Mittelalter Wiki
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In Schweden traten seit der skandinavischen Eisenzeit (ca. 400-800 n.Chr.) zwei Volksstämme besonders hervor: Die Svear und die Götar, die bereits im 2. Jh. von dem griechischen Geografen Claudius Ptolemäus erwähnt werden, und die sich ihrerseits wiederum in eine Reihe von selbständigen „Volklanden" (folkland) gliederten.

Beschreibung[]

Schon früh vereinten sich die schwedischen Landschaften zu den ethnographisch zusammengehörigen Reichen der Svear und der Götar. Die Grundlage der Rechtssprechung bildete dabei das schw. Lagsagha ('Gesetzesvortrag'). Die Versammlungen des Volkes blieben insbesondere in Schweden auch im weiteren Mittelalter ein bedeutendes Organ der Verfassung, zumal für die Gesetzgebung und Rechtsprechung, bis die immer weitere Zurückdrängung des Volkes zur Ausbildung von Reichsräten und noch später Reichstagen führte.

Staatswesen[]

In Schweden und Dänemark bildet noch bis ins Mittelalter hinein die Hundertschaft (später neben der ihr gleichgestellten Stadt) die organisatorische Einheit für Verfassung, Verwaltung und Jurisdiktion. Das Volk selbst übte diese im Wesentlichen aus, wenngleich das Königtum im Beamtenwesen verschiedene Veränderungen bewirkte.

Höhere Verwaltungseinheiten bildeten in Schweden das Folkland oder die Landschaft (s. Gesetzessprecher), während der Bo fiskalischen Zwecken diente. Die schwedische Hundertschaft gliederte sich nach unten hin mal in Viertel (aschw. fiarþunger), in Drittel (aschw. þriþiunger) oder in Achtel (aschw. áttunger).

Zeitlinie[]

Völkerwanderungszeit[]

6. Jahrhundert[]

Frühmittelalter[]

9. Jahrhundert[]

Zu Beginn des 9. Jhds. wurde auf der Insel Björkö in Mälaren die Handelssiedlung Birka gegründet. Sie war stark befestigt und entwickelte sich zum Mittelpunkt des schwedischen Handels im 9. und 10. Jhd. Zur Wikingerzeit war die Stadt der Sitz vieler reicher Kaufleute und besaß Überfluss an allen Gütern und an Geld. Die Einwohner der Insel unterhielten Handelsverkehr vor allem mit Schleswig, dem friesischen Dorestad und dem Frankenreich, aber auch mit England und Osteuropa. Runensteine sprechen ebenfalls von Verkehr zwischen Birka und Hedeby (Schleswig). Siehe: Schwedischer Handel.

  • 800 - Gründung von Birka auf der Insel Björkö in Mälaren.

10. Jahrhundert[]

Seit dem 10. Jhd. sind lebhafte Verbindungen zwischen den Schweden und Dänen nachweisbar.

Hochmittelalter[]

11. Jahrhundert[]

In den Jahren um 1000, während der jüngeren Wikingerzeit, traten die Schweden in enge Berührung mit den Dänen. Eine Folge dieser Verbindungen war ein dänischer Einfluss auf die schwedische Kultur; u. a. nahmen die Schweden die Sitte, Runensteine für ihre Toten zu errichten (siehe: Runensteine in Schweden), in größerer Ausdehnung als vorher an. Doch war das keine reine Nachahmung dänischer Vorbilder, denn ein neues Moment, das auch in Dänemark vereinzelt auftrat, kam in Schweden hinzu: die Ornamentik (s.a. Kunststile der Wikingerzeit).

Dabei spielte Gotland eine ausschlaggebende Rolle. Die Insel war reich an Kalk- und Sandstein, und auf dieses leicht bearbeitbare Material wurde eine Bildkunst übertragen, die ursprünglich ihre Blüte als Holzskulptur erreicht hatte. Von Gotland aus wandert der neue Runensteintypus ins Mälartal ein, doch zwang das hier erhältliche Material (Granit) zu einer einfacheren Darstellungsweise: Konturzeichnungen (siehe schwedische Runensteine). [1]

12. Jahrhundert[]

Nach 1100 beginnt in Schweden die Anlage von Klöstern. Dabei stand das schwedische Klosterwesen von Anfang an unter dem Einfluss Frankreichs, und auch die ersten Mönche in Schweden kamen direkt von dort.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Hoops. RdgA. aaO. Bd. IV, S. 38 f. (Runenschrift, § 17.)
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