Das Speerblatt von Kowel datiert in die Zeit um 240 bis 340 n. Chr. und gehört mit zu den ältesten europäischen Runenzeugnissen. Es wurde 1858 bei Kovel in Wolhynien (Ukraine)gefunden, in der Gegend der Wasserscheide zwischen dem Stromsystem des Dnjepr und der Weichsel. Allerdings wurde der Fund erst viel später bekannt.
Beschreibung[]
Das Koveler Speerblatt besteht aus Eisen und gehörte zum Besitz von Prof. A. Szumowski in Warschau. Die Runeninschrift mit Swastika auf dem Speerblatt lautet Tᛁᛚᚫᚱᛁ𐰿ᛋ - tilariðs - „Ziel-Verfolger“ oder „tüchtiger Reiter“. [1]
T und 𐰿 sind Variationen der gewöhnlichen Runenformen T (t) und ᛞ (dh). Tilariðs ist ein gotischer Männername im Nominativ Singular; der Wortteile tila- bedeutet soviel wie 'tüchtig' (vgl. tils, gatils bei Wulfila), und -ríds ist die speziell gotische Form des nordischen -ríðaR (d.h. 'Reiter').
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 5 ff.
- Lanzenblatt von Kowel (KJ33) im RuneS-Projekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Abgerufen am 05.07.2021.
- Wimmer, Ludvig Frands Adalbert. Die Runenschrift (Internet Archive). Berlin : Weidmann, 1839-1920. S. 57, 62 f.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Runen (DE). Version vom 04.11.2020