Die St. Peter's Church von Monkwearmouth (Sunderland) in der Grafschaft Durham wurde um ca. 674-75 als Teil von Kloster Wearmouth im Auftrag von Benedict Biscop erbaut. Sie ist ein wichtiges Zeugnis für Angelsächsische Kirchenbaukunst der keltischen Richtung.
Beschreibung[]
Von der ursprünglichen St. Peter's Kirche überdauerte nur die westliche Mauer. Der Kirchturm wurde vor dem Jahr 1000 über der Vorhalle, der Rest der Kirche im 14. Jh. hinzugefügt (s.a. Angelsächsischer Kirchturm). Das berühmte angelsächsische Fragment, das das westliche Ende der St. Peter's Church bildet (Abb. 13), ist eines der letzten Beispiele aus der früheren Periode der Angelsächsischen Kirchenbaukunst.
Hier existierte ursprünglich eine Eingangshalle, bedeckt mit einem Tonnengewölbe, worüber ein Zimmer war, das durch einen schmalen Türeingang in seiner östlichen Wand mit der Kirche in einer beträchtlichen Höhe über ihrem Fußboden in Verbindung steht (Abb. 14). Über diesem Zimmer endete die Vorhalle ursprünglich in einem Giebel (dessen Abdachungslinie man in der Zeichnung in der Höhe des Pfeils A sehen). Unterhalb der Spitze des Giebels stand ursprünglich eine in Hochrelief geschnitzte Figur von etwa 1,80 m Höhe, die abgehauen wurde.
In einer viel späteren Periode, wahrscheinlich um die Zeit der Normannischen Eroberung, wurden die Mauern der Vorhalle in Gestalt eines hohen und schlanken Turms nach oben fortgesetzt. Das Schiff der Kirche war sehr lang und schmal, etwa 19,50 zu 5,70 m, und die Mauern sind dünn, aber von verhältnismäßig großer Höhe. Sie sind aus Bruchsteinmauerwerk von uneben viereckig behauenen Steinen aufgeführt und sind so gut zusammengefügt, dass, obgleich die Mauern der ursprünglichen Vorhalle weniger als 60 cm dick sind, sie das Gewicht eines 18 m hohen Turmes tragen.
Die ursprüngliche Westmauer mit der Abdachung des Giebels sieht man in Abb. 13; das Mauerwerk an der Nordseite (nahe dem Buchstaben A) wurde später eine hinzugefügt. In dieser Westmauer sind noch zwei ursprüngliche Fenster erhalten in einer Linie etwa 20 Fuß über dem Erdboden, deren äußere Öffnungen beinahe gänzlich durch den späteren Turm verdeckt sind. Der Pfeil bezeichnet die Lage eines derselben.
Dekorative Elemente[]
Was das Interesse an dieser kleinen berühmten Vorhalle hauptsächlich in Anspruch nimmt, das sind ihre dekorativen Merkmale. Die Wandung der äußeren Öffnung an der westlichen Vorderseite zeigt unten ein in Relief ausgeführtes Schnitzwerk, das zwei ineinander geschlungene Schlangen darstellt (Abb. 15). Dieses Motiv ist, obgleich es auf den ersten Blick als keltisch erscheint, germanisch, und kommt in burgundischer und alemannischer Metallarbeit in den Museen von Zürich und Freiburg in der Schweiz vor.
Über den so verzierten Steinplatten in jedem Gewände stehen zwei der sogenannten „Geländerschäfte", die charakteristische und zugleich schwer verständliche Merkmale sächsischer Bauwerke sind. In einigen angelsächsischen Kirchen, sowohl frühen, als auch späten Mustern dieses Stils, kommen kleine Steinschäfte vor, etwa 2-3 Fuß hoch, mitunter gerade und mitunter mit einem ausgebauchten Profil und mit verschiedenen darauf angebrachten Zieraten. Die früheren und einige der späteren sind auf der Drechselbank gedreht und mögen, wie die Illustration (Abb. 16) zeigt, sehr sorgfältig gearbeitet worden sein, während andere nicht gedrechselt, sondern roh mit dem Meißel geformt sind.
Der letzte Ursprung dieser Schäfte ist römisch; denn kleine Schäfte, die als Modelle gedient haben mochten, sind in römischen Ortlichkeiten in England nicht ungewöhnlich und kommen auch als Teil der Dekoration römischer geschnitzter Steine vor. Merkwürdigerweise sind jedoch die frühesten dieser Schäfte, die zu Monkwaearmouth, so sehr unklassisch sowohl in ihrer Form und Verzierung, als auch in dem Fehlen der Kapitale und Basen. Trotz dieser römischen Herleitung muß man die „Geländerschäfte" als originelle Züge in sächsischen Bauwerken betrachten; denn sie haben in anderen Ländern kein Gegenstück. Zur Frage, in welcher Weise diese Schäfte benutzt wurden, sei gesagt, dass die beiden Originalfenster in der Westmauer zu Monkwearmouth (Abb. 14) solche Schäfte in den inneren Ecken ihrer Gewände haben. Später werden sie in der Unterabteilung der Öffnungen angewandt.
Fensteröffnungen[]
Über die charakteristischen Fensteröffnungen dieser frühen Periode sei folgendes gesagt. Ursprüngliche Fenster sind in einem halben Dutzend der frühen Kirchen erhalten, und sie sind alle nach innen ausgeschrägt. In dem Falle der All Saints' Church Brixworth ist die Ausschrägung unbedeutend und die Öffnung breit, so dass das Fenster sich der Form nähert, die in frühen christlichen Basiliken in anderen Ländern wohlbekannt ist. Sonst ist die äußere Öffnung verhältnismäßig klein. In Monkwearmouth ist diese 50 cm breit, die innere 82 cm (Abb. 14).
Galerie[]
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 568 ff., Art. Angelsächsische Baukunst, § 15.