Mittelalter Wiki
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Crystal keditbookmarks Dieser Artikel wurde am 22. November 2019 als Spotlight vorgestellt.

Im 12. und 13. Jh. wurden in Mitteleuropa sehr viele neue Städte gegründet. Sie waren Ausdruck einer architektonischen und gesellschaftlichen Ordnung. Die städtischen Siedlungen lagen oftmals entlang den Flüssen, die Ortschaften und Regionen verbanden, aber auch schützende Grenzen waren.

Beschreibung[]

Die mittelalterliche Gesellschaft war eine agrarische. Etwa vier Fünftel der Menschen wohnten auf dem Lande und lebten zumindest mittelbar von der Landwirtschaft. Die Entwicklung der Städte ist deshalb eng verbunden mit der allgemeinen und primär agrarischen Wirtschaftsentwicklung sowie mit den Verhältnissen der auf der Verfügung über Land und Leute basierenden weltlichen Herrschaft.

Vom Land hob sich die mittelalterliche Stadt ab. In ihr dominierten Bürger, die frei über Eigentum verfügen konnten. Die Bürger wählten selbst einen Stadtrat. Sie umgaben ihre Stadt mit einer Mauer. Städte konnten sich selber verteidigen. Städte waren also viel unabhängiger als das unter feudaler Herrschaft stehende Land.

Sie zeigten im Mittelalter im Kleinen, was für die modernen Staaten später charakteristisch wurde. Städte waren aber keineswegs Orte früher Demokratie, sondern kannten Dominanz weniger Geschlechter ebenso wie Unfreiheit von Randgruppen und Unterschichten. [1]#

Entwicklung[]

Die älteren deutschen Städte entstanden allmählich, wobei im 10. und 11. Jhd. als „Stadt“ eine Markt- oder Kaufmannssiedlung angesehen wurde, die befestigt war oder unter dem Schutz einer Feste stand. Die gezielten Stadtgründungen begannen erst im 11. und 12. Jhd. Ab dem 12. und 13. Jhd. begehrten die Bürger dann nicht nur eine Befestigung ihrer Wohnanlagen, sondern auch eine autonome Stadtverfassung.

Das Stadtrecht bildete sich als Ortsrecht aus dem Kaufleute- und Marktrecht. Die Bürgerschaft stammte aus den unterschiedlichsten Geburtsständen und löste erst nach und nach die alte Abhängigkeit und die fremden gerichtlichen Verbindungen. Die Stadtherren trennten zwar ihr Gebiet der Bürgersiedlung von der Bauernschaft, verbanden aber je nach Bedürfnis die Bürgerleistungen mit dem Fronhof.

Schließlich aber entwickelte sich die Selbstregierung der Bürger, und sie wirkten im Stadtgericht und in der Stadtverwaltung mit, teils durch Schöffen, teils durch Gilden oder durch die vom Stadtherrn zur Teilnahme Berufenen. Das führte im 12. und 13. Jhd. dann zur Bildung eines Stadtrats. Alle diese Entwicklungen erfolgten allerdings nicht gleichartig, sondern in den allmählich gewachsenen Städten wesentlich anders als in den Gründerstädten, und innerhalb dieser beiden Gruppen wieder überaus verschieden.

Städtegründung[]

Die mittelalterlichen Städte in Deutschland beruhten ihrem Wesen nach auf der Vereinigung mehrerer Wirtschafts-, Bevölkerungs- und Verkehrselemente, wie z.B. Bergbau, Gewerbe und Handel, bildeten sich aber auch auf Grund von staatlicher Verwaltung, Militärwesen oder geistig-religiösen Lebens. Städte hatten einen ständigen Markt und dauernde Kaufläden, sie beherbergten Gewerbe für den Bedarf von Stadt und Umland; gleichzeitig waren sie Festungen, die mit zum Schutz des Umlandes dienten, und der Sitz von staatlichen oder kirchlichen Behörden... → zum Hauptartikel. [2]

Stadtanlage[]

Als Verkehrssiedlungen liegen Städte an Stellen, die für den Verkehr günstige Bedingungen bieten. Sie wachsen an Straßenkreuzungen und Vereinigungsstellen mehrerer Täler oder dort, wo Landstraßen mit Wasserwegen zusammentreffen, oder wo der Übergang von Seeschiffahrt zur Flussschifffahrt einen Wechsel der Schiffe nötig macht. Bei Flüssen und Seen sowie im Flachland, wo Flussniederungen und Moore die Bewegung hindern, bilden sie sich an Stellen, an denen die Annäherung der höheren Ufer einen leichteren Übergang ermöglichen (Brückenstädte). Die gleichen Anlässe, die an solchen Orten die Stadtentwicklung begünstigten, waren auch maßgebend für die Neugründungen des Mittelalter... → zum Hauptartikel. [3]

Stadtverfassung[]

Das Wort „Stadt“ ist etymologisch aufzufassen als 'Statt' oder 'Stätte'. Unter dieser Bezeichnung verstand man eine geschlossene Wohnungsanlage, die mit besonderen Rechten der Selbstverwaltung ausgestattet war und bei der nach wie vor eine Befestigung vorausgesetzt wurde. Das Wort „Stadt“ beginnt im 12. und 13. Jhd. scharf von „Burg“ unterschieden zu werden: Stadt wurde für die eigentümliche bürgerliche Siedelung, Burg für die ritterliche Befestigung gebraucht. In früherer Zeit bedeutete burg die befestigte Wohnungsanlage schlechthin oder vielfach auch die befestigte oder durch eine Befestigung geschützte Marktsiedlung. Die bürgerliche Neugründung wurde daher in der älteren Zeit burg benannt: so z.B. Neuburg, Naumburg, Nienburg, seit dem 12. Jhd. aber stadt: wie z.B. Neustadt in vielfacher Verbindung... → zum Hauptartikel. [4]

Bürgertum[]

Die Bürger der Städte waren durch das Stadtrecht zu Leistungen an den Stadtherren verpflichtet, so z.B. Einnahmen aus dem Marktrecht, aus Zoll und Münze. Allerdings vermengten sich diese Abgaben und wirtschaftlichen Diensten durchaus mit jenen, die das Hofrecht dem Herren eines Fronhofes zufallen ließ. Es hing von den individuellen wirtschaftlichen Bedürfnissen und der Auffassung eines Stadtherrn ab, ob und wie er die Bürger zu solchen Diensten und Abgaben zwang, die an den Fronhof gingen und den bäuerlichen Leistungen glichen. Wie die Bannherren der Dörfer zwangen auch die Stadtherren oft die Stadtleute in ein Abhängigkeitsverhältnis und forderten Frondienste für ihre Privatwirtschaft... → zum Hauptartikel. [5]

Geschichte[]

Im Mittelalter wurden in den Grafschaften vermehrt Burgen (daher 'Bürger') und Wehrkirchen zum Schutz gebaut. In deren Umfeld und an den Handelswegen entstanden Städte (Marktplätze). Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im 12. Jh. erhielten Städte ein eigenes Stadtrecht (Münzrecht, Zollrecht, Marktrecht, etc.). Damit wurden die Bürger freier als die Bauern, wodurch wiederum jede fortschrittliche Entwicklung von den Städten ausging.

Römische Eisenzeit[]

Zwar verzeichnete bereits Ptolemäus auf seiner Karte Germaniens im 2. Jhd. 93 poleis. Damit waren jedoch keine Städte im späteren Sinne gemeint, sondern Verkehrsplätze, Fürstensitze, Kultmittelpunkte und dergl. Städte nach Römerart waren den Germanen unbekannt. So berichtet noch Tacitus (Germ. 16): „Dass von den Völkern der Germanen keine Städte bewohnt werden...“

Wohl kannten die Germanen befestigte Anlagen, Volksburgen und Herrenburgen [6], aber die Burg war lange Zeit nur Zufluchtsstätte, nicht ständiger Wohnplatz. Von einer neben dem Königssitz befindlichen Befestigung Markomannenkönigs Marbod (8 v.Chr. - 19 n.Chr.) berichtet z.B. Tacitus (Ann. II, 62). Der Herrenhof selbst lag außerhalb der Fluchtburg. Später erst, allgemein im 10. Jhd. wurde der Herrensitz in die alte Festung verlegt oder er selbst erhielt eine Befestigung. Aber nicht nur die Wohnungsanlage einzelner Herrscherfamilien wurde mit Mauern umgeben, sondern auch die größerer Gemeinschaften.

Völkerwanderungszeit[]

Während der Völkerwanderungszeit verfielen die von den Römern erbauten Städte in Mitteleuropa weitgehend. Als die neuen merowingischen Herrscher vor allem in den Städten Grafen als Verwaltungsbeamte einsetzten, schwand die städtische Selbstverwaltung zusehends. Allerdings wandten die fränkischen Herrscher ihre Aufmerksamkeit der Befestigung größeren Stils zu und gaben damit die ersten bedeutsamen Anregungen zur Entstehung der Städte.

So befahl z.B. Chilperich I. (535-584) gemäß Gregor von Tours (VI, 41) den Grafen und Herzogen, sie sollten die Mauern der Städte in Stand setzen, ihre Habe mit Weib und Kind in die Befestigungen bringen und Widerstand leisten. Besonders die Einfälle der Normannen und der Ungarn ließen den Wert der Mauern erkennen. Nicht allein die alten Römermauern wurden wiederhergestellt, sondern es wurden auch sonst Befestigungen angelegt, und zwar einmal Zufluchtsorte für die Zeiten der Kriegsnot, dann aber auch ummauerte Wohnungsanlagen.

Frühmittelalter[]

Im Frühmittelalter wurden viele der alten, römischen Stadtkerne aufgegeben und Neugründungen am Rand der ehemaligen Zentren etabliert. Neue Stadtbefestigungen ersetzten die alten, viel zu groß gewordenen Mauern. Wichtigstes Element der Kontinuität waren jedoch die Funktionen als Bischofssitze. Diese Städte blieben religiöse und kulturelle Zentren, die die spätrömisch-christliche Tradition fortsetzten. Dennoch kam es im Verlauf des Frühmittelalters zu einem fast vollständigen Erlöschen des städtischen Lebens.

8. Jahrhundert[]

In der Karolingerzeit ab dem 8. Jh. entstanden Klöster in den Städten, die zu neuen wirtschaftlichen Schwerpunkten wurden. Im weiteren Verlauf der karolingischen Epoche wurden zunächst Bischofsburgen, dann zunehmend auch Königshöfe und Pfalzen in den Städten errichtet. Dazu kamen einige wenige Neugründungen im karolingischen Kernland.

10. Jahrhundert[]

Unter den Ottonen erlebte das Reich im 10. Jhd. einen gewaltigen Aufschwung des gesamten Wirtschaftslebens, die Stadtsiedlungen in Deutschland begannen aufzublühen und es setzte eine bescheidene Welle von Neugründungen ein. Um Herrschaftszentren siedelten sich Händler an, die die Oberschicht mit Waren versorgten und sich in Kaufmannsgilden zu organisieren begannen.

So berichtet z.B. Widukind von Corvey (I, 35) von Maßnahmen Heinrichs I. (919-936), wonach von den agrarii milites der 9. Mann in den urbes wohnen solle. Dieser solle dann für seine acht Genossen die Wohnung herrichten, den dritten Teil der Ernte erhalten und aufbewahren, damit in den festen Plätzen Versammlungen und Gelage gefeiert werden können und damit sich die Bewohner schon in Friedenszeiten an den Aufenthalt in den Festungen gewöhnen. Hierbei handelt es sich also um Befestigungen ständiger Wohnungen und zugleich um Befestigungen, die auch als Fluchtburgen dienten.

Im 10. Jhd. wurden größere Wohnungsanlagen befestigt und man bezeichnete mit urbs und civitas nicht nur eine Burg, sondern auch einen von Handel- und Gewerbetreibenden bewohnten Ort. Das ist u.a. auch daraus zu ersehen, dass schon im 10. Jhd. in Straßburg ein anfangs außerhalb der Befestigung liegender Stadtteil mit einer Mauer umschlossen wurde und dass Kölns Rheinvorstadt damals einen Schutz durch Wälle erhielt. Vermutlich wurde auch in Merseburg unter Heinrich I. eine steinerne Mauer erbaut, die sich um die weiten bürgerlichen Siedlungen zwischen Nord- und Südburg schlang.

So wohnten Bürgerliche Leute im 10. Jhd. bereits in umwallten oder ummauerten Orten: besaßen doch auch die civitas oder urbs genannten wohlgeschützten Gebiete der späteren bekannten Städte, besonders der Bischofssitze, damals bereits bürgerliche Bevölkerungselemente. Allerdings war die Ummauerung oder Umwallung einer Siedlung nicht das Merkmal der Stadt des 10. Jhds. Es gab befestigte Dörfer und es gab unbefestigte Städte.

Im Laufe des 10. Jhd. bildete sich auf Basis eines Marktrechtes für jene Siedlungen mit Märkten, das Stadtrecht aus. Allerdings leitete das vorhandene Marktrecht einer Stadt nicht automatisch zum Stadtrecht über. Es gewann erst seine große Bedeutung für die Bildung des Stadtrechts, als die Marktherrschaft zu einer dauernden Ortsherrschaft wurde, und zwar dort, wo das Privileg für die Abhaltung von Märkten zu einem Privileg für Gerechtsame über den Marktort wurde, Behördliche Gewalt zu einer ständigen Ortsgewalt und der Schutz und die Herrschaft über die Marktbesucher zu einer Herrschaft über die Marktbewohner.

Hochmittelalter[]

Im 11. und im 12. Jhd. setzte eine Periode reichster Stadtgründungen ein, und das auftrebende Bürgertum verlieh dem gesamten Kulturleben sein charakteristisches Gepräge. Die städtischen Siedlungen als Träger des neuen Stadtrechts entstanden entweder allmählich oder durch ein bewusste Gründung. Zuerst ließen sich Kaufleute und Gewerbetreibende in den alten Römerstädten des Rhein- und Donaugebietes, innerhalb und außerhalb der Römermauern, oder neben den Königspfalzen und den bischöflichen Herrenhöfen nieder, um unter dem Schutz des Ortsherrn eine neue Rechtsgemeinde zu entwickeln.

Dann begannen die Ortsherren neue Siedlungen planvoll anzulegen (siehe: Städtegründung), allerdings blieb die Anzahl der Städte in Mitteleuropa bis 1100 noch gering. In den bestehenden Städten gab es oft große Freiflächen, auf denen Vieh gehalten wurde. Steinhäuser begannen erst ab dem Hochmittelalter in den Städten zu entstehen. Auch eine Stadtmauer war kaum vorhanden, sondern meist lediglich ein Wall mit Graben. Der weitaus größte Teil entstand in den folgenden 250 Jahren im Verlauf eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs.

11. Jahrhundert[]

Die frühere Ansicht, dass es vor dem Beginn des 12. Jhds. in Deutschland nur 11 Städte gegeben habe, weil nur diese 11 Orte ummauert waren, beruht allerdings auf einem Irrtum. Zum einen besaßen weit mehr als 11 Ortschaften eine Mauer oder einen Wall und zum andere bezogen sich die Bezeichnungen für die Stadt- im Gegensatz zur Dorfsiedlung des 10. und 11. Jhds. im Sprachgebrauch jener Zeit, besonders der Ausdruck civitates, auch auf unbefestigte und nur im Schutze einer Burg angelegte Siedelungen.

Erst später führte das allgemeine Bedürfnis nach Schutz der Wohnungsanlagen dazu, auch die bürgerlichen Siedlungen mit Mauern und Graben zu umgeben. In diesem Sinne lag die topographische Eigentümlichkeit der Stadt des 10. und 11. Jhds. nicht in der Befestigung der Siedlung, sondern in der Art der Wohnungsanlage, die sich von bäuerlichen Höfen und Dörfern unterschied und den neuen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprach.

Im 11. Jhd. bildete sich zudem aus dem Kaufmannsrecht Einzelner ein Recht der gesamten Kaufmanns- oder Marktsiedlung aus: ein Ortsrecht, dem die ständigen Bewohner ebenso wie die Marktbesucher unterstanden. Die Marktsiedlung aber war die Stadt, und somit war das Recht der Kaufmannssiedlung auch das Stadtrecht.

12. Jahrhundert[]

Ab der Stauferzeit (1138-1254) begannen Stadtgründungen zunehmend eine strategische Komponente zu bekommen. Die Könige versuchten ebenso wie die Landesherren mit Städten die eigenen Einnahmen zu verbessern, Menschen aus konkurrierenden Territorien abzuwerben und durch Landesausbau oder Eroberungen erworbene Gebiete zu sichern. Seit der Mitte des 12. Jhds. galt es als Regel, dass die Städte befestigt waren. Die rege Bautätigkeit förderte Arbeitsteilung und Handwerkskultur. Die Handwerker organisierten sich ab dem 12. Jh. in Zünften oder Zechen. Mit steigendem Handel wurde die Naturalwirtschaft durch Geldwirtschaft abgelöst.

13. Jahrhundert[]

Im 13. Jh. entstand die Hanse, eine Städtevereinigung zur Sicherung von Handel und Seefahrt, mit Kontoren von London bis Nowgorod. Sie wurde zur größten wirtschaftlichen Macht in Nord-Europa, die sogar eigene Kriege führte. Der Widerstand der Reichsfürsten und die Verlagerung des Handels zum Atlantik bewirkten im 16. Jh. ihren Niedergang.

Spätmittelalter[]

Im Spätmittelalter verdoppelte bis verdreifachte sich die westeuropäische Bevölkerung, neue Anbaugebiete wurden erschlossen, neue Landwirtschaftsmethoden angewendet, Geldwirtschaft und Handel ausgedehnt. Die unter diesen Rahmenbedingungen gegründeten späten Städte werden als „Gründungsstädte“ bezeichnet, die meist durch einen Gründungsakt entstanden und entsprechend einem Entwurf planmäßig ausgebaut wurden.

14. Jahrhundert[]

Im 14. Jhd. erstarkten die Städte, begünstigt durch das Aufblühen des Fernhandels und des örtlichen Gewerbes. Dadurch spielten sie eine bedeutende Rolle, gerade in Finanzangelegenheiten. Viele bedeutende Städte in Norddeutschland schlossen sich der Hanse an. Bestimmendes Element war in allen Städten das großbürgerliche Patriziat. Fast überall drängten auch die Handwerkerschichten auf Mitbeteiligung an der politischen Macht, was teilweise zu schweren sozialen Spannungen führte. [7]

In der zweiten Hälfte des 14. Jhs. verebbte die Welle der Stadtgründungen aufgrund der Pestwellen und dem daraus resultierenden Bevölkerungsrückgang. Zwar forderte die Pest in den Städten Tausende von Todesopfern, doch wurde nach dem Abebben der Epidemie die Bevölkerungszahl durch Zuwanderung und Geburtenzunahme rasch wieder stabilisiert.

In der Folgezeit wurden jedoch nur noch wenige Städte neu gegründet. Aus den "Freien Städten", die sich ihre Freiheit von den Stadtherren (Bischöfe, Fürsten) im Mittelalter erkämpft hatten, wurden meist Freie Reichsstädte; darunter Köln, Frankfurt, Worms, Augsburg, Nürnberg u.a.), die direkt Kaiser und Reich unterstanden. Sie versuchten in Städtebünden ihre Position zu stärken. [8]

Renaissance[]

17. Jahrhundert[]

Als 1648 der Dreißigjährige Krieg endete, waren der wirtschaftliche, kulturelle und moralische Niedergang als dessen Folgen in vielen Regionen noch lange spürbar. Die Städte, die schon vor dem Krieg Einbußen ihrer Wirtschaftskraft erlitten hatten, konnten an ihre früheren Blütezeiten nicht anknüpfen. Für sie begann eine Schwächeperiode, die bis in das 19. Jhd. andauerte, von wenigen Ausnahmen abgesehen. [9]

Struktur[]

Typisch für die Kernstadt war die dichte Bebauung mit engen und verwinkelten Gassen. Der Marktplatz , wo nie der Brunnen fehlen durfte war das Zentrum. Entscheidend prägten die Kirchen und Klöster mit ihren Höfen das Stadtbild. Die öffentlichen Gebäude der Bürger erfüllten wichtige Funktionen, dazu zählten das Rathaus am Marktplatz, die Korn- und Salzspeicher, die Kaufhäuser. Unter anderem gab es Trinkstuben für Bürger und Edelleute und öffentliche Badestuben.

In den mittelalterlichen Städten spielte sich das Leben hauptsächlich auf den Straßen und Plätzen ab. Der öffentliche Brunnen war Mittelpunkt des alltäglichen Geschehens. Hier besorgte man sich nicht nur Wasser, sondern tauschte auch Informationen aus. Zur geordneten Struktur der Städte gehörten auch die bewirtschafteten und genutzten Flächen wie z. B. Äcker und Viehweiden, oder Steinbrüche und Lehmgruben außerhalb der Stadtmauer. Auch die Siechenhäuser der Leprakranken lagen außerhalb der Stadt.

Flüsse[]

Wenn möglich wickelten die Leute den Handel auf den Flüssen ab, da der Wasserweg billiger und schneller war, und auch weniger Gefahren barg als die Straße. Sie benutzen dafür kleine Boote, Flöße oder große Kähne. In den Hafenanlagen wurden die Waren umgeschlagen. Die Flussläufe spielten auch deshalb eine wichtige Rolle, weil an ihren Ufern Mühlen und andere mit Wasserkraft betriebene Gewerbe lagen. Auch die Fischerei war ein großer Bestandteil der Nahrungsmittelversorgung.

Straßen[]

Die Straßen führten oft durch unwegsames Gelände und waren im Sommer staubig und wenn es regnete verwandelten sie sich in Morast. Erst im Spätmittelalter wurden einige Straßen und Plätze gepflastert.

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Literatur[]

Einzelnachweise[]

  1. Hauptmeyer, Carl-Hans: Niedersachsen - Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick (Land Niedersachsen). Portal Niedersachsen. Isensee Verlag Oldenburg. Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung. Hannover, 2004. ISBN 3-89995-064-X. S. 41 f.
  2. Hoops. RdgA. aaO. Bd. IV, S. 240 f. (A. Städtegründung, § 1-8.)
  3. Hoops. RdgA. aaO. Bd. IV, S. 242 f. (B. Stadtanlage, § 9-14.)
  4. Hoops. RdgA. aaO. Bd. IV, S. 244 f. (Stadtverfassung, § 1.)
  5. Hoops. RdgA. aaO. Bd. IV, S. 251 f. (Stadtverfassung, § 15.)
  6. Tac. Germ. c. 3: Asciburgium; Ann. I 60: Teutoburgiensis saltus
  7. Dieter Brosius, Niedersachsen – Geschichte im Überblick (Land Niedersachsen). Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung Hannover. Unveränderter Nachdruck der 6., erweiterten Auflage, Hannover 1993. S. 8
  8. Hauptmeyer, Carl-Hans: Niedersachsen - Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick (Land Niedersachsen). Portal Niedersachsen. Isensee Verlag Oldenburg. Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung. Hannover, 2004. ISBN 3-89995-064-X. S. 37
  9. Dieter Brosius, Niedersachsen – Geschichte im Überblick (Land Niedersachsen). Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung Hannover. Unveränderter Nachdruck der 6., erweiterten Auflage, Hannover 1993. S. 26

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