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Wilhelm von Conches (* um 1080/1090; † nach 1154) war ein mittelalterlicher Philosoph zur Zeit der Ausläufer der Frühscholastik. Er gehörte zur philosophischen Richtung der Schule von Chartres mit den Schwerpunkten auf Naturphilosophie und Kosmologie.
Beschreibung[]
Wilhelm von Conches gehörte zu den platonisierenden Naturphilosophen im 12. Jh. Wie andere Naturphilosophen seiner Zeit bemühte auch er sich in seiner philosophia mundi bloß Akademiker, d.h. platonischer Philosoph zu sein.
Damit scheint er jedoch eine Art Atomismus, ja den Versuch einer materialistischen Gehirnphysiologie (Lokalisierung der Denkkraft, der Phantasie und des Gedächtnisses in gesonderten cellulae) verbunden zu haben, während er in Glaubenssachen der Autorität der Kirchenväter folgen zu wollen erklärte.
Trotzdem entging auch dieser im Gegensatz zu dem unruhigen, vielfach umhergetriebenen Peter Abälard stille Wahrheitsforscher und Lehrer der Verfolgungssucht derer nicht, die "von Ketzerei sprechen, wo sie nicht mehr verstehen", und z.B. an seiner Rationalisierung der Schöpfungsgeschichte Anstoß nahmen. Auch er widerrief.
Quellen[]
- Geschichte der Philosophie, Band 1 (Zeno.Org). Karl Vorländer. Leipzig 1903. 5. Auflage, Leipzig 1919. S. 467 ff.: Die Philosophie des Mittelalters. Zweiter Abschnitt - Die Scholastik; § 62. Ausläufer der Frühscholastik (12. Jh.)