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Version vom 20. September 2019, 07:29 Uhr

Dieser Tragbare Altar stammt ursprünglich aus dem Bamberger Domschatz und gelangte später in die Reiche Kapelle der Münchner Residenz [1], wo er noch heute aufbewahrt wird.

Beschreibung

Dieses in vielfacher Beziehung sehr merkwürdige Werk des Mittelalters besitzt in der Mitte eine dünne Platte aus Grünstein-Porphyr, dunkelgrün, mit hellgrünen, stern- und kreuzförmigen Flecken. Diese ist in einen Holzrahmen gefasst, der durch eine, mit reichem Bildwerk gezierte Silberplatte gedeckt und ebenso ringsum auf seinen Nebenseiten mit Silberblech umschlossen ist.

Dieses umgebende Silberblech zeigt unten und auf beiden Seiten erhaben getriebene Ornamente in romanischem Stil. Im oberen Teil ist die Inschrift eingraviert: Onmes isti Sancti qui sunt huc inscripti illorum sanctuarium est hic; es finden sich darin mehrmals falsche Punkte zwischen den Buchstaben.

Es sind sonach Reliquien von allen Heiligen, wie auch außerdem noch andere Heiligtümer unter der Steinplatte aufbewahrt, welche auf der Oberfläche in die Silberplatte mit starken Konturen eingemeißelt und durch Bild und Wort bezeichnet sind. Die Stellen der gravierten Silberplatte sind feuervergoldet, nur die punktierten Hintergründe der Heiligen sind reines Silber.

Rückseite

Die Rückseite des Ganzen ist mit Leinwand überzogen und mit mehreren Silberspangen kreuzweis beschlagen. Alle eingravierten Namen sind gut lesbar; zwischen den Kreislinien unter dem Kreuz steht mit abgekürzter Schrift: „de ligno domini“, d. h, vom Holze des Herrn. Demnach befand sich unter den Reliquien ein Kreuzpartikel. Unten beim Marienbild steht: „De vestimento St. Mariae“ ('von der Kleidung der hl. Maria') und „de auch lacte St. Mariae“.

Was die Worte: „de lacte St. Marie (ae)“ ('von der Milch der hl. Maria'), auf dem Altar betrifft, so ist das ein weißer Stein, der in der Nähe von Bethlehem und auf dem Wege, welcher nach Ägypten führt, gebrochen wurde. Die Sage erzählt, er sei entstanden, wo Maria das heilige Kind tränkte. Die weiße Farbe des Steines ist nur Symbol der Säugung Jesu durch die Milch der hl. Jungfrau.

Quellen

Einzelnachweise