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Ulrich V. Landschad von Steinach, auch Ulrich Landschaden († 1369) war ein Ritter aus dem Geschlecht der Herren Landschad von Steinach im Odenwald (Hessen). Er war Vater von Hennel Landschad von Steinach († 1377) [2]
Beschreibung[]
Ulrich V. war der älteste Sohn Bleikhards (Bligger) Landschaden, welcher der Sage nach diesen Namen erhielt, weil er durch häufige Streifzüge dem Land großen Schaden zufügte, weshalb er in die Acht erklärt wurde. Um diese Schmach von seinem Geschlecht abzuwenden, ergriff Ulrich 1344 das Kreuz und zog mit einer kleinen Schar gegen die Ungläubigen.
Als 1345 Smyrna (das heutige Izmir) erobert wurde, benahm er sich sehr tapfer und kehrte mit dem Haupt des von ihm erschlagenen Sarazenen-Anführers zum Kaiser zurück, welcher ihn gnädig aufnahm und wieder feierlich in seine Ritterwürde einsetzte. Von nun an führte er und seine Familie als Helmzierde ein gekröntes Sarazenenhaupt.
Grabmal[]
Das Grabmal Ulrich Landschadens befindet sich in der Evangelischen Kirche Neckarsteinach (Kirche von Steinach) bei Heidelberg und gilt als eines der frühesten figürlichen Grabmäler am Oberrhein. Nebenan findet sich auch das Grabmal seines Sohnes, des Hennel Landschad von Steinach († 1377) mit seiner Frau Mia von Sickingen. [3]
Die Inschrift des Grabmals lautet: „MCCCLXIX in die sancti michahel' ob. ulricus lantschad miles“ (1369, am Tage des heiligen Michael, starb Ritter Ulrich Landschad). [4] Da diese den Stein nicht auf allen Seiten umgibt, so ist anzunehmen, dass er früher als Deckel des Sarkophags mit zwei Seiten gegen die Wand gestanden hatte und erst später in die Wand aufrecht eingemauert wurde.

Grabmal in der Evangelischen Kirche Neckarsteinach (14.07.2022)
Unten erschient das Wappen und die Helmzier der Landschaden von Steinach. Dieses Monument ist für die Geschichte der Heraldik von Wichtigkeit, durch den goldenen Schild mit schwarzer Harfe und dem gekrönten Sarazenenhaupt als Zierde auf dem Stechhelm.
In der Darstellung erscheint Ulrich Landschaden noch in der ritterlichen Waffentracht der früheren Zeit. Diese besteht hauptsächlich in dem horizontal abgegreuzten Basinet und der fast nur aus dem Kettengeflecht bestehenden Bekleidung von Armen und Beinen; sie zeichnet sich durch Einfacheit aus.
Der in der Regel reich verzierte ritterliche Gürtel (Cingulum militare, Dupsing) besteht hier nur aus einem breiten schwarzen Leder mit einer runden Metallscheibe. Die einzige Zierde des zugeknöpften Waffenrockes sind die blattartig gezackten Lappen an den Schultern. Die auf dem Basinet befestigte Halsbrünne hat noch das herabhängende Naseneisen.
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 21, Tafel 184.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Schwalbennest (Burgruine) - Rezeption (DE). Version vom 23.12.2021.
- ↑ Wikipedia: Landschad von Steinach (DE). Version vom 23.12.2021.
- ↑ Wikipedia: Evangelische Kirche Neckarsteinach - Landschad-Epitaphe (DE). Version vom 23.12.2021.
- ↑ Schautafel in der Evangelischen Kirche Neckarsteinach, 14. Juli 2022.