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Kriegsschlegel, 14.Jh., handbuchderwaff00collgoog, Fig.428.jpg|Gemeiner [[Kriegsschlägel]] (Frankreich, um 1395)
 
Kriegsschlegel, 14.Jh., handbuchderwaff00collgoog, Fig.428.jpg|Gemeiner [[Kriegsschlägel]] (Frankreich, um 1395)
 
Luzerner Hammer, 14.Jh, handbuchderwaff00collgoog, Fig.430.jpg|[[Luzerner Hammer]] mit Schnabel und Spießeisen (14. Jh.)
 
Luzerner Hammer, 14.Jh, handbuchderwaff00collgoog, Fig.430.jpg|[[Luzerner Hammer]] mit Schnabel und Spießeisen (14. Jh.)
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Reiterhammer, Papagei, 16.Jh., handbuchderwaff00collgoog, Fig.431.jpg|[[Reiterhammer]], sog. Papagei (Italien um 1560)
 
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Version vom 30. Mai 2016, 10:02 Uhr

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Der Streithammer, Schlachthammer bzw. Kriegshammer gehört mit zu den ältesten germanischen Angriffswaffen. Bereits die frühesten Volkssagen legen ihn in die Faust von Gottheiten (wie z.B. Thor).

Übersicht

Zu den Streithämmern gehören:

Beschreibung

Besonders die Deutschen führten den Streithammer bis ins 11. Jh.; seine allgemeinere Einführung, besonders in der Reiterei (siehe Reiterhammer), fällt jedoch erst ins 13. Jahrhundert. Vertraute ein Reiter im Frühmittelalter vornehmlich auf Schwert und Reiterspieß, der Fußknecht auf Bogen, Armbrust, Spieß und Schwert, so erwiesen sich diese Waffen gegen einen wohlgerüsteten Gegner doch als unzureichend.

Der Schlag eines schweren Streithammers, eines Streitkolbens oder einer Streitaxt konnte nicht nur einen Haubert, Lentner und selbst einen Plattenharnisch zertrümmern, er konnte den Körper des Gegners auch bis zur Kampfunfähigkeit erschüttern. So ähnlich der Streithammer allerdings mit dem Streitkolben in Form und Gebrauch auch erscheinen mag, so hat er doch darin einen Vorzug, dass er schwerer ist, mehr Vorgewicht besitzt und bei kräftiger Führung stets wirksamer als ein Kolben ist.

Für Fußsoldaten

Für Fußknechte wurde der Streithammer (frz. marteau d'armes, maillotin, cassetête, engl. polehammer, lat. molleus, ital. martello, span. hachuela de mano, martillo) vom 14. Jh. an um so nötiger, je mehr die Anwendung von Eisenplatten zum Schutz des Körpers üblicher wurde. Ja diese Waffe gelangte unter bestimmten Gruppierungen zu einer ganz besonderen Beliebtheit. So führten die Pariser Bürger während des Aufruhrs im Jahre 1381 schlägelförmige Hämmer aus Blei an langen Holzstielen, die sog. Kriegsschlägel (frz. mailles) und wurden dadurch sehr gefürchtet (Bild).

Die ältesten von Fußknechten geführten Streithämmer besaßen noch ein vergleichsweise zu kurzes Hammereisen bzw. Stachel, um damit effektiv Plattenrüstungen vorzugehen. Doch fügte man bald ein Spießeisen dazu und versah sie an den Seiten mit Spitzen. So erschienen schon die französischen Fußknechte um die Mitte des 14. Jhs. mit solch verbesserten Streithämmem (frz. picois) bewaffnet (Bild).

Fast zur gleichen Zeit treten im Fußvolk verschiedene Formen von Streithämmern auf, welche ermessen lassen, wie intensiv man sich mit der Verbesserung dieser Schlagwaffe befasste. Zunächst kam man davon ab, sie aus Blei zu fertigen, da es als Metall zu weich war und im Gebrauch seine Form veränderte. Stattdessen stellte man sie aus Eisen her und gab dem Hammer eine Gestalt und Gliederung in der Art, dass ihn ein Fußkämpfer im Gefecht auch dauerhafter gebrauchen konnte.

Entwicklung als Stangenwaffe

In dieser Umbildung erscheint der Hammer auch an Stangenwaffen, zunächst an der Helmbarte, deren Brauchbarkeit dadurch verstärkt wurde. So entstanden die sog. Luzerner Hämmer mit ihrem langem Schaft und von etwa 14 Kilogramm Gewicht (Bild). Die Sorge um Verbesserung der Wirkung der Schlagwaffen erklärt sich durch die immer mehr sich vervollständigenden Plattenharnische gegen die Mitte des 14. Jhds.

Der Reiterhammer

Bekannt ist der schon seit 1367 bestehende Schläglerbund der schwäbischen Ritterschaft, und auch der sog. Martinsvögel, deren Zweck war, sich gegen Kaiser und Reichsstädte zur Wehr zu setzen. In ihren Reihen erscheint der Hammer zuerst als Reiterwaffe (Reiterhammer). Die Weiterentwicklungen der Plattenharnische gegen Mitte des 14. Jhds. bedingte ebenso in der Reiterei die Verwendung von kurzstieligen Hämmern im Gefecht.

Der Adel wehrte sich lange gegen die missachtete Waffe der Städtebürger, der Pfeffersäcke und der einfachen Bauern; aber letztendlich wurde der Einsatz von Reiterhämmern schlichtweg zur Notwendigkeit, um mit der Entwicklung der Rüstungen mitzuhalten. So kam es, dass schon um die Mitte des 15. Jh. der Streithammer, nun als Faust- oder Reiterhammer, von der Reiterei überall geführt wurde.

Galerie

Quellen