Mittelalter Wiki
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Die Wintersonnenwende gehört zu den Sonnenfesten und wird am 21. Dezember gefeiert. Als Fest, das u.a. von den Kelten und Nordgermanen gefeiert wurde, ist es auch unter den Namen Julefest bzw. Yule oder Mittwinter bekannt.

Beschreibung[]

In der heidnischen Geschichte von der Großen Göttin und dem Gott der Sonne, die vielleicht das Grundmuster für die heidnischen Feierzyklen bildet, wird der Gott der Sonne von der Muttergöttin mitten im Winter (in der Zeit der größten Finsternis) geboren (vgl. im Christentum die Geburt Jesu am 24. Dezember).

So gilt die Wintersonnenwende (21. Dezember) als Geburt der Sonne, die drei Tage später verkündet wird. [1]

Besonders festlich begingen die Germanen die Zeit des Mittwinters, denn - wie u.a. der angelsächsische Historiker Beda Venerabilis berichtet - begannen die Angelsachsen und andere Stämme nach Einführung eines regulären Mondjahres mit diesem Termin ihr neues Jahr.

Noch im 17. Jhd. pflegten z. B. die Samen (Lappen) ihm Rahmen eines Sonnenzaubers in der Winternacht Messingringe in Brunnen oder Bächen der Sonne zu opferten und aus deren Einwirkung auf die Ringe die Fruchtbarkeit des Jahres zu prophezeien. [2]

Julefest[]

Jul (anord. jól, ags. giuli, geól, gehol, ne. yole, yule) war und ist bis heute ein großes Fest der Skandinavier und der Angelsachsen, während es in Deutschland geschichtlich kaum nachweisbar ist, und die einzelnen Spuren, die sich davon in Pommern und Mecklenburg finden, wahrscheinlich auf nordischen Einfluß zurückgehen. Es wurde nach der übereinstimmenden Tradition der Isländer und Beda Venerabilis (de temp. rat., c. 15) schon in der heidnischen Zeit, und zwar um die Zeit der Wintersonnenwende begangen. Es dauerte 12, auch wohl 20 Tage, und während dieser Zeit herrschte der "Julfriede" (Jólafriðr, Jólahælgh).

Vielfach wurde angenommen, daß das Fest früher erst gegen den 1. Februar begangen worden sei und der Kirche seine Verlegung auf die Weihnachtszeit verdanke. Der deutsche Historiker und Chronologe Gustav Bilfinger (1840-1914) trat sogar den Beweis an, daß das Fest überhaupt nicht aus der heidnischen Zeit stamme, sondern sich im Anschluß an Weihnachten entwickelt habe. Er hielt nur die Möglichkeit offen, daß die heidnischen Fürsten in Nachahmung ihrer christlichen Kollegen ein dem Weihnachtsfest analoges Fest gefeiert hätten, das ja wegen des im Norden üblichen Anfangs des christlichen Jahres mit Weihnachten (siehe Jahresanfang) zugleich als Neujahrsfest erschien. [3]

Auf das Julfest wurde auch eine Stelle bei Prokopios (Bell. Goth. II 15) bezogen. [4] Er erzählt, in Thule seien hintereinander 40 Tage Tag und 40 Tage Nacht. Sobald 35 Tage der Nacht verflossen seien und eigens auf Bergen aufgestellte Beobachter die ersten Spuren der Sonne meldeten, feierten die Thuliten, noch im Dunkeln, ein großes Fest, welches bei ihnen das größte sei. Prokop scheint unter "Thule" Skandinavien zu verstehen, jedenfalls redet er nicht von Island, das zu seiner Zeit noch nicht bewohnt war, am wenigsten, wie sein Thule, von 13 volkreichen Stämmen.

Brauchtum[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Green, Marian. Das Geheime Wissen der Hexen. Orginalverlag: Harper Collins, London, 1991. Übers. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München, 1998. ISBN 3-426-77343-0.
  2. Hoops. RdgA. aaO. Bd. IV, S. 200 (Sonnenkult, § 1.)
  3. Bilfinger, Gustav. Untersuchungen über die Zeitrechnung der alten Germanen - 2. Das germanische Julfest (Google Books). 1901.
  4. David Coste: Prokop, Gothenkrieg. Nebst Auszügen aus Agathias, sowie Fragmenten des Anonymus Valesianus und des Johannes von Antiochia. Leipzig 1885 Google-USA. 2., unveränderte Auflage, Leipzig 1903

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