Mittelalter Wiki
Advertisement
Mittelalter Wiki

Walhall (anord. Valhǫll - 'Wohnung der Gefallenen'), Valhall oder Walhalla ist in der nordischen Mythologie ein Saal in Asgard, wo sich die im Kampf gefallenen Männer (die Einherjer) versammeln.

Beschreibung[]

Zahlreiche Berge heißen im skandinavischen Norden Totenberge (Dødeberg, Dødemandsbjærge), gelten als Aufenthaltsorte der Toten und sind als solche heilig (s. Bergkult). Dass Tote in den Bergen weiter leben, war ein weitverbreiteter Volksglaube.

Die Eyrbyggja Saga berichtet, dass der norwegische Landnahmemann Thórólfr auf Island den Berg, an dessen Fuße er sich ansiedelte, Helgafell nannte und glaubte, dass er und alle seine Angehörigen nach dem Tode in diesen fahren würden. Und als sein Sohn Thorsteinn ertrunken war, da sah ein Hirte, wie sich der Berg öffnete und der Ertrunkene mit seinen Gefährten feierlichst begrüßt und ihm der Hochsitz seinem Vater gegenüber angeboten wurde.

Laut der Njalssaga sahen Fischer, als der Isländer Svanr ertrunken war, wie sich das Kaldbakshorn öffnete und Svanr darin freundlichst begrüßt wurde. Auch im dänischen Sveidalslied besuchte Svegder seine tote Mutter im Berg.

Halle der Gefallenen[]

Vorallem in in Schweden führen verschiedene Berge den Namen Valhall, einen Namen, der in der nordischen Dichtung als Valhǫll begegnet d. h. die 'Halle der auf dem Schlachtfeld Gefallenen'. Wie andere Menschen, gingen auch diese in den Berg ein, kämpften in und um den Berg und setzten so ihre Tätigkeit im Leben fort. Und wie in diesem bei den Germanen Kampf und Gelage aufs engste miteinander verbunden waren, so auch nach dem Tode. Valhall ist demnach die Trinkhalle des Val im Berge, deren Existenz die Eyrbyggja Saga bezeugt. Hieraus erklärt sich, dass in der alten Atlakvida Valhall die Bedeutung 'Trinkhalle' hat, und Snorri noch im 13. Jhd. in der Sturlungasaga sein Allthingzelt, seine ǫlbuð, Valhall genannt hat.

Aufbau[]

Die Valhall steht in engstem Zusammenhange mit Odin als Gott der Toten, der Gefallenen, als valfaðir, valgautr und dergl. Er ist Herr der Halle, und wie sich allmählich die Asen um ihn gruppierten und er ihr Führer wurde, so zogen auch diese in Valhall ein und mit ihnen die Walküren, die hier seinen Auserwählten, den Einherjern, das Horn kredenzen. Ist aber der Herr als König aufgefasst, so musste auch zu seiner Halle die königliche Halle das Bild geben, nur ausgestattet mit den Emblemen des Kampfes und Kriegsgottes.

So schildert sie der Dichter der Grimnismál, nicht ganz ohne Einfluss christlicher Literatur. Darnach steht Valhall in Gladsheim, der Welt der Freude, Speere bilden das Sparrengerüst, Schilde decken das Dach, Brünnen bedecken die Bänke. Das Tor Walgrind, geschmückt mit Wolf und Adler, ist der Eingang zur Halle; aus 540 Toren ziehen die Einherjer zum Kampf aus. Der Baum Læraðr beschattet sie, von dessen Gezweig die Ziege Heidrun und der Hirsch Eikthyrnir zehren.

Umgeben ist die Halle Vom Flusse Thund. In ihr thront Odin, umgeben von seinen Wölfen Geri und Freki und seinen Raben Hugin und Munin, die ihm Kunde Von den Ereignissen auf der Welt bringen, genährt von Wein, während seine Einherjer die Milch der Ziege Heidrun genießen. Allerdings fußen nur wenige Züge dieser poetischen Darstellung auf volkstümlichen Glaubensvorstellungen.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

Advertisement