Mittelalter Wiki
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Im [[vollständig punktierten Runenalphabet]] erscheint die T-Rune in mehreren Varianten:
 
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* 04. <big>ᛐ / ᛑ</big> mit dem Lautwert ''t'' und ''d'' (11. Jhd.), später ''d'' (ab 12. Jhd.). Auf mehreren mit Runen beschriebenen Grabsteinen auf Island aus dem Spätmittelalter und dem Beginn der Neuzeit bezeichnet <big>ᛑ</big> auch den Lautwert ''dh (ð)''.
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* die Rune <big>ᛐ</big> mit dem Lautwert ''T'' und ''D'' (11. Jhd.),
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* die Rune <big>ᛑ</big> für dem Lautwert ''D'' (ab Ende 12. Jhd.). Auf mehreren mit Runen beschriebenen Grabsteinen auf Island aus dem Spätmittelalter und dem Beginn der Neuzeit bezeichnet <big>ᛑ</big> auch den Lautwert ''dh (ð)''.
 
* die Rune <big>ᛏ</big> mit dem Lautwert ''T''.
   
 
Das Punktierungsprinzip kam hier erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts zur Anwendung, wonach dann <big>ᛐ</big> den Wert ''T'' und <big>ᛑ</big> den Wert ''D'' bezeichnete. Die älteste sicher datierbare punktierte T-Rune (<big></big>) findet sich auf der Inschrift der ''Sigurd Jarlssons Runen'' (N 170) aus der Zeit um 1197-1201 n. Chr. in der [[Vinje kirke (Telemark)]].
* 19. <big>ᛏ</big> mit dem Lautwert ''t''.
 
 
Die älteste sicher datierbare punktierte T-Rune (<big></big>) findet sich auf der Inschrift der ''Sigurd Jarlssons Runen'' (N 170) aus der Zeit um 1197-1201 n. Chr. in der [[Vinje kirke (Telemark)]].
 
   
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 22. Oktober 2020, 13:14 Uhr

Tiwaz (, auch Tyr-Rune) ist die 17. der 24-typigen Runenreihe des älteren Futhark und die 12. der 16-typigen Runenreihe des jüngeren Futhark. Ihr Lautwert ist „T“ und die Bedeutung ihres Namens *teiwaz, tīwaz ist „Himmels- u. Kriegsgott“ bzw. „Tyr“ (ahd. Ziu, Zio). [1]

Beschreibung

Als am Ende des 8. Jhds. die D-Rune außer Gebrauch kam, wurde sie durch die T-Rune ersetzt, so dass diese nun das Zeichen für den stimmhaften wie für den stimmlosen Laut wurde. Im angelsächsischen Futhorc steht die 17. Rune ags. tír m. für 'Ehre', ursprünglich hieß sie m. und bedeutete 'Tyr' (der Gott).

Jüngere nordische Runen

Unter den Jüngeren nordische Runen steht 12. (týr) mit dem Lautwert t für t, d (nd, nt). Als sich die schwedisch-norwegischen Runen mit der Zeit zu Kurzzweigrunen vereinfachten, trug die T-Rune () in ihrer Grundform nur mehr einen einseitigen Beistrich.

Bei den Dänischen Runen behielt Rune 12. T () die Fom bei, wie sie schon in der mittelgermanischen Runenreihe vorkam, allerdings beginnt der Beistrich gelegentlich etwas unterhalb der Spitze des Hauptstabes. Besonders auf Gotland und in Uppland zeigt sich allerdings noch lange gelegentlich die schwedisch-norwegische Form (). Ihr normalisierter Name war Tiuʀ. Im Codex Leidensis hieß sie tiuʀ (iu), wobei iu fehlerhaft für tiur ist. Im Abecedarium Nordmannicum (Cod. Sang. 878) ist der Name als [tiu] überliefert, in der angelsächsischen Handschrift Cotton Galba A.II (Anglo-Saxon futhorc) von ca. 1000 heißt die Rune tyr.

Punktierte Runen

Im vollständig punktierten Runenalphabet erscheint die T-Rune in mehreren Varianten:

  • die Rune mit dem Lautwert T und D (11. Jhd.),
  • die Rune für dem Lautwert D (ab Ende 12. Jhd.). Auf mehreren mit Runen beschriebenen Grabsteinen auf Island aus dem Spätmittelalter und dem Beginn der Neuzeit bezeichnet auch den Lautwert dh (ð).
  • die Rune mit dem Lautwert T.

Das Punktierungsprinzip kam hier erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts zur Anwendung, wonach dann den Wert T und den Wert D bezeichnete. Die älteste sicher datierbare punktierte T-Rune () findet sich auf der Inschrift der Sigurd Jarlssons Runen (N 170) aus der Zeit um 1197-1201 n. Chr. in der Vinje kirke (Telemark).

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Tiwaz (Version vom 03.09.2020)