Mittelalter Wiki
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Trontheim, Trondheim oder auch dt. Drontheim, liegt an der Mündung des Flusses Nidelva in der Provinz Sør-Trøndelag in Norwegen und wurde 997 als Nidaros (anord. Niðarós) gegründet. [1]

Beschreibung[]

Trontheim wurde 997 von König Olaf Tryggvason als Königssitz Niðarós gegründet und so war diese Stadt neben Björgvin (Bergen) und Oslo auch einer der Hauptsitze der norwegischen Königshöfe. Allerdings wurden bereits unter dem ersten norwegischen König Harald Schönhaar (872-933) seine Königshöfe bei Saurshaug, Hlade und Nidarnes (nahe dem späteren Trondheim) genannt.

Da sich die Lage der skandinavischen Königshöfe zusammen mit dem Wachstum der Stadt veränderten, so finden sich in Nidaros gleich drei nacheinanderfolgende Königshöfe mit ihren königlichen Schlosskapellen:

  • 1.) ein hölzerner Königshof aus der ersten Zeit der Stadt an Skipakrok mit der Clemenskirche als königliche Schlosskapelle (997 unter Olav I. Tryggvason und 1016 unter Olaf II. Haraldsson),
  • 2.) dann ein hölzerner Königshof höher hinauf am Fluss Nid bei Saurhlid (unter Magnus I. Olafson 1035-1047) mit der (steinernen?) Olafskirche. Bei diesem Königshof wird ausdrücklich eine „Steinhalle" erwähnt; der Nachfolger des Erbauers machte aus ihr eine Kirche (die Gregoriuskirche).
  • 3.) ein hölzerner Königshof mit einzelnen zweistöckigen Gebäuden (Loft) in der Nähe der späteren Kathedrale (unter Harald Haardraade 1047-1066) mit der (steinernen) Marienkirche. [2]

Als Handelsstadt[]

Dieser Ort unterhielt schon früh mit England und Irland (Dublin) einen lebhaften Handelsverkehr. In dem Hafen dieser Stadt lagen, wie es scheint, regelmäßig eine Anzahl Englandfahrer. Man darf annehmen, dass es die Absicht König Olafs war, Niðarós zu einem Mittelpunkt für den Handel des nördlichen Norwegens zu machen. Auch über Niðarós ging der hauptsächliche Verkehr zwischen Island und Norwegen. [3]

Haus der großen Gilde[]

In der Residenzstadt Trondheim lag der „Myklagildisskali“ (das Haus der großen Gilde), wohl das vornehmste, wo der König selbst verkehrte, und wo der unglückliche Herzog Skule die drei letzten Abende seines Lebens verbrachte. Das Myklagildi hieß auch „das Kreuzgildi“, wahrscheinlich, weil sein Haus neben dem großen Kreuz am Ören in Trondheim lag. Hier heißt noch jetzt eine Gasse Gjellvangsveiten, d. h. die 'Gasse an der Gildiswiese'. Das Gebäude stand noch im 16. Jh.

In seiner Nähe lag die von Olaf Kyrre erbaute steinerne St. Margaretenkirche, die wahrscheinlich mit dieser Gilde in Verbindung stand. Peder Claussen († 1614) beschreibt das Gebäude, das er noch gesehen hat, folgendermaßen: In alter Zeit wurde unten am Strande ein sehr langes Haus gebaut, das man die „Gildisskálir“ (Plur.) nannte. Es hieß das Gildehaus, welches Haus sehr lang und in einer Reihe gebaut war und mit Schindeln gedeckt, gleich wie die Kirchen hier im Lande gedeckt sind. Dort hielten sowohl die Bürger der Stadt wie die vornehmsten Bauern in Throndelagen ihre Hochzeiten, Feste und Gastmahle, gleich wie in einer Kompanie. Und es waren viele Häuser dabei gebaut, die sie als Keller, Speicher, Küche und Schlafzimmer usw. benutzten. Vor wenigen Jahren wurde es abgebrochen.

Aus der Beschreibung lassen sich einige Schlüsse über die Bauart ziehen. Es muss ein Holzbau gewesen sein, und die stark hervorgehobene Länge des Baues erinnert an die gewöhnliche Bauart der städtischen Häuser. Das Trondheimer Gildehaus hatte seine Giebel der Straße zugewandt, d.h. dem Fluss Nid an der einen und dem Kreuze auf Ören an der anderen Seite. Die Vorratsräume, Küche usw. lagen nacheinander in einer langen Reihe längs dem inneren langen Hofe des Gebäudekomplexes, - die Halle wohl neben der Straße. Die Halle wurde als Gerichtslokal (Lagthing) benutzt und war in der Form der alten veizluskálir des Privathauses gebaut.

Ob das Gildehaus, das Peder Claussen beschrieb, das älteste war und bereits zur Zeit Olaf Kyrres stand, ist in Anbetracht der vielen Feuersbrünste in Trondheim während des Mittelalters kaum wahrscheinlich. Der Name „Myklegilde“ (großes Gildehaus) zeigt an, dass es mehrere Gildehäuser in Trondheim gab. [4]

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Trondheim
  2. Hoops. RdgA. aaO. Bd. III, S. 86 (Art. Königshöfe; § 19.)
  3. Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 425 ff. (Art. Nordischer Handel; § 20.)
  4. Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 259 (Gildehaus)