeit zum Wappen des Schwäbischen Reichskreises.
- 1500 - Nach dem Friedensschluss wird der Schwäbische Bund auf 4 Jahre verlängert. Es entsteht der Schwäbische Kreis.
- 1512 - Bei der Einrichtung der Kreisverfassung des HRR auf dem Reichstag zu Köln wird Schwaben fest abgegrenzt und als Schwäbischer Kreis bezeichnet. Allerdings vermochten weder diese Einrichtung noch der Ewige Landfriede anfangs die Ruhe in Schwaben zu erhalten, sondern verursachten vielmehr zahlreiche Fehden.
- 1513 - Beginn der Ritterfehden von Ulrich von Hutten, Götz von Berlichingen und Franz von Sickingen gegen die Fürsten und Städte des Schwäbischen Bundes.
- 1519 - Herzog Ulrich von Württember überfällt die Reichsstadt Reutlingen. Daraufhin wird er im Auftrag des Schwäbischen Bundes verbannt und Württemberg durch den neuen Kaiser Karl V. den Habsburgern unterstellt.
- 1523 - Fränkischer Krieg: Der Schwäbische Bund unter Georg III. Truchseß von Waldburg-Zeil zerstört innerhalb von zwei Monaten 23 adelige Raubritterburgen.
- 1525 - Der Bauernkrieg, der im Algäu und Hegau seinen Anfang nahm, beunruhigt Schwaben erneut und richtet schreckliche Verwüstungen an. Jedoch wird der Krieg durch die Bundestruppen unter Georg III. Truchseß von Waldburg-Zeil und Georg von Frundsberg beendet. Um diese Zeit verbreitet sich auch die Reformation in Schwaben und findet dort, besonders in den Städten, schnell Anklang.
- 1531 - Mehre schwäbische Reichsstände, besonders die württembergischen, welche die Lutherische Lehre angenommen haben (darunter Ulm, Reutlingen, Eßlingen und Heilbronn), treten dem Schmalkaldischen Bund bei.
- 1541 - Die Reichslandvogtei in Ober- und Niederschwaben geht an Österreich.
- 1547 - Nach Auflösung des Schwäbischen Bundes werden die Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes mit hohen Strafzahlungen belegt und zur Annahme des Interims gezwungen. Die Reichsstädte verlieren ihre demokratische Verfassung und die alte Aristokratie wird wieder eingeführt. Die Reichsstadt Kostnitz (Konstanz) wird erobert und dem Haus Österreich (Habsburger) als erbliches Eigentum unterworfen. Von nun an streben Württemberg in Verbindung mit den protestantischen Ständen und Österreich im Einverständnis mit den katholischen Ständen des Landes danach, die Oberhand in Schwaben zu erlangen.
- 1552 - Der Passauer Vertrag zwischen König Ferdinand I. und den protestantischen Reichsfürsten erkennt den Protestantismus formal an.
- 1555 - Der Augsburger Religionsfriede 1555 schafft den Protestanten in Schwaben wieder Ruhe, doch haben die Reichsstädte und kleineren Reichsstände bereits ihren Wohlstand eingebüßt. Nun wetteifern Österreich (im Verbund mit den katholischen Ständen) und Württemberg (im Verbund mit den protestantischen Ständen) um den überwiegenden Einfluss in Schwaben.
- 1563 - Die Reichsritterschaft als besondere Korporation des HRR erkennt die Kreisverfassung an. Verabschiedung der Kreisverfassung in Ulm. Dennoch herrschen in Schwaben zwischen den Kreisständen mehr Konflikte, als in anderen Kreisen, wovon die österreichische Landvogtei und die Weiterungen zwischen protestanischen und katholischen Ständen Hauptursachen waren.
17. Jahrhundert[]
- 1618 - Der Dreißigjährige Krieg macht Schwaben fast zu einer Wüste.
- 1648 - Im Westfälischen Frieden verliert Schwaben durch den nun definitiv ausgesprochenen Austritt Basels und der Schweizer Eidgenossenschaft, so wie durch das Elsass, welches an Frankreich abgetreten wird, beträchtlich an Umfang und muss zur Entschädigung der Schweden noch 984,705 Gulden zahlen.
Weiterer Verlauf[]
- 1805 - Die Reichslandvogtei in Ober- und Niederschwaben geht an Württemberg.
- 1806 - Friedrich Wilhelm Karl von Württemberg wird König und nimmt erst den Titel 'Fürst zu Schwaben' und nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches den Titel 'Souveräner Herzog in Schwaben und von Teck' an, wobei das Wappen mit den drei Löwen der Staufer in das neue Staatswappen übernommen wird.
Quellen[]
- Wikipedia: Herzogtum Schwaben (DE). Version vom 03.08.2023.
- Wikipedia: Schwaben (DE). Version vom 09.08.2023.
- Historisches Lexikon der Schweiz: Herzogtum Schwaben im Hochmittelalter. Thomas Zotz. Version vom 24.02.2015. Abgerufen am 07.08.2023.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon (Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 18, S. 96-98 (Schwaben (1)).
- Pierer's Universal-Lexikon (Zeno.Org). 4. Auflage 1857-1865. Altenburg, 1860. Bd. 15, S. 490-495 (Schwaben (2)).
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Herzogtum Schwaben (DE). Version vom 03.08.2023.
- ↑ Damen Conversations Lexikon (Zeno.org). [o.O.] 1837. Band 9, S. 149-150 (Schwaben).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 57 ff.