Die gotische Wartburg-Harfe, auch Wolkenstein-Harfe oder Eisenach-Harfe genannt, stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jhds. Dieses schöne Exemplar gehört zu den wenigen erhaltenen Originalinstrumenten aus dieser Zeit und wird in der Wartburg bei Eisenach aufbewahrt. [1] [2]
Beschreibung[]
Diese gotische Harfe stammt aus Tirol und soll sich einst im Besitz des ritterlichen Dichters Oswald von Wolkenstein (um 1377-1445) auf der Burg Wolkenstein (Südtirol) befunden haben.
Die Harfe besteht aus Alpenländischen Ahornholz. [3] Der Schallkasten hat auf der einen Vorderhälfte oben und auf der anderen unten eine runde Öffnung zum Ausströmen des Schalles. Den Vorder- und Hinterteil der Harfe zieren quadratischen Einlagen und geometrischen Figuren in Certosina-Mosaik. Diese sind aus hell- und dunkelbraunem Holz, aus weißem und grüngefärbtem Elfenbein und aus Ebenholz zusammengesetzt, wobei nur jene, die sich gegenüberstehen, in der Komposition gleich sind.
Am oberen Teil befinden sich zur Spitze neun Gänseblümchen (Masliebchen); der untere Teil ist grün, die Namen sind weiß und die Spitzen braun. Zwischen diesen Blumen auf einem weißen Täfelchen mit grüner Einfassung steht in schwarzen Buchstaben das Wort „wann". Dieses lässt sich nicht mit Sicherheit deuten, vielleicht, soll es eine Sehnsucht des Sängers ausdrücken.
Die mosaikartigen Verzierungen dieser Harfe erschienen schon in früher Zeit, besonders in Venedig, von wo aus sie sich nach Deutschland verbreiteten und auf Geräten bis in das 17. Jh. vielfach angewendet wurden.
Galerie[]
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 37, Tafel 213-214.
- Die Kunstsammlung der Wartburg auf Wartburg.de. Abgerufen am 07.04.2022.
Einzelnachweise[]
- ↑ Mittelalterharfen auf Historische Harfen. Abgerufen am 07.04.2022.
- ↑ Foreign harps auf Early Gaelic Harp. Abgerufen am 07.04.2022.
- ↑ Wolkenstein/Wartburgharfe auf ARPADEMICA & ERIC HARPS - Gotik/Renaissance Harfen. Abgerufen am 07.04.2022.