Der Schwarzwald nimmt einen beträchtlichen Teil des badischen Landes von Baden-Württemberg ein. Er bildet das höchste und größte zusammenhängendes Mittelgebirge in Deutschland. [1]
Beschreibung[]
Der Schwarzwald berührt an den Quellbächen der Donau und der Wutach die Juraformation und erstreckt sich in nördlicher Richtung bis Heidelberg, beständig vom Rhein begleitet, dessen Tal sich vom Breisgau an in die Rheinebene erweitert. Aus der breisgauischen Ebene erhebt sich der basaltische Gebirgsstock des Kaiserstuhls. Der westliche Abfall des Schwarzwaldes ist ziemlich schroff und bildet tief eingeschnittene Täler, im Osten dagegen flacht er sich allmählig zu den schwäbischen Hochebenen ab.
Sein Hauptstock ist der Feldberg; andere Höhen sind: der Baldenweger Buck, der Seebuck, das Herzogenhorn, der Belchen, der Kandel, u.s.w. Die wichtigsten Pässe sind der Höllenpass, von der Rheinebene zur Donau und den oberen Neckar, und der Kniebis zum mittleren Neckar.
Den Kern des Gebirges bildet die Granit-Gneis-Formation, woher der Reichtum an Quellen und die üppige Waldvegetation stammt; vielfach überlagert diese Formation der ältere Sandstein, östlich lehnt sich der rote Sandstein an, nordöstlich die Kalkformation. Der Jura verläuft aus der Schweiz unterhalb und bei Schaffhausen über den Rhein, sinkt aber zu einer Hochfläche ein, die am Rand von den Phonolithkegeln des Hegaus (Hohenstoffeln, Hohentwiel, Hohenhöwen u.s.w.) durchbrochen wird und zieht dann als Heuberg in den württembergischen Teil.
Vom oberschwäbischen Plateau reicht ein Höhenzug (der Heiligenberg) den Bodensee entlang bis an die Juraformation und bildet mit dieser die Wasserscheide des Rheins und der Donau. An den Schwarzwald, der sich aber unterhalb Pforzheim verflacht, schließt sich der Odenwald an. [2]
Der Schwarzwald enthält eine Anzahl kleinerer Seen, wovon der Mummelsee an der Hornisgrinde, der Feldsee, der Titisee und der Schluchsee die bekanntesten sind. [3]
Zeitlinie[]
In der Oberrheinebene zwischen Schwarzwald und Vogesen waren die lössbedeckten Randhügel schon früh besiedelt. Große Flächen wurden jedoch noch von den sumpfigen Stromauen eingenommen, die sich nicht nur zu beiden Seiten des Hauptflusses ausbreiteten, sondern auch zwischen ihm und dem Schwarzwald und Odenwald eine beträchtliche Ausdehnung hatten. Hier lagerten die Gebirgsflüsse ihre Schotter ab, und ihre Wasser wurden in der Ebene durch einen nördlich strömenden Flußarm vereinigt. [4]
- 5.000 v. Chr. - Linearbandkeramik-Kultur: prähistorische Bergbauspuren von Hämatit und Rötel im Münstertal (Schwarzwald).
Römische Eisenzeit[]
Der Schwarzwald tauchte erstmalig bei Plinius in seiner Naturalis historia (4, 79) [5] als lat. Abnoba mons und bei Tacitus (Germ. I) als lat. montis Abnobae auf.
„Die Donau, von einem sanften und mild erhobenen Rücken des Gebirges Abnoba ausfließend, berührt mehr Völker, bis sie durch sechs Läufe in das pontische Meer hinausbricht.“
– Tacitus: Germania, I [6]
Um 150 n. Chr. erscheint er bei Claudius Ptolemäus in seiner Geographike Hyphegesis unter dem Namen Abnoba auf. Diese antiken geographischen Bezeichnung waren dabei nicht rein als Wald, sondern als Gebirgskette gedacht; also der Teil des Schwarzwaldes, in dem die Donau entspringt. [7] [8]
Ab dem 3. Jh. wurde das Gebiet von den Römern lat. Marciana silva (Marcianischer Wald) genannt.
Völkerwanderungszeit[]
Im 4. und 5. Jhd. n. Chr. nutzten die Alamannen verschiedene Höhensiedlungen in Süd- bzw. Südwestdeutschland. Die meisten davon befinden sich am Rande des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb, manche davon wurden bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit genutzt.
Hochmittelalter[]
10. Jahrhundert[]
Im Siedlungswesen des Hochmittelalters (ca. 900-1300) wurde der Schwarzwald seit dem 10. Jh., genau wie die anderen höheren Gebirge, wie der Harz, der Thüringer Wald, Böhmerwald und Wasgau, die in Sachen Siedlungsflächengewinn vorher gänzlich gemieden wurden, kolonisiert. Das energischere Vorrücken des Menschen erfolgte jedoch erst in der Folgezeit. [9]
Quellen[]
- Hoops, Johannes: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 13.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Schwarzwald (DE). Version vom 15.04.2025.
- ↑ Herders Conversations-Lexikon: [http://www.zeno.org/nid/2000321995X Baden (1). Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 376-379.
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon: Baden (1) (Zeno.org). Leipzig, 1905. Bd. II, S. 243-255.
- ↑ Hoops, J. RdgA. aaO. Bd. I, S. 407 ff. (Siedlungswesen)
- ↑ Naturalis Historia. Gaius Plinius Secundus. Um 77 n. Chr. Volltext (lat.) auf Wikisource.
- ↑ Tacitus, De origine et situ Germanorum (Germania). Übersetzung "Die Germania des Tacitus". Anton Baumstark: Freiburg 1876. Digitalisat auf Wikisource.
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon: Abnoba (zeno.Org). Leipzig, 1905, Bd. 1, S. 45.
- ↑ Geographike Hyphegesis. Claudius Ptolemäus, um 150 n.Chr. (II 11, 11) als Antiker Atlas des Ptolemaios TU Berlin, Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik
- ↑ Hoops, J. RdgA. aaO. Bd. I, S. 407 ff. (Siedlungswesen)