Die romanische St. Wipertikirche liegt neben dem Kirchhof südwestlich des Burgberges in Quedlinburg, Sachsen-Anhalt. Die Kirche und eine Krypta aus der Zeit Heinrichs I. (wenn nicht noch früherer) zeugen von seiner wichtigen Vergangenheit als Königshof des sächsisch-ottonischen Herrscherhauses. [1]
Beschreibung[]
Die Wipertikrypta unterhalb der romanische Kirche dürfte die alte Pfalzkapelle des Kaisers Otto I. oder gar seiner Vorfahren (der Liudolfinger) gewesen sein; ihre künstlerische Erscheinung stempelt sie zu einem der merkwürdigsten und charakeristischsten Bauwerke aus jener Zeit in Deutschland.
Die ungemein kurze halbrund geschlossene Kapelle ist dreischiffig, mit Tonnengewölben überdeckt, deren äußeres um das in einer Art Concha abgeschlossene Mittelschiff herumläuft. Das Mittelschiff verengt sich nach Osten hin. Die Trennung der Kirchenschiffe wird zu jeder Seite hin durch 2 Pfeiler mit dazwischen Säulenliegenden bewirkt, die Altarnische durch 4 Säulen und Ostpfeiler dazwischen eingefriedet.
Der Chorumgang hat 7 rechteckige Wandnischen ringsum. Von besonderer Bildung sind die Säulenkapitelle des Schiffes, sogenannte Pilzkapitelle, rein dem Holzbau entnommen, wie denn der ganze kleine Bau, der dem Anfang des 10. Jhds. angehören kann, die ersten zögernden Schritte nordischer bisher nur an Holzbau gewöhnter Baumeister auf dem Gebiet des Stein- und Wölbebaus deutlich erkennen lässt.
Quellen[]
- Haupt, Albrecht. Die älteste Kunst, insbesondere die Baukunst der Germanen (Internet Archive). Leipzig, H.A.L. Degener-Verlag, 1909. S. 247 f.
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 433, § 1.
- Kutschmann, Theodor. Romanische Baukunst und Ornamentik in Deutschland. Berlin : B. Hessling, 1902. S. 1 ff.
- Meier, J. P.: Die ottonischen Bauten in Quedlinburg (Uni Heidelberg digital) in Zeitschrift für Geschichte der Architektur. Jahrgang II, 1908/9. S. 240 ff.