Sol- bzw. Salzquellen, auch Salzbrunnen, waren eine wichtige Quelle zur Salzgewinnung. Hier wurde salzhaltiges Wasser (die Sole) in Salinen verdunstet, um Speisesalz herzustellen. [1]
Beschreibung[]
Die Solquellen oder auch Salzbrunnen, an denen sich besonders Deutschland mit fortschreitender Besiedlung reich erwies, lieferten das meiste Salz für den inneren Handelsverkehrs. Daher sprechen schon frühe Berichte um 58 und 371 n.Chr. von Kämpfen germanischer Stämme untereinander um den Besitz von Salzquellen, wahrscheinlich in den Regionen um Salzungen, Kissingen oder Hall.
Technik und Betrieb[]
Die zum Versieden bestimmte Sole wurde aus natürlich zutage tretenden oder künstlich ergrabenen Salzbrunnen geschöpft, die zur Sicherung der Quelle eine hölzerne oder steinerne Fassung erhielten. Aus tieferen Brunnen hob man die Sole durch eine Schöpfvorrichtung, die nach Art der Ziehbrunnen gestaltet, in Reichenhall galge benannt war.
Einer Mehrheit von Berechtigten wurde die Sole in verschiedener Art zugeteilt, entweder durch Umgießen des soundsovielten Schöpfeimers oder durch abgezweigte Leitungen, auch reihenweise, z. B. von Woche zu Woche. Die Teilung war besonders in Reichenhall sehr weitgehend: hier gab es an "partes aquae" bis zu Zwölfteln und noch kleineren Teilen. Häufig bestanden mehrere Brunnen nebeneinander, weitaus die meisten in Reichenhall (um das 13. Jh. gab es etwa 40).
Rechtsverhältnisse[]
Wie die Saline im ganzen konnten auch die Salzbrunnen mehreren Berechtigten anteilig zustehen und es entstand an ihnen ein Miteigentum nach Bruchteilen (z.B. Hälften oder Dritteln). Schon früh entstand dabei ein Zusammenschluss aller Sülzbegüterten, um die Verfügung über die Salzbrunnen in die Hand zu bekommen [2].
Volksglaube[]
Den Germanen waren Salzquellen heilig und ihr streitiger Besitz war eine höchst gerechte Sache einen Krieg zu führen, weil sie salzreiche Orte dem Himmel näher und Gebete in ihrer Nähe ausgesprochen viel wirksamer glaubten, als anderswo.
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 75 ff.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Saline
- ↑ 1205, Urkundenbuch der Stadt Lüneburg I n. 34: „omnes, qui proprietatem in sulta habere dinoscuntur"