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Die Trinkgefäße im Mittelalter bestanden meist aus Holz, Keramik oder Metall und selten und nur in sehr reichen Häusern aus Glas. Zu den Arten von Trinkgefäßen zählen u.a. Becher, Flaschen, Henkeltassen und Kelche.

Beschreibung[]

Außer den zahlreichen Tongefäßen in Henkeltassen- und Becherform, die aus allen vorgeschichtlichen Epochen seit der Jungsteinzeit (5500-2200 v. Chr.) in vielen Exemplaren erhalten sind, benutzte man zum Trinken hauptsächlich hölzerne Gefäße, die sich allerdings infolge ihres leichtvergänglichen Materials nur selten erhalten haben.

Neben Holz, Keramik, Metall und Glas, wurden jedoch z.B. auch der Kürbis zur Herstellung von Trinkgefäßen genutzt, seit er in Germanien angebaut wurde; und selbst ein Schädel als Trinkgefäß wird von dem langobardischen Geschichtsschreiber Paulus Diakonus (ca. 725-799 erwähnt.

Trinkgefäße aus Glas[]

Gläserne Becher kommen als römische Importware im germanischen Raum während der römischen Eisenzeit (0-200 n. Ch) noch vergleichsweise selten vor, danach aber erscheinen sie in den vielfältigsten Formen häufig auch in Nordeuropa. Frühmittelalterliche Trinkgefäße aus Glas fanden sich hauptsächlich in den fränkischen Gräberfeldern und in Skandinavien. Das got. stikls - 'Kelch'; ahd. stecchal wurde als Lehnwort mit der Bedeutung 'Glas' in die slawischen Sprachen übernommen, ein Zeichen für den Handelsweg, auf dem die Slawen ihre Gläser bezogen.

Trinkgefäße aus Holz[]

Häufig wurden Holzbecher und -Tassen in den Pfahlbauten der Schweiz und des Bodenseegebietes gefunden [1] und in den Mooren Schleswigs, Jütlands und Fünens aus der Zeit der Völkerwanderung (375/376 bis 568). Hier kommen auch schon auf der Drehscheibe hergestellte Holzarbeiten vor. Der oströmische Geschichtsschreiber Priskos (ca. 410/20-474) erzählt, dass z.B. auch Attila zum Trinken einen hölzernen Becher zu nutzen pflegte. In den bronzezeitlichen Pfahlbauten des Bodenseegebiets fand man zudem kleine Trinkgefäße aus Hirschgeweih, davon eines mit Rautenornamentik reich verziert.

Trinkgefäße aus Metall[]

Seit der Bronzezeit kommen auch Trinkgefäße aus Bronze, Gold und Silber dazu, und die aus Edelmetall werden seit der Völkerwanderungszeit nicht nur in literarischen Quellen häufig erwähnt, sondern sind auch aus Bodenfunden bezeugt (so z.B. 5 Fußbecher aus Silber aus seeländischen Gräbern, heimische Arbeiten unter Benutzung römischer Vorbilder).

Trinkhörner[]

Trinkhörner, die mit Silber- oder Bronzeblech am Trinkrand eingefaßt waren, erwähnt bei den Germanen zuerst Caesar (BG. 6, 28), und Reste solcher Hörner ergaben auch Bodenfunde. Nachbildungen von Trinkhörnern aus Ton fanden sich bereits unter den Gefäßen des Lausitzer Typus in der Hallstattzeit (800-450 v. Chr. ), zwei große goldene Hörner, die leider zerstörten Goldhörner von Gallehus, fanden sich in Schleswig aus der Völkerwanderungszeit.

Galerie[]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Die Pfahlbauten des Bodenseegebietes (Internet Archive). Freiherr Eugen von Tröltsch. Stuttgart : F. Enke, 1902.
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