Der Solidus oder auch Aureus Solidus war ursprünglich eine römisch-byzantinische Goldmünze, die von Kaiser Konstantin dem Großen (306-337) als Nachfolger des Aureus eingeführt wurde und bis zum beginnenden 12. Jahrhundert die „Leitwährung“ für ganz Europa war. [1]
Beschreibung[]
Der Solidus entsprach 1/72 eines römischen Pfundes Feingold (4,55 g Sollgewicht). Wie Münzfunde zeigen war diese Münze in den germanischen Gebieten schon zu Beginn des 5. Jhds. sehr verbreitet und wurde maßgebend für den Geldverkehr im Frühmittelalter. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus der Schilling (scilling). Gewöhnlich waren die Solidi meist etwas leichter als die vorgegebenen 4,55 g, doch hatte diese Unregelmäßigkeit für den Fiskus nicht viel zu bedeuten, da die Zahlungen an den Staat nach Gewicht geleistet werden mussten.
Als Teilstücke des Solidus wurden Semisses (halbe Solidi zu 2,27 g) und Tremisses, Trientes (drittel Solidi zu 1,52 g Sollgewicht), geschlagen. Während die halben Solidi nur wenig in Umlauf kamen, verbreiteten sich die Drittelstücke umso mehr. Der als Kreditmünze umlaufende silberne Siliqua bildete in den Volksrechten der Kontinentalgermanen, die ihre Reiche auf römischem Staatsboden begründet hatten, die Grundlage der Bußsätze.
Mit der Zeit erfuhr der Solidus eine Verringerung seines Goldgehaltes durch Herabsetzung seines Gewichts von 24 auf 22 ½, 21 und 20 Siliquen und wurde schließlich zur Rechnungsmünze.
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 199 (Art. Solidus), 359 (Art. Tremissis).
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Solidus (DE). Version vom 21.04.2022.