Mittelalter Wiki
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Der vergoldete Silberkessel von Gundestrup ist ein berühmtes Beispiel der Kunst der Kelten aus der Latènezeit (Stufe D). Er gehört zu den jüngeren keltischen Fabrikaten der Bronzegefäße der Latènezeit und befindet sich heute im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen.

Beschreibung[]

Der Kessel von Gundestrup ist einer der bekanntesten und aussagekräftigsten Kessel, den die Kelten hinterlassen haben. Er wurde 1891 im Torf von Gundestrup auf Jütland (Dänemark) gefunden und ist ausgesprochen gut erhalten, kunstvoll gearbeitet und stellt eine Reihe mythologischer Szenen dar.

Der Kessel hat einen Durchmesser von etwa 70 cm. Der untere Teil des Beckens ist glatt rund getrieben, der obere Teil mit einst vergoldeten getriebenen Reliefs außen und innen bekleidet. Außen sind große menschliche Büsten von allerlei kleinen Figuren umgeben dargestellt.

Innen erblickt man friesartige Reliefzüge, Menschenopfer, Ausmärsche von Kriegern zu Fuß und zu Pferd, Trompeter, Tiere und dergleichen. Die Gestalten auf dem Kessel sind teilweise recht primitiv, teilweise offenbar von südlichen Vorbildern inspiriert, das Ganze dürfte aber nordische Arbeit sein. Die Augen sind emailliert.

Bedeutung[]

Ein einfaches Kochgeschirr war dieser Silberkessel sicher nicht. Wie andere auch hatte er einen religiösen Stellenwert. Das hervorstechenste Merkmal des berühmten Silberkessels sind seine fabelhaften Figurenszenen und symbolische Darstellungen, die auf Mythus und Religion der Kelten bezogen werden müssen. [1] Auch der dänische Prähistoriker Sophus Müller (1846-1934), der den Kessel im Jahre 1892 rekonstruierte, sah darin ein dänisches Kultusgefäß des 2. Jhs.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Hoops, RdgA. aaO. Bd. I, S. 322 (Art. Bronzegefäße)
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