Siedehäuser, Sudhäuser oder auch Pfannhäuser, dienen als Salinen zur Gewinnung von Salz (Speisesalz). Hierbei wird eine Sole in Salzsiedepfannen in speziellen Gebäuden zur Verdampfung gebracht. [1]
Beschreibung[]
Die Notwendigkeit einer Überdachung der Salzpfannen zum Schutz gegen die Witterung führte zur Herstellung von Hütten oder Koten (ahd. halhús). Schon zu Beginn des 8. und 9. Jhs. findet man Siedehäuser für zwei oder auch mehr Pfannen. Jüngere Beispiele lassen schließen, dass die Koten tief in die Erde eingebaut waren, um die Wärme zu halten.
An der Außenseite befand sich eine Eingussvorrichtung zur Aufnahme der Sole, in die bei manchen Hütten, wie z.B. in Marsal, Reichenhall und Lüneburg, zugehörige Leitungen mündeten, während anderwärts die Sole zugetragen wurde. Als "portus" erwähnte Anbaue dienten vermutlich, genau wie die „loca onustaria", zur Salzablagerung. Das Trocknen des Salzes dürfte, da eigene Pfieselhäuser nicht erwähnt werden, in den Hütten selbst vorgenommen worden sein.
Rechtliches[]
Wie die Saline im Ganzen konnten auch die einzelnen Siedehäuser mehreren Berechtigten zustehen. So entstand an ihnen ein Miteigentum nach Bruchteilen, Hälften oder Dritteln. Mit dem Aufkommen mehrpfanniger Siedehäuser ergaben sich auch reale Teilungen in der Art, dass die Häuser zur Hälfte usw. den Eigentümern der dort liegenden Pfannstätten gehörten [2].
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 75 ff. (Art. Salinen)
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Saline
- ↑ 1231, Urkundenbuch der Stadt Lüneburg I n. 54