Als Wartturm, Warte bzw. Wachturm (eng. Watchtower) wird ein zumeist einzeln stehender, von Wall und Graben umgebener Beobachtungs- und Wehrturm bezeichnet. [1]
Beschreibung[]
Eine Warte ist ein hoch gelegener Ort, von dem man eine freie Aussicht auf die Umgebung hat, um etwas zu beobachten. In der engeren Bedeutung ist die Warte ein Turm, von dem aus man die umliegende Gegend übersehen konnte, um die Ankunft eines Feindes zu entdecken. Er wurde einzeln oder nur von einer schwachen Umwallung umgeben auf Höhen gebaut, um die Annäherung des Feindes zu melden, konnte aber auch mit einer Burg in Verbindung stehen.
- Lugaus (Luginsland) - Wartturm auf erhöhtem Platz zum Überschauen einer Gegend; auch besonderer Aufbau an Türmen für den geschützten Aufenthalt eines Wächters. [2]
- vgl. auch Landwehr
Als Teil der Burg[]
Als Teil der Befestigung einer Burg, Grenzwehr etc. diente der Wartturm im Mittelalter nicht nur zur Sicherung vor Überfällen und als Sammelplatz der Aufgebotenen, sondern gerade als Teil von Ritterburgen auch als letzter Rückzugsort, wenn die Burg schon eingenommen war, als eine Art Zitadelle. Die Warte hatte ihren Eingang mindestens 30 Fuß über dem Erdboden und man musste auf Leitern hinansteigen, um hinein zu kommen. Sie diente zugleich dem Turmwart als Wohnung, der von hier aus mit Trompeten- oder Hornstößen Zeichen gab, wenn jemand Eingang in die Burg begehrte, wenn sich Kriegsvolk in der Ferne sehen ließ etc.
Beispiele[]
Das Beispiel eines runden Wartturmes, doppelt umwallt, mit einer viereckigen Vorschanze, war die ehemalige Befestigung auf dem Galgenberg bei Hildesheim, in deren Nähe 1868 der große römische Silberfund zutage kam. [3]
Verwandte Themen[]
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Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 563.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 20, S. 390 (Warte).
- Pierer's Universal-Lexikon (auf Zeno.Org). 4. Auflage 1857-1865. Altenburg, 1860. Bd. 18, S. 865(Warte).
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Wartturm (Version vom 25.07.2019)
- ↑ Lueger, Otto. Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (auf Zeno.Org). Stuttgart, Leipzig 1906. Bd. 6, S. 264. (Lugaus)
- ↑ Schuchhardt, Carl. Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen (Google Books). August von Oppermann, Historischer Verein für Niedersachsen. Berlin, Hahn Verlag, 1911. Bl. 41 B, S. 50