Mittelalter Wiki
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Das Ingolstädter Stephanskreuz ist ein Reliquienkreuz aus vergoldetem Silber. Es ist Bestandteil des Kirchenschatzes des Liebfrauenmünsters in Ingolstadt (Bayern) und datiert in die Zeit zwischen 1380 und 1420.

Beschreibung[]

Das Ingolstädter Stephanskreuz mit seiner Heilig-Dorn-Reliquie soll seinen Ursprung als Brustkreuz von Herzog Stephan III. von Bayern (um 1337-1413) haben. Durch dessen Sohn, Ludwig VII. den Gebarteten (1368-1447), gelangte es 1429 in den Besitz des Ingolstädter Münsters. [1]

Gewöhnlich wird angenommen, dass dieses Kreuz einst Bestandteil des französischen Kronschatzes war, welchen der Herzog von Bayern-Ingolstadt, Ludwig der Bärtige, Bruder der Königin Isabella von Frankreich, mit Beihilfe dieser Schwester, im Jahre 1413 aus Paris nach Ingolstadt verbrachte.

Aufbau[]

Die Vorderseite des Reliquienkreuzes zeigt in der Mitte ein kleines Kreuz, welches unter einer Kristallbedeckung liegt. Es besteht aus Teilen der Dornenkrone in goldener Fassung. Die Ornamente sowohl auf der Vorder- als auf der Rückseite des Kreuzes, sind tief in das vergoldete Silber eingraviert. Die vorstehende, blumenartige Fassung der vier Steine und die Unterlage des durchbrochenen Maßwerkes am Unterteil sind aus reinem Silber.

Die Kreuzesarme sind mit vier Edelsteinen geziert, der obere und untere je ein Rubin, jene an den beiden Seiten sind Amethyste; außerdem sind die Ränder des Kreues mit 25 Perlen geschmückt. Neben der Kristallbedeckung des Kreuzes befinden sich vier Diamanten. Die Rückseite zeigt in gravierter Arbeit in der Mitte ein „Ecce homo“ und an den vier Kreuzesenden die Symbole der Evangelisten. Der mittlere Teil ist mit den bayerischen Wappenwecken, jedoch nicht in den richtigen Farben geziert.

Dieses Kreuz soll nach dem vorhandenen alten Inventar auf einem silbernen Kalvarienberg gestanden sein, welcher später eingeschmolzen wurde und nunmehr durch ein schlecht gearbeitetes modernes Machwerk ersetzt ist.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Stadtmuseum Ingolstadt: Mirakel-Zeugnisse im Ingolstädter Münster im Wissensspeicher zur Geschichte von Ingolstadt. Abgerufen am 06.02.2023.