Das Wessobrunner Gebet (BSB Clm 22053) bzw. Wessobrunner Schöpfungsgedicht gehört zu den frühesten poetischen Zeugnissen in althochdeutscher Sprache.
Beschreibung[]
Das Wessobrunner Gebet ist das älteste erhaltene christliche Gedicht der deutschsprachigen Literatur. Es wurde in einer Pergament-Sammelhandschrift aus dem 9. Jh. überliefert und in der fränkischen Minuskel verfasst. Heute wird die Überlieferung in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt. [1]
Miniaturen[]
Auch wenn die Zeichnungen in der Pergamenthandschrift des „Wessobrunner Gebets" selbst nach dem noch nicht zur Blüte gelangten Standpunkt der Kunst jener Periode als roh und unbeholfen erscheinen, so haben sie doch ihren Wert für Geschichtswissenschaftler dadurch, dass die einzelnen Figuren einen weiteren Beleg der Kleidung des Frühmittelalters, besonders der fränkischen Tracht geben. Die Figuren im Wessobrunner Gebet und dem Psalterium aureum tragen, wie in vielen anderen Werken dieser Periode, durchaus noch die römische Tracht, mit Ausnahme der Bewaffnung aus Schwert, Lanze und Schild sowie wie der Fußbekleidung. [2]
Galerie[]

Schriftprobe des Wessobrunner Gebetes in fränkischer Minuskel mit dem Runenzeichen ᚼ = ga und der Tironischen Note ⅂ = et.
Literatur[]
- Bayerische Staatsbibliothek München: Wessobrunner Gebet. BSB Clm 22053, Pergament, 99 Blätter, Bistum Augsburg, vor oder um 814 (Digitalisat in Bavarikon)
Quellen[]
- ↑ Wikipedia: Wessobrunner Gebet
- ↑ Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. S. 9, Tafel 11.