Zu den allgemein üblichen Waffen der Römerzeit gehören in Mittel- und Nordeuropa Lanze, Wurfspieß und Schild. Eine typisch germanische Waffe war der zum Stoß und Wurf gebrauchte Speer. Das Schwert, obwohl häufig in Funden, war den wohlhabenderen Kriegern vorbehalten. Waffen römischen Ursprungs gehören in dieser Zeit allerdings zu den größten Seltenheiten.
Beschreibung[]
Lanze, Wurfspieß und Schild blieben auch in der Römischen Eisenzeit (1-375 n.Chr.) allgemein übliche Waffen in Mitteleuropa. Eine typisch germanische Waffe war der zum Stoß und Wurf gebrauchte Speer. Das Schwert, obwohl häufig in Funden, war den wohlhabenderen Kriegern vorbehalten.
Axt und Bogen treten zurück. Von Tacitus werden sie nicht erwähnt. Die einzige Schutzwaffe bleibt der Schild, der gewöhnlich nur aus Holz oder Geflecht bestand. Die Einwirkungen der römischen Waffen auf die Germanen waren gering und zeigten sich erst spät in einzelnen Zügen.
Der Grund lag u.a. in den grundverschiedenen Kampftaktiken der Germanen und Römer. Alles war dabei auf einen raschen stürmischen Angriff und das erste Überrennen des Gegners gestellt. Die noch durch das Parabantensystem gesteigerte Schnelligkeit, mit der der Angriff an den Feind herangetragen wurde, und die in einem Höchstgrad körperlicher Gewandtheit gesuchte Überlegenheit im Einzelkampf machte die Übernahme der aus ganz anderen taktischen Gewohnheiten entstandenen römischen Bewaffnung unmöglich. Die Römer selbst mussten dem bei ihren germanischen Hilfstruppen Rechnung tragen, indem sie ihnen ihre eigenen Waffen und ihre Kampfesart ließen.
Bronzewaffen[]
Selbst nachdem Cäsar im Jahre 52 v. Chr. Gallien erobert hatte, hörte der Gebrauch von Bronzewaffen in diesem Gebiet noch nicht vollständig auf und es lässt sich behaupten, dass zu den Erfolgen der Franken das Übergewicht der eisernen Waffen ebenso beitrug, wie es vordem die Siege der Römer dort begünstigt hatte.
Wenn Tacitus (54-134 n. Chr.) über die Germanen in seiner Germania folgendes schreibt: „Nicht einmal Eisen (?) verarbeiten sie, wie dies aus der allgemeinen Art ihrer Waffen hervorgeht. Wenige haben Schwerter oder größere Lanzen; sie führen nur Speere oder, nach ihrer eigenen Benennung, Framen mit einem knappen und kurzen Eisen (?). Mit dieser Waffe kämpfen sie sowohl in der Ferne wie im Handgemenge”, so zeigt dies einen Widerspruch, da in vielen Museen Mengen solcher germanischer Eisenwaffen ausgestellt sind. [1]
Römische Provinzialkultur[]
- Hauptartikel: Römische Provinzialkultur
Von den seltenen Funden römischer Waffen in Mittel- und Nordeuropa aus der römischen Eisenzeit sind nur vereinzelte Schwerter mit den Stempeln römischer Fabrikanten bekannt; so z.B. aus den Funden des Nydammoors (RICCIM), in Norwegen (RAVNICI?), in Schweden (MARCIM) und im Reichersdorfer Gräberfeld (Grabice (Gubin), NATALISM.) [2], auch ein prächtiges tauschiertes Ortband sowie ein reich verziertes Schwert in der Art des sogenannten Tiberiusschwertes aus dem Grab von Møllerup in Jütland um ca. 200 sind dorthin zu rechnen. Einen prachtvollen Helm ergab ebenfalls das Nydammoor; einen älteren das Hagenower Grabfeld in Mecklenburg, Bruchstücke das Gießener Gräberfeld.
Galerie[]
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Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 514 ff. (Römische Funde in Germanenländern)
- Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 13, S. 679-687 (Metallzeit).
Einzelnachweise[]
- ↑ Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 26 ff.
- ↑ Schwert von Reichersdorf, Die Alterthümer unserer heidnischen Vorzeit (Internet Archive). Hrsg. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Ludwig Lindenschmit. 5 Bände, Victor von Zabern Verlag, Mainz 1858–1911. Bd. IV; S. 38.