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Walter von Bopfingen († 1336) war ein Ritter aus dem schwäbischen Adelsgeschlecht der Bopfinger [1].
Beschreibung[]
Grabmal[]
Walters Grabmal befindet sich in der Pfarrkirche St. Blasius in Bopfingen bei Nördlingen (Baden-Württemberg). [2] Allerdings steht dieser Grabstein nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle, sondern wurde in die Mauer der Kirche eingesetzt. Auch fehlt ihm die sonst übliche Umschrift mit Namen und Jahreszahl.
Über dem Grabstein ist eine Gedenktafel eingemauert, deren Inschrift lautet: „1284 am Tag Johannis von der güldnen Borden Wilhelm von Bopfinger Ritter".
Im Stammregister dieser Linie Bopfinger kommt aber kein Wilhelm vor und die hier erscheinende Waffentracht erlangte erst gegen die Mitte des 14. Jhds. solche Ausbildung. Daher liegt die Annahme nahe, dass dieses Denkmal Walter von Bopfingen zuschreiben ist und dass diese Schrifttafel zum Andenken eines älteren Bopfingers, nicht derselben Linie, erst später (auch dem Charakter der Schrift nach) errichtet wurde.
Die hier erscheinende Tracht zeigt über dem Kettenhemd den Waffenrock aus Leder oder Leinwand, innen mit Eisenspangen, deren vergoldete Nietnägel im Äußeren erscheinen und zugleich zur Zierde dienen. Auf dem Waffenrock sind drei Ketten zu sehen, was in der 2. Hälfte des 14. Jhds. üblich war.
Die Bedeckung der Arme und Hände, wie der Beine, besteht aus gepresstem Leder, stellenweise mit Metallspangen beschlagen. Der breite ritterliche Gürtel mit großer runder Schnalle hat an seinem herabhängenden Ende als Zierde eine Metallscheibe mit gotischem Ornament.
Für die Geschichte der Heraldik ist das Wappenschild der Bopfinger auf der herzförmigen Handtartsche mit einem Ausschnitt zum Einlegen der Lanze von Bedeutung. Helmzier und Helmdecke des hinter dem Ritter liegenden Stechhelms zeigen schon für sich allein den ganzen Inhalt des Bopfinger Wappens, d. h. Oberteil mit Adlerkopf rot, der untere, d. h. die herabhängende Decke hat in Wiederholung die sogen. „blauen Eisenhüte auf weißem Feld“. Allerdings ist das Wort „Eisenhut" nicht korrekt, wenn auch gebräuchlich, da dieses Abzeichen dem blau gefärbten Pelzwerke entnommen ist, welches sowohl an den Gewändern, wie in den Wappenschilden den hohen Stand bezeichnete.
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 19, Tafel 180
- ↑ Wikipedia: Liste schwäbischer Adelsgeschlechter/B (DE). Version vom 12.05.2021.
- ↑ Wikipedia: Epitaph für Walter von Bopfingen (DE). Version vom 12.05.2021.