Mittelalter Wiki
Advertisement
Mittelalter Wiki

Die Schwerter der Hallstattzeit entsprechen ihren bronzenen Vorläufern. Wie viele Waffen der Hallstattzeit vereinen sie die Merkmale der Schwerter der Bronzezeit im Übergang zum Eisenzeitalter mit dem neuen Material.

Beschreibung[]

Das Hallstätter Kurzschwert erinnert an das griechisch-römische, den kurzen Gladius, dessen eigentümliche Form sowohl bei den skandinavischen als auch bei dem germanischen Typen wiederkehrt. [1]

Die Schwerter der ersten Eisenzeit bzw. späten Hallstattzeit (C-D) sind zumeist Griffzungenschwerter, die zum Teil noch aus Bronze bestehen. Sie wurden vorherrschend jedoch, wie die meisten Waffen und Geräte im Gegensatz zu den Gefäßen, aus Eisen hergestellt. Ein Leittypus für die Periode HaC (800–620 v. Chr.) sind Schwerter vom Typ Mindelheim, auch schlicht Hallstattschwert genannt.

Klingen[]

Viele der hallstattzeitlichen Schwerter haben breite, schwere Klingen mit schräg abgeschnittenen Spitzen, und unterhalb des Griffes bemerkt man an der Klinge häufig seitliche Einschnitte. Eine charakteristische Eigentümlichkeit der in Hallstatt gefundenen Langschwerter besteht darin, dass die meisten Klingen nicht allmählich, ähnlich den Lanzen, zur Spitze verlaufen, sondern wie die späteren nordischen eisernen und die römischen Schwerter durch zwei geradlinige Flächen jäh und scharf zugespitzt sind (Bild).

Alle Klingen sind zweischneidig, in der Mitte gratig. Die Exemplare mit Bronzeklingen sind meist zierlich gerippt, was auch bei einigen eisernen der Fall ist, wegen des starken Rostes aber bei den meisten kaum mehr kenntlich erscheint. Allerdings gibt es auch abweichenden Formen.

Griffe[]

Hallstattschwertknauf Hallstattgrabfeld@sacken Taf.05, Abb.03

Auffallend sind die Formen der Griffe der hallstattzeitlichen Schwerter, die von den gewöhnlichen Formen der Schwertern der Bronzezeit wesentlich abweichen. Sie sind zwar ebenfalls ohne Quer- oder Parierstange und schließen in Halbmondform an die Klinge an, jedoch besitzen sie in der Regel eine bedeutendere Grifflänge zum Anfassen.

Häufig sind die Griffe leicht plattgedrückt und haben am Ende statt der sonst üblichen Scheibe einen großen, kegelförmigen, im Durchschnitt runden oder ovalen Knauf, häufig von der Form der Insektenfühlhörner (Antennenschwert) oder in Pilzform (Hallstattschwert). Auch hier herrseht eine ziemliche Vielfältigkeit im Detail.

Arten[]

  • Griffangelschwert - Schwert mit durch den Griff gehenden Erl, der am Griffende vernietet ist.
  • Griffzungenschwert - Schwert mit Griffplatte, die nicht bis an das Heftende reicht. Der Griff ist auf der Griffzunge vernietet und bildet am Ende einen Knauf.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 52 f.
Advertisement